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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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welchen absonderlich zu bewundern, daß bey so grossen Körpern das Gleich-
gewicht so accurat ausgefallen, also daß man nur mit einem Finger einen
jeden von diesen gar leicht zu bewegen vermogte, auf dieses alludiret ein la-
teinisches Distichon, so unten an den Fuß des Himmelsglobi stehet, je-
doch dabey mit einer gar schmeichelhaften Expreslion vor derselben Besi-
tzern,

Inclyta Gallorum proh! quanta potentia Regis
en! digito coeli volvit orbis opus.

Auf der Himmelskugel sind alle grosse und kleine Zirkel, welche zu-
sammen in einer Sphära von Metall im Feuer vergoldet angeordnet wor-
den, in Grade und deren kleinere Theile ganz accurat eingetheilet, daß man
dabey der Trigonometrischen Rechnung in erwas überhoben seyn kann, die
Sternbilder sind von dem schönsten Azzur oder Ultramarin durch geschickte
Männer, absonderlich den berühmten Mahler Joh. Bapt. Cornclium ge-
macht, und ist auch nicht weniger der Grund und das üorige mit dergleichen
Farbe aufgetragen, auf welchen die Sterne in ihrer gehörigen Grösse von
Messing und in Feuer vergoldet mit grossen Unkosten des obbesagten Cardinals
d'Etrees zu finden sind, diese Sterne haben zur Epocha das Momentum in
welchem Ludwig der XIV. zur Welt gebohren worden, gleichwie solches auf
einer messingen vergoldeten Platte, die an dem Globo angemacht, ange-
deutet ist.

Die Erdkugel ist mit der Himmelskugel in gleicher Grösse, damit man
gar viele accurate und nette Zeichnungen, die wegen der Geographie, Schif-
fahrtkunst und Historie was extraordinaires involviren, dabey anzubringen
gewust, als da man die neuesten Observationen und Relationen, die neue
Entdeckungen und Schiffahrten der Franzosen, Engländer, Spanier, Por-
tugiesen, Holländer a. und dann die vor diesen König so wohl zu Wasser
als zu Land glückliche Successe, so viel es der Platz zugelassen, mit grossem
Fleiß mit angebracht, alle diese und noch andere Begebenheiten mehr, die
sich als sonderbahre Merkwürdigkeiten unter der Regierung dieses Königs
ereignet, werden noch besonderer, auf dem Horizont, so 8. Zoll breit ist, von
Tag zu Tag in einem Calender, da in einem Tage auch oft etliche merkwür-
dige Sachen vorsallen, zum immerwährendem Andenken vorgestellet.

Etliche Jahre hernach hat eben dieser P. Coronellierstbemeldete Globos
zu Venedig in eine kleinere Form, und zwar auf 3 . Schuh im Durchmesser
reducirt, welche der Grösse nach alle diejenige, die man bishero ordentlich
verkaufet, übertroffen.

Der oft belobte Herr Weigel hat auch sehr grosse Globos von Kupfer
machen lassen, davon er einen Sr. Maj. dem König in Dännemark Chri-
stian dem V. Anno 1696. präsentirt, und noch in selbigem Jahre zu Coppen-

welchen abſonderlich zu bewundern, daß bey ſo groſſen Körpern das Gleich-
gewicht ſo accurat ausgefallen, alſo daß man nur mit einem Finger einen
jeden von dieſen gar leicht zu bewegen vermogte, auf dieſes alludiret ein la-
teiniſches Diſtichon, ſo unten an den Fuß des Himmelsglobi ſtehet, je-
doch dabey mit einer gar ſchmeichelhaften Expreſlion vor derſelben Beſi-
tzern,

Inclyta Gallorum proh! quanta potentia Regis
en! digito cœli volvit orbis opus.

Auf der Himmelskugel ſind alle groſſe und kleine Zirkel, welche zu-
ſammen in einer Sphära von Metall im Feuer vergoldet angeordnet wor-
den, in Grade und deren kleinere Theile ganz accurat eingetheilet, daß man
dabey der Trigonometriſchen Rechnung in erwas überhoben ſeyn kann, die
Sternbilder ſind von dem ſchönſten Azzur oder Ultramarin durch geſchickte
Männer, abſonderlich den berühmten Mahler Joh. Bapt. Cornclium ge-
macht, und iſt auch nicht weniger der Grund und das üorige mit dergleichen
Farbe aufgetragen, auf welchen die Sterne in ihrer gehörigen Gröſſe von
Meſſing und in Feuer vergoldet mit groſſen Unkoſten des obbeſagten Cardinals
d’Etrées zu finden ſind, dieſe Sterne haben zur Epocha das Momentum in
welchem Ludwig der XIV. zur Welt gebohren worden, gleichwie ſolches auf
einer meſſingen vergoldeten Platte, die an dem Globo angemacht, ange-
deutet iſt.

