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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 115.

Der Beweis gehet fort, mit einem andern
und neuen Schlus, welcher der zweite ist:
An den Orten der Schrift, wo von unse-
rer allgemeinen Mutter drinnen stehet,
kan doch kein Engel und Mensch ver-
standen werden; weder die Eva, noch
die Jungfrau Maria, obgleich diese bei-
de, eine Art eines Mutter-Respects ver-
dienen. Und also muß man sich der Mü-
he nicht verdriesen lassen diese Schrift-Or-
te recht anzusehen.
(§. 12.)

Wann sich Zinzendorf nicht verdriesen las-
sen wolte diese Orte recht anzusehen, oder
wann er keine herrnhutische Augen mitzubrin-
gen belieben wolte, indem er sie ansiehet: so
würde er vor diesem thörichten Schlus be-
wahret bleiben. Die gantze Christenheit hat
sie längst mit den rechten Augen, richtig und
unverdrossen angesehen, ohne auf die Maria
und Eva zu schielen. Wie fein ist das geschlos-
sen: Weil in den Sprüchen, wo sich GOtt
mit einer Mutter vergleichet, keine Creatur
verstanden werden kan: so muß weder der Va-
ter noch der Sohn, noch der wahre heilige Geist,
sondern die Zinzendorfische Mutter, die weder
ein GOtt noch eine Creatur sondern ein Hirnge-
sp[in]ste des Herrnhuters ist, verstanden werden?
Jch will den Schlus so einrichten: Weil in den
Schriftstellen wo sich GOtt einen Vater nen-
net, keine Creatur verstanden werden kan: so

muß
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 115.

Der Beweis gehet fort, mit einem andern
und neuen Schlus, welcher der zweite iſt:
An den Orten der Schrift, wo von unſe-
rer allgemeinen Mutter drinnen ſtehet,
kan doch kein Engel und Menſch ver-
ſtanden werden; weder die Eva, noch
die Jungfrau Maria, obgleich dieſe bei-
de, eine Art eines Mutter-Reſpects ver-
dienen. Und alſo muß man ſich der Muͤ-
he nicht verdrieſen laſſen dieſe Schrift-Or-
te recht anzuſehen.
(§. 12.)

Wann ſich Zinzendorf nicht verdrieſen laſ-
ſen wolte dieſe Orte recht anzuſehen, oder
wann er keine herrnhutiſche Augen mitzubrin-
gen belieben wolte, indem er ſie anſiehet: ſo
wuͤrde er vor dieſem thoͤrichten Schlus be-
wahret bleiben. Die gantze Chriſtenheit hat
ſie laͤngſt mit den rechten Augen, richtig und
unverdroſſen angeſehen, ohne auf die Maria
und Eva zu ſchielen. Wie fein iſt das geſchloſ-
ſen: Weil in den Spruͤchen, wo ſich GOtt
mit einer Mutter vergleichet, keine Creatur
verſtanden werden kan: ſo muß weder der Va-
ter noch der Sohn, noch der wahre heilige Geiſt,
ſondern die Zinzendorfiſche Mutter, die weder
ein GOtt noch eine Creatur ſondern ein Hirnge-
ſp[in]ſte des Herrnhuters iſt, verſtanden werden?
Jch will den Schlus ſo einrichten: Weil in den
Schriftſtellen wo ſich GOtt einen Vater nen-
net, keine Creatur verſtanden werden kan: ſo

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[216/0232] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 115. Der Beweis gehet fort, mit einem andern und neuen Schlus, welcher der zweite iſt: An den Orten der Schrift, wo von unſe- rer allgemeinen Mutter drinnen ſtehet, kan doch kein Engel und Menſch ver- ſtanden werden; weder die Eva, noch die Jungfrau Maria, obgleich dieſe bei- de, eine Art eines Mutter-Reſpects ver- dienen. Und alſo muß man ſich der Muͤ- he nicht verdrieſen laſſen dieſe Schrift-Or- te recht anzuſehen. (§. 12.) Wann ſich Zinzendorf nicht verdrieſen laſ- ſen wolte dieſe Orte recht anzuſehen, oder wann er keine herrnhutiſche Augen mitzubrin- gen belieben wolte, indem er ſie anſiehet: ſo wuͤrde er vor dieſem thoͤrichten Schlus be- wahret bleiben. Die gantze Chriſtenheit hat ſie laͤngſt mit den rechten Augen, richtig und unverdroſſen angeſehen, ohne auf die Maria und Eva zu ſchielen. Wie fein iſt das geſchloſ- ſen: Weil in den Spruͤchen, wo ſich GOtt mit einer Mutter vergleichet, keine Creatur verſtanden werden kan: ſo muß weder der Va- ter noch der Sohn, noch der wahre heilige Geiſt, ſondern die Zinzendorfiſche Mutter, die weder ein GOtt noch eine Creatur ſondern ein Hirnge- ſpinſte des Herrnhuters iſt, verſtanden werden? Jch will den Schlus ſo einrichten: Weil in den Schriftſtellen wo ſich GOtt einen Vater nen- net, keine Creatur verſtanden werden kan: ſo muß

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/232>, abgerufen am 21.12.2024.