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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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Finsternissen, a. mit leichter Mühe, ohne Rechnung, und dabey ganz
fertig und genau zu finden vermag. Die Zubereitung der hierzu gehöri-
gen Scheibe wird auf eben diese Art, wie bey den Scheiben des Plane-
tolabii vorgenommen, da man nemlich wiederum eine kleinere in einer
grössern, die mit einem Kranz oder breiten Ring versehen ist, und zwar,
daß sie im Herumdrehen nicht wanke, anordnet, indeme man jene wieder
mit einer Schraube, die durch die mittlere runde Oesnung der grössern ge-
het, etwas anziehen kann, alsdann überziehet man, so das Instrument von
Holz, oder von einem starken Pappendeckel gemachet wird, so wol den gros-
sen Ring als die kleinere Scheibe mit einem saubern Pappier oder feinen
Pergament, lässet es recht trocken werden, und nimmt die Declination des
Lunälabii, wie es eine Hypothesis der Theoriä lunaris erfordert, vor die
Hand. Wir wollen diese allhier nach der Theorie, wie solche Thomas
Streete in seinen Taseln angiebet, und die Anweisung Herrn Doct. Zum-
bachs lehret, in den solgenden vorstellig machen.

Von der Zubereitung dieses Instruments.

Man beschreibet erstlich aus dem Mittelpuncte der inwendigen Scheibe,
aus dem äussern Ring ganz genau aneinander etliche concentrische
Zirkel, macht daraus die Theilung, um die Ekliptik vorzustellen, in ihre
gehörige, und bey einem jeden Grade wieder in 4. gleiche Theile, süget auch
so wohl die Zeichen als die Zahlen richtig bey.

Tab. IX.
Fig. 1.

Nachdeme ziehet man aus der innern Scheibe durch das Centrum
eine gerade Linie, die man vor die Lineam Apogäi annimmt zu nächst
aber gegen dem Rand die Orbitam der Erde, nebst dem Circulo der Ano-
maliä mediä in eben der Proportion, nach welcher in dem vorhcrgehen-
den Capitel bey dem Planetolabio besagte Orbita zu beschreiben gelchret
worden.

Man schneidet von der Linea Apogäi unterhalb des Zirkels der
Anomaliä mediä Solis zu beyden Seiten einen halben Zoll ab, theilet den
Ueberrest von dieser Linie bis zu dem Centro der Scheibe in 10000. glei-
che Theile, die man aus einem besondern Maaßstab exhibiren kann, von die-
sen 10000. Theilen nimmt man 707, und stellet solche aus dem besagten Cen-
tro auf die Lineam Apogäi, so wird das Spatium die Eccentricität des
Mondzirkels dargeben, aus diesem Puncte der Eccentricität beschrei-
bet man nun mit den obigen 10000. Theilen als dem Halbmesser die
Orbitam Lunä, wie auch aus eben dem Centro mit noch etwas klci-
nern Radiis zween bis drey andere Circulos concentricos gleich an der Or-
bita des Monds, und theilet solche von der Linie an des Apogäi in die

Finſterniſſen, a. mit leichter Mühe, ohne Rechnung, und dabey ganz
fertig und genau zu finden vermag. Die Zubereitung der hierzu gehöri-
gen Scheibe wird auf eben dieſe Art, wie bey den Scheiben des Plane-
tolabii vorgenommen, da man nemlich wiederum eine kleinere in einer
gröſſern, die mit einem Kranz oder breiten Ring verſehen iſt, und zwar,
daß ſie im Herumdrehen nicht wanke, anordnet, indeme man jene wieder
mit einer Schraube, die durch die mittlere runde Oeſnung der gröſſern ge-
het, etwas anziehen kann, alsdann überziehet man, ſo das Inſtrument von
Holz, oder von einem ſtarken Pappendeckel gemachet wird, ſo wol den groſ-
ſen Ring als die kleinere Scheibe mit einem ſaubern Pappier oder feinen
Pergament, läſſet es recht trocken werden, und nimmt die Declination des
Lunälabii, wie es eine Hypotheſis der Theoriä lunaris erfordert, vor die
Hand. Wir wollen dieſe allhier nach der Theorie, wie ſolche Thomas
Streete in ſeinen Taſeln angiebet, und die Anweiſung Herrn Doct. Zum-
bachs lehret, in den ſolgenden vorſtellig machen.

Von der Zubereitung dieſes Inſtruments.

Man beſchreibet erſtlich aus dem Mittelpuncte der inwendigen Scheibe,
auſ dem äuſſern Ring ganz genau aneinander etliche concentriſche
Zirkel, macht darauſ die Theilung, um die Ekliptik vorzuſtellen, in ihre
gehörige, und bey einem jeden Grade wieder in 4. gleiche Theile, ſüget auch
ſo wohl die Zeichen als die Zahlen richtig bey.