Die Erdkugel iſt mit der Himmelskugel in gleicher Gröſſe, damit man
gar viele accurate und nette Zeichnungen, die wegen der Geographie, Schif-
fahrtkunſt und Hiſtorie was extraordinaires involviren, dabey anzubringen
gewuſt, als da man die neueſten Obſervationen und Relationen, die neue
Entdeckungen und Schiffahrten der Franzoſen, Engländer, Spanier, Por-
tugieſen, Holländer a. und dann die vor dieſen König ſo wohl zu Waſſer
als zu Land glückliche Succeſſe, ſo viel es der Platz zugelaſſen, mit groſſem
Fleiß mit angebracht, alle dieſe und noch andere Begebenheiten mehr, die
ſich als ſonderbahre Merkwürdigkeiten unter der Regierung dieſes Königs
ereignet, werden noch beſonderer, auf dem Horizont, ſo 8. Zoll breit iſt, von
Tag zu Tag in einem Calender, da in einem Tage auch oft etliche merkwür-
dige Sachen vorſallen, zum immerwährendem Andenken vorgeſtellet.

Etliche Jahre hernach hat eben dieſer P. Coronellierſtbemeldete Globos
zu Venedig in eine kleinere Form, und zwar auf 3 . Schuh im Durchmeſſer
reducirt, welche der Gröſſe nach alle diejenige, die man bishero ordentlich
verkaufet, übertroffen.

Der oft belobte Herr Weigel hat auch ſehr groſſe Globos von Kupfer
machen laſſen, davon er einen Sr. Maj. dem König in Dännemark Chri-
ſtian dem V. Anno 1696. präſentirt, und noch in ſelbigem Jahre zu Coppen-

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[13/0025] welchen abſonderlich zu bewundern, daß bey ſo groſſen Körpern das Gleich- gewicht ſo accurat ausgefallen, alſo daß man nur mit einem Finger einen jeden von dieſen gar leicht zu bewegen vermogte, auf dieſes alludiret ein la- teiniſches Diſtichon, ſo unten an den Fuß des Himmelsglobi ſtehet, je- doch dabey mit einer gar ſchmeichelhaften Expreſlion vor derſelben Beſi- tzern, Inclyta Gallorum proh! quanta potentia Regis en! digito cœli volvit orbis opus. Auf der Himmelskugel ſind alle groſſe und kleine Zirkel, welche zu- ſammen in einer Sphära von Metall im Feuer vergoldet angeordnet wor- den, in Grade und deren kleinere Theile ganz accurat eingetheilet, daß man dabey der Trigonometriſchen Rechnung in erwas überhoben ſeyn kann, die Sternbilder ſind von dem ſchönſten Azzur oder Ultramarin durch geſchickte Männer, abſonderlich den berühmten Mahler Joh. Bapt. Cornclium ge- macht, und iſt auch nicht weniger der Grund und das üorige mit dergleichen Farbe aufgetragen, auf welchen die Sterne in ihrer gehörigen Gröſſe von Meſſing und in Feuer vergoldet mit groſſen Unkoſten des obbeſagten Cardinals d’Etrées zu finden ſind, dieſe Sterne haben zur Epocha das Momentum in welchem Ludwig der XIV. zur Welt gebohren worden, gleichwie ſolches auf einer meſſingen vergoldeten Platte, die an dem Globo angemacht, ange- deutet iſt. Die Erdkugel iſt mit der Himmelskugel in gleicher Gröſſe, damit man gar viele accurate und nette Zeichnungen, die wegen der Geographie, Schif- fahrtkunſt und Hiſtorie was extraordinaires involviren, dabey anzubringen gewuſt, als da man die neueſten Obſervationen und Relationen, die neue Entdeckungen und Schiffahrten der Franzoſen, Engländer, Spanier, Por- tugieſen, Holländer a. und dann die vor dieſen König ſo wohl zu Waſſer als zu Land glückliche Succeſſe, ſo viel es der Platz zugelaſſen, mit groſſem Fleiß mit angebracht, alle dieſe und noch andere Begebenheiten mehr, die ſich als ſonderbahre Merkwürdigkeiten unter der Regierung dieſes Königs ereignet, werden noch beſonderer, auf dem Horizont, ſo 8. Zoll breit iſt, von Tag zu Tag in einem Calender, da in einem Tage auch oft etliche merkwür- dige Sachen vorſallen, zum immerwährendem Andenken vorgeſtellet. Etliche Jahre hernach hat eben dieſer P. Coronellierſtbemeldete Globos zu Venedig in eine kleinere Form, und zwar auf 3 [FORMEL]. Schuh im Durchmeſſer reducirt, welche der Gröſſe nach alle diejenige, die man bishero ordentlich verkaufet, übertroffen. Der oft belobte Herr Weigel hat auch ſehr groſſe Globos von Kupfer machen laſſen, davon er einen Sr. Maj. dem König in Dännemark Chri- ſtian dem V. Anno 1696. präſentirt, und noch in ſelbigem Jahre zu Coppen-

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/25>, abgerufen am 21.12.2024.