Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
Woher wüste er aber daß nur die erste Per-
son, mit Ausschliesung der anderen, sich
den Vater nenne? und die zweite den Mann?
Das darfst du ihn nicht fragen. Gnug, daß
er dieses erfunden hat.

§. 115.
te falsch, und der Begrif der darinnen
lieget, verwerflich. (79--110.)
Jst dann der Schlus folgender masen nicht
viel richtiger: Weil wir AN der
Dreieinigkeit,
oder AN dem dreini-
gen GOtt einen Vater und Mann
haben; so haben wir an diesem drei-
einigen GOtt auch eine Mutter,

wegen der väterlichen, bräutigamsmäsi-
gen und mütterlichen Liebe und Woltha-
ten, welche uns samt und sonders, von
allen dreyen Personen, mit unzertrennli-
cher Würckung, erwiesen werden.
So siehet man daß der heilige Geist in allen
Schriftstellen, wo diese bildliche Benen-
nungen GOttes vorkommen sich nicht
vergessen habe:
so wenig als der Sohn
und der Vater sich vergessen hat. Ja
er hat sich auf diese Art noch weniger
vergessen, als auf Zinzendorfs Art.
Dann er vergist sich nach dieser schriftmä-
sigen Art nicht einmal unter den übrigen
Namen. Dahingegen nach dem Zin-
zendorfischen Fund er sich blos und allein
unter dem Mutternamen bedencken soll.
O 4

dritter Theil.
Woher wuͤſte er aber daß nur die erſte Per-
ſon, mit Ausſchlieſung der anderen, ſich
den Vater nenne? und die zweite den Mann?
Das darfſt du ihn nicht fragen. Gnug, daß
er dieſes erfunden hat.

§. 115.
te falſch, und der Begrif der darinnen
lieget, verwerflich. (79—110.)
Jſt dann der Schlus folgender maſen nicht
viel richtiger: Weil wir AN der
Dreieinigkeit,
oder AN dem dreini-
gen GOtt einen Vater und Mann
haben; ſo haben wir an dieſem drei-
einigen GOtt auch eine Mutter,

wegen der vaͤterlichen, braͤutigamsmaͤſi-
gen und muͤtterlichen Liebe und Woltha-
ten, welche uns ſamt und ſonders, von
allen dreyen Perſonen, mit unzertrennli-
cher Wuͤrckung, erwieſen werden.
So ſiehet man daß der heilige Geiſt in allen
Schriftſtellen, wo dieſe bildliche Benen-
nungen GOttes vorkommen ſich nicht
vergeſſen habe:
ſo wenig als der Sohn
und der Vater ſich vergeſſen hat. Ja
er hat ſich auf dieſe Art noch weniger
vergeſſen, als auf Zinzendorfs Art.
Dann er vergiſt ſich nach dieſer ſchriftmaͤ-
ſigen Art nicht einmal unter den uͤbrigen
Namen. Dahingegen nach dem Zin-
zendorfiſchen Fund er ſich blos und allein
unter dem Mutternamen bedencken ſoll.
O 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0231" n="215"/><fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/>
Woher wu&#x0364;&#x017F;te er aber daß nur die er&#x017F;te Per-<lb/>
&#x017F;on, <hi rendition="#fr">mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung</hi> der anderen, &#x017F;ich<lb/>
den Vater nenne? und die zweite den Mann?<lb/>
Das darf&#x017F;t du ihn nicht fragen. Gnug, daß<lb/>
er die&#x017F;es erfunden hat.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">O 4</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">§. 115.</fw><lb/>
              <p>
                <note xml:id="seg2pn_43_3" prev="#seg2pn_43_2" place="foot" n="(**)">te fal&#x017F;ch, und der Begrif der darinnen<lb/>
lieget, verwerflich. (79&#x2014;110.)<lb/>
J&#x017F;t dann der Schlus folgender ma&#x017F;en nicht<lb/>
viel richtiger: <hi rendition="#fr">Weil wir AN der<lb/>
Dreieinigkeit,</hi> oder <hi rendition="#fr">AN dem dreini-<lb/>
gen GOtt einen Vater und Mann<lb/>
haben; &#x017F;o haben wir an die&#x017F;em drei-<lb/>
einigen GOtt auch eine Mutter,</hi><lb/>
wegen der va&#x0364;terlichen, bra&#x0364;utigamsma&#x0364;&#x017F;i-<lb/>
gen und mu&#x0364;tterlichen Liebe und Woltha-<lb/>
ten, welche uns &#x017F;amt und &#x017F;onders, von<lb/>
allen dreyen Per&#x017F;onen, mit unzertrennli-<lb/>
cher Wu&#x0364;rckung, erwie&#x017F;en werden.<lb/>
So &#x017F;iehet man daß der heilige Gei&#x017F;t in allen<lb/>
Schrift&#x017F;tellen, wo die&#x017F;e bildliche Benen-<lb/>
nungen GOttes vorkommen <hi rendition="#fr">&#x017F;ich nicht<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;en habe:</hi> &#x017F;o wenig als der Sohn<lb/>
und der Vater &#x017F;ich verge&#x017F;&#x017F;en hat. Ja<lb/>
er hat &#x017F;ich auf die&#x017F;e Art noch weniger<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;en, als auf Zinzendorfs Art.<lb/>
Dann er vergi&#x017F;t &#x017F;ich nach die&#x017F;er &#x017F;chriftma&#x0364;-<lb/>
&#x017F;igen Art nicht einmal unter den u&#x0364;brigen<lb/>
Namen. Dahingegen nach dem Zin-<lb/>
zendorfi&#x017F;chen Fund er &#x017F;ich blos und allein<lb/>
unter dem Mutternamen bedencken &#x017F;oll.</note>
              </p>
            </div><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0231] dritter Theil. Woher wuͤſte er aber daß nur die erſte Per- ſon, mit Ausſchlieſung der anderen, ſich den Vater nenne? und die zweite den Mann? Das darfſt du ihn nicht fragen. Gnug, daß er dieſes erfunden hat. §. 115. (**) (**) te falſch, und der Begrif der darinnen lieget, verwerflich. (79—110.) Jſt dann der Schlus folgender maſen nicht viel richtiger: Weil wir AN der Dreieinigkeit, oder AN dem dreini- gen GOtt einen Vater und Mann haben; ſo haben wir an dieſem drei- einigen GOtt auch eine Mutter, wegen der vaͤterlichen, braͤutigamsmaͤſi- gen und muͤtterlichen Liebe und Woltha- ten, welche uns ſamt und ſonders, von allen dreyen Perſonen, mit unzertrennli- cher Wuͤrckung, erwieſen werden. So ſiehet man daß der heilige Geiſt in allen Schriftſtellen, wo dieſe bildliche Benen- nungen GOttes vorkommen ſich nicht vergeſſen habe: ſo wenig als der Sohn und der Vater ſich vergeſſen hat. Ja er hat ſich auf dieſe Art noch weniger vergeſſen, als auf Zinzendorfs Art. Dann er vergiſt ſich nach dieſer ſchriftmaͤ- ſigen Art nicht einmal unter den uͤbrigen Namen. Dahingegen nach dem Zin- zendorfiſchen Fund er ſich blos und allein unter dem Mutternamen bedencken ſoll. O 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/231
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/231>, abgerufen am 03.12.2024.