Tab. IX.
Fig. 1.

Nachdeme ziehet man auſ der innern Scheibe durch das Centrum
eine gerade Linie, die man vor die Lineam Apogäi annimmt zu nächſt
aber gegen dem Rand die Orbitam der Erde, nebſt dem Circulo der Ano-
maliä mediä in eben der Proportion, nach welcher in dem vorhcrgehen-
den Capitel bey dem Planetolabio beſagte Orbita zu beſchreiben gelchret
worden.

Man ſchneidet von der Linea Apogäi unterhalb des Zirkels der
Anomaliä mediä Solis zu beyden Seiten einen halben Zoll ab, theilet den
Ueberreſt von dieſer Linie bis zu dem Centro der Scheibe in 10000. glei-
che Theile, die man auſ einem beſondern Maaßſtab exhibiren kann, von die-
ſen 10000. Theilen nimmt man 707, und ſtellet ſolche aus dem beſagten Cen-
tro auf die Lineam Apogäi, ſo wird das Spatium die Eccentricität des
Mondzirkels dargeben, aus dieſem Puncte der Eccentricität beſchrei-
bet man nun mit den obigen 10000. Theilen als dem Halbmeſſer die
Orbitam Lunä, wie auch aus eben dem Centro mit noch etwas klci-
nern Radiis zween bis drey andere Circulos concentricos gleich an der Or-
bita des Monds, und theilet ſolche von der Linie an des Apogäi in die

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[98/0110] Finſterniſſen, a. mit leichter Mühe, ohne Rechnung, und dabey ganz fertig und genau zu finden vermag. Die Zubereitung der hierzu gehöri- gen Scheibe wird auf eben dieſe Art, wie bey den Scheiben des Plane- tolabii vorgenommen, da man nemlich wiederum eine kleinere in einer gröſſern, die mit einem Kranz oder breiten Ring verſehen iſt, und zwar, daß ſie im Herumdrehen nicht wanke, anordnet, indeme man jene wieder mit einer Schraube, die durch die mittlere runde Oeſnung der gröſſern ge- het, etwas anziehen kann, alsdann überziehet man, ſo das Inſtrument von Holz, oder von einem ſtarken Pappendeckel gemachet wird, ſo wol den groſ- ſen Ring als die kleinere Scheibe mit einem ſaubern Pappier oder feinen Pergament, läſſet es recht trocken werden, und nimmt die Declination des Lunälabii, wie es eine Hypotheſis der Theoriä lunaris erfordert, vor die Hand. Wir wollen dieſe allhier nach der Theorie, wie ſolche Thomas Streete in ſeinen Taſeln angiebet, und die Anweiſung Herrn Doct. Zum- bachs lehret, in den ſolgenden vorſtellig machen. Von der Zubereitung dieſes Inſtruments. Man beſchreibet erſtlich aus dem Mittelpuncte der inwendigen Scheibe, auſ dem äuſſern Ring ganz genau aneinander etliche concentriſche Zirkel, macht darauſ die Theilung, um die Ekliptik vorzuſtellen, in ihre gehörige, und bey einem jeden Grade wieder in 4. gleiche Theile, ſüget auch ſo wohl die Zeichen als die Zahlen richtig bey. Nachdeme ziehet man auſ der innern Scheibe durch das Centrum eine gerade Linie, die man vor die Lineam Apogäi annimmt zu nächſt aber gegen dem Rand die Orbitam der Erde, nebſt dem Circulo der Ano- maliä mediä in eben der Proportion, nach welcher in dem vorhcrgehen- den Capitel bey dem Planetolabio beſagte Orbita zu beſchreiben gelchret worden. Man ſchneidet von der Linea Apogäi unterhalb des Zirkels der Anomaliä mediä Solis zu beyden Seiten einen halben Zoll ab, theilet den Ueberreſt von dieſer Linie bis zu dem Centro der Scheibe in 10000. glei- che Theile, die man auſ einem beſondern Maaßſtab exhibiren kann, von die- ſen 10000. Theilen nimmt man 707, und ſtellet ſolche aus dem beſagten Cen- tro auf die Lineam Apogäi, ſo wird das Spatium die Eccentricität des Mondzirkels dargeben, aus dieſem Puncte der Eccentricität beſchrei- bet man nun mit den obigen 10000. Theilen als dem Halbmeſſer die Orbitam Lunä, wie auch aus eben dem Centro mit noch etwas klci- nern Radiis zween bis drey andere Circulos concentricos gleich an der Or- bita des Monds, und theilet ſolche von der Linie an des Apogäi in die

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/110>, abgerufen am 30.12.2024.