Wurzel mit einer fleischichten Haut überzogen ist, und dessen obere Hälfte seitwärts über den Unterschnabel hinaus ragt. Sie nähren sich meist von Pflanzen-Saamen, die sie im Kro- pfe (§. 69.) einweichen; leben in Polygamie, legen zahlreiche Eyer; und sind ganz vorzüglich nutzbare Thiere: daher auch das mehreste Haus- geflügel aus dieser Ordnung genommen ist.
36. pavo. Caput pennis revolutis tectum, pennae caudales elongatae, ocellatae.
1. + Cristatus. der Pfau. P. capite crista compressa, calcaribus solitariis. *
Der Pfau ist in Ostindien zu Hause, und seit Alexanders des grossen Zeiten auch in Europa be- kannt. Besonders ist das Männchen in Rücksicht der unbeschreiblichen Pracht seiner Schwanzfedern eins der schönsten Geschöpfe in der Natur: doch wird dieser Theil nicht vor dem dritten Jahre beym jungen Thiere ausgebildet: so wie auch das Federbüschgen auf dem Kopfe erst in einer bestimm- ten Zeit und unter kränklichen Anfällen hervor- bricht: das Weibgen versteckt gern seine Eyer trägt auch für die nachherigen Jungen ungemeine Sorgfalt, und sucht sie für den Gewalthätigkeit- ten des Männchens zu schützen.
1. Gallopavo. der Kalckuter, Truthahn, Puder, Wälscher Hahn, Ruhnhahn. M. maris pectore barbato. *
Wurzel mit einer fleischichten Haut überzogen ist, und dessen obere Hälfte seitwärts über den Unterschnabel hinaus ragt. Sie nähren sich meist von Pflanzen-Saamen, die sie im Kro- pfe (§. 69.) einweichen; leben in Polygamie, legen zahlreiche Eyer; und sind ganz vorzüglich nutzbare Thiere: daher auch das mehreste Haus- geflügel aus dieser Ordnung genommen ist.
36. pavo. Caput pennis revolutis tectum, pennae caudales elongatae, ocellatae.
1. † Cristatus. der Pfau. P. capite crista compressa, calcaribus solitariis. *
Der Pfau ist in Ostindien zu Hause, und seit Alexanders des grossen Zeiten auch in Europa be- kannt. Besonders ist das Männchen in Rücksicht der unbeschreiblichen Pracht seiner Schwanzfedern eins der schönsten Geschöpfe in der Natur: doch wird dieser Theil nicht vor dem dritten Jahre beym jungen Thiere ausgebildet: so wie auch das Federbüschgen auf dem Kopfe erst in einer bestimm- ten Zeit und unter kränklichen Anfällen hervor- bricht: das Weibgen versteckt gern seine Eyer trägt auch für die nachherigen Jungen ungemeine Sorgfalt, und sucht sie für den Gewalthätigkeit- ten des Männchens zu schützen.
1. Gallopavo. der Kalckuter, Truthahn, Puder, Wälscher Hahn, Ruhnhahn. M. maris pectore barbato. *
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0235"xml:id="pb212_0001"n="212"/>
Wurzel mit einer fleischichten Haut überzogen<lb/>
ist, und dessen obere Hälfte seitwärts über den<lb/>
Unterschnabel hinaus ragt. Sie nähren sich<lb/>
meist von Pflanzen-Saamen, die sie im Kro-<lb/>
pfe (§. 69.) einweichen; leben in Polygamie,<lb/>
legen zahlreiche Eyer; und sind ganz vorzüglich<lb/>
nutzbare Thiere: daher auch das mehreste Haus-<lb/>
geflügel aus dieser Ordnung genommen ist.</p><prendition="#indent-1">36. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">pavo</hi></hi></hi>. <hirendition="#aq">Caput pennis revolutis tectum,<lb/>
pennae caudales elongatae, ocellatae.</hi></p><prendition="#indent-2">1. †<hirendition="#i"><hirendition="#aq">Cristatus</hi></hi>. der Pfau. <hirendition="#aq">P. capite crista<lb/>
compressa, calcaribus solitariis.</hi> *</p><prendition="#l1em">Der Pfau ist in Ostindien zu Hause, und seit<lb/>
Alexanders des grossen Zeiten auch in Europa be-<lb/>
kannt. Besonders ist das Männchen in Rücksicht<lb/>
der unbeschreiblichen Pracht seiner Schwanzfedern<lb/>
eins der schönsten Geschöpfe in der Natur: doch<lb/>
wird dieser Theil nicht vor dem dritten Jahre<lb/>
beym jungen Thiere ausgebildet: so wie auch das<lb/>
Federbüschgen auf dem Kopfe erst in einer bestimm-<lb/>
ten Zeit und unter kränklichen Anfällen hervor-<lb/>
bricht: das Weibgen versteckt gern seine Eyer<lb/>
trägt auch für die nachherigen Jungen ungemeine<lb/>
Sorgfalt, und sucht sie für den Gewalthätigkeit-<lb/>
ten des Männchens zu schützen.</p><prendition="#indent-1">37. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">meleagris</hi></hi></hi>. <hirendition="#aq">Caput carunculis spongio<lb/>
sis tectum, gula caruncula membranacea<lb/>
longitudinali.</hi></p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Gallopavo</hi></hi>. der Kalckuter, Truthahn,<lb/>
Puder, Wälscher Hahn, Ruhnhahn. <hirendition="#aq">M.<lb/>
maris pectore barbato. *</hi></p></div></div></div></body></text></TEI>
[212/0235]
Wurzel mit einer fleischichten Haut überzogen
ist, und dessen obere Hälfte seitwärts über den
Unterschnabel hinaus ragt. Sie nähren sich
meist von Pflanzen-Saamen, die sie im Kro-
pfe (§. 69.) einweichen; leben in Polygamie,
legen zahlreiche Eyer; und sind ganz vorzüglich
nutzbare Thiere: daher auch das mehreste Haus-
geflügel aus dieser Ordnung genommen ist.
36. pavo. Caput pennis revolutis tectum,
pennae caudales elongatae, ocellatae.
1. † Cristatus. der Pfau. P. capite crista
compressa, calcaribus solitariis. *
Der Pfau ist in Ostindien zu Hause, und seit
Alexanders des grossen Zeiten auch in Europa be-
kannt. Besonders ist das Männchen in Rücksicht
der unbeschreiblichen Pracht seiner Schwanzfedern
eins der schönsten Geschöpfe in der Natur: doch
wird dieser Theil nicht vor dem dritten Jahre
beym jungen Thiere ausgebildet: so wie auch das
Federbüschgen auf dem Kopfe erst in einer bestimm-
ten Zeit und unter kränklichen Anfällen hervor-
bricht: das Weibgen versteckt gern seine Eyer
trägt auch für die nachherigen Jungen ungemeine
Sorgfalt, und sucht sie für den Gewalthätigkeit-
ten des Männchens zu schützen.
37. meleagris. Caput carunculis spongio
sis tectum, gula caruncula membranacea
longitudinali.
1. Gallopavo. der Kalckuter, Truthahn,
Puder, Wälscher Hahn, Ruhnhahn. M.
maris pectore barbato. *
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/234>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.