Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. muß weder der Vater noch der Sohn, sondernder H. Geist verstanden werden. Lässet dann Zinzendorf dieses gelten? Jst nicht das vielmehr der rechte Schlus: weil in den Stellen, wo GOtt sich mit einer Mutter vergleichet, kein Geschöpf kan verstanden werden: so muß der wahre dreieinige GOtt verstanden werden, ohne daß eine Person der Gottheit ausgeschlossen wird. §. 116. Endlich kommt Zinzendorf auf die Schrift- sung O 5
dritter Theil. muß weder der Vater noch der Sohn, ſondernder H. Geiſt verſtanden werden. Laͤſſet dann Zinzendorf dieſes gelten? Jſt nicht das vielmehr der rechte Schlus: weil in den Stellen, wo GOtt ſich mit einer Mutter vergleichet, kein Geſchoͤpf kan verſtanden werden: ſo muß der wahre dreieinige GOtt verſtanden werden, ohne daß eine Perſon der Gottheit ausgeſchloſſen wird. §. 116. Endlich kommt Zinzendorf auf die Schrift- ſung O 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0233" n="217"/><fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/> muß weder der Vater noch der Sohn, ſondern<lb/> der H. Geiſt verſtanden werden. Laͤſſet dann<lb/> Zinzendorf dieſes gelten? Jſt nicht das vielmehr<lb/> der rechte Schlus: weil in den Stellen, wo<lb/> GOtt ſich mit einer Mutter vergleichet, kein<lb/> Geſchoͤpf kan verſtanden werden: ſo muß der<lb/> wahre dreieinige GOtt verſtanden werden, ohne<lb/> daß eine Perſon der Gottheit ausgeſchloſſen<lb/> wird.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 116.</head><lb/> <p>Endlich kommt Zinzendorf auf die Schrift-<lb/> ſtellen ſelbſt, und fuͤhret nun ſeinen naͤheren Be-<lb/> weis, welcher der <hi rendition="#fr">dritte</hi> iſt. <hi rendition="#fr">Was ſaget dann<lb/> die Schrift? Kan auch ein Weib ihres<lb/> Kindes vergeſſen? und ob ſie deſſelben ver-<lb/> geſſe; ſo will Jch doch dein nicht vergeſſen.</hi><lb/> Antwort. Dieſer goͤttliche Ausſpruch ſtehet <hi rendition="#fr">Je-<lb/> ſa.</hi> 49, 15. 1) der HErr der hier redet iſt <hi rendition="#fr">Jeho-<lb/> va v. 7. der HErr der Erloͤſer Jſrael.</hi> Nach<lb/> Zinzendorfs Theologie iſt im alten Teſtament al-<lb/> lezeit der <hi rendition="#fr">Sohn</hi> GOttes genennet, wann <hi rendition="#fr">Je-<lb/> hova</hi> genennet wird. (Siehe den <hi rendition="#fr">zweiten<lb/> Theil.</hi>) Wie kan er dann ploͤtzlich eine andere<lb/> Theologie annehmen, und hier den heiligen<lb/> Geiſt mit Ausſchlieſung des Vaters und Soh-<lb/> nes, verſtehen? 2) daß in dieſem gantzen Capi-<lb/> tel, der <hi rendition="#fr">Vater</hi> zu dem <hi rendition="#fr">Sohn</hi> redet, oder der<lb/><hi rendition="#fr">Sohn</hi> ſelber, das iſt aus dem Zuſammenhang<lb/> ſonderlich v. 7. gantz deutlich. 3) Wann auch<lb/> der