Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.rector durch seine Absehen auf den verlangten Stern abzielet, die andere ge- Das neunte Capitel. Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines neuen Planetolabii nach Herrn Doct. Zumbachs Anweisung. Gleichwie schon ehedessen und bißhero viele Liebhaber der Astronomie rector durch ſeine Abſehen auf den verlangten Stern abzielet, die andere ge- Das neunte Capitel. Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines neuen Planetolabii nach Herrn Doct. Zumbachs Anweiſung. Gleichwie ſchon ehedeſſen und bißhero viele Liebhaber der Aſtronomie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0097" n="85"/> rector durch ſeine Abſehen auf den verlangten Stern abzielet, die andere ge-<lb/> genwärtige Beobachtere, welche die Sterne wollen kennen lernen, eben den-<lb/> ſelben durch ihre Abſehen ganz behende und ohne einige Mühe zu Geſichte<lb/> bekommen können. </p> </div> <div n="1"> <head>Das neunte Capitel.</head><lb/> <head>Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines neuen<lb/> Planetolabii nach Herrn Doct. Zumbachs<lb/> Anweiſung.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>leichwie ſchon ehedeſſen und bißhero viele Liebhaber der Aſtronomie<lb/> gar eifrig ſich dahin bemühet um die erſte Bewegung, die nach der<lb/> Kopernikaniſchen Hypothes nur eine vermeynte iſt, durch gewiſſe<lb/> Inſtrumente, dergleichen in den vorhergehenden Capiteln beſchrieben wor-<lb/> den, darzulegen, ſo ſind auch nicht weniger verſchiedene gar oft darauf bedacht<lb/> geweſen, auch einige andere, die die zwote Bewegung einiger Sterne, nem-<lb/> lich der Planeten vorſtellen, dahero auch ſolche die Planetolabia genennet<lb/> werden, an den Tag zu geben. Um dieſe Inſtrumente zu erfinden, haben<lb/> abſonderlich Apianus, Schonerus, Fernelius, Reinholdus, Sarzoſus, Ca-<lb/> vallerius, Kircherus viele Zeit und Mühe angewendet, allein nicht mit ei-<lb/> nem gar glücklichen Fortgang, indeme ſo wohl aus Ermanglung einer rich-<lb/> tigen Hypothes, als auch wegen des mühſamen und ſchweren Gebrauchs,<lb/> ſolche Unternehmungen wiederum in das Stecken gerathen, dahero auch<lb/> Kepler, da er in ſeinem Commentario de motibus Martis cap. 14. von des<lb/> Apiani Aſtronomico Cæſareo meldet, gar wohl ſpricht daß man den groſſen Fleiß<lb/> und Zeitverluſt des Apiani, da er ſolche Vorſtellungen in beſagten Werke<lb/> allein nach der Ptolomaiſchen, als einer ganz ungeräumten und wider die Na-<lb/> tur ſtreitenden Hypotheſe, an das Licht gegeben, nicht genugſam bejam-<lb/> mern können, weilen doch alles umſonſt und vergebens geweſen. Weit<lb/> beſſer und erwünſchter hat vor andern zu unſern Zeiten dergleichen Inſtru-<lb/> ment ausgeſonnen, und zu Stande gebracht, der vortrefliche Aſtronom,<lb/> Herr Lotharius Zumbach de Kösfeld, Med. Doctor in dem Hochfürſtl. Caß-<lb/> liſchen Athenæo, ehemaliger weit berühmter Prof. Mathematum Publicus,<lb/> von dem nicht ſo wohl eine von ihm Anno 1691. in Leiden edirte Beſchrei-<lb/> bung, in welcher er die eigentliche Zubereitung und den richtigen Ge-<lb/> brauch ſeines Planetolabii lehret, als auch eben das durch die Kunſt und<lb/> den Fleiß Gerhard Valkens in Amſterdam Anno 1700. zu Kupfer ge-<lb/> brachte und auf einem Pappendeckel mit beſondern Vortheil aufgezogene<lb/> Inſtrument nebſt einer andern Beſchreibung, weilen die erſte nicht mehr </p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0097]
rector durch ſeine Abſehen auf den verlangten Stern abzielet, die andere ge-
genwärtige Beobachtere, welche die Sterne wollen kennen lernen, eben den-
ſelben durch ihre Abſehen ganz behende und ohne einige Mühe zu Geſichte
bekommen können.
Das neunte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines neuen
Planetolabii nach Herrn Doct. Zumbachs
Anweiſung.
Gleichwie ſchon ehedeſſen und bißhero viele Liebhaber der Aſtronomie
gar eifrig ſich dahin bemühet um die erſte Bewegung, die nach der
Kopernikaniſchen Hypothes nur eine vermeynte iſt, durch gewiſſe
Inſtrumente, dergleichen in den vorhergehenden Capiteln beſchrieben wor-
den, darzulegen, ſo ſind auch nicht weniger verſchiedene gar oft darauf bedacht
geweſen, auch einige andere, die die zwote Bewegung einiger Sterne, nem-
lich der Planeten vorſtellen, dahero auch ſolche die Planetolabia genennet
werden, an den Tag zu geben. Um dieſe Inſtrumente zu erfinden, haben
abſonderlich Apianus, Schonerus, Fernelius, Reinholdus, Sarzoſus, Ca-
vallerius, Kircherus viele Zeit und Mühe angewendet, allein nicht mit ei-
nem gar glücklichen Fortgang, indeme ſo wohl aus Ermanglung einer rich-
tigen Hypothes, als auch wegen des mühſamen und ſchweren Gebrauchs,
ſolche Unternehmungen wiederum in das Stecken gerathen, dahero auch
Kepler, da er in ſeinem Commentario de motibus Martis cap. 14. von des
Apiani Aſtronomico Cæſareo meldet, gar wohl ſpricht daß man den groſſen Fleiß
und Zeitverluſt des Apiani, da er ſolche Vorſtellungen in beſagten Werke
allein nach der Ptolomaiſchen, als einer ganz ungeräumten und wider die Na-
tur ſtreitenden Hypotheſe, an das Licht gegeben, nicht genugſam bejam-
mern können, weilen doch alles umſonſt und vergebens geweſen. Weit
beſſer und erwünſchter hat vor andern zu unſern Zeiten dergleichen Inſtru-
ment ausgeſonnen, und zu Stande gebracht, der vortrefliche Aſtronom,
Herr Lotharius Zumbach de Kösfeld, Med. Doctor in dem Hochfürſtl. Caß-
liſchen Athenæo, ehemaliger weit berühmter Prof. Mathematum Publicus,
von dem nicht ſo wohl eine von ihm Anno 1691. in Leiden edirte Beſchrei-
bung, in welcher er die eigentliche Zubereitung und den richtigen Ge-
brauch ſeines Planetolabii lehret, als auch eben das durch die Kunſt und
den Fleiß Gerhard Valkens in Amſterdam Anno 1700. zu Kupfer ge-
brachte und auf einem Pappendeckel mit beſondern Vortheil aufgezogene
Inſtrument nebſt einer andern Beſchreibung, weilen die erſte nicht mehr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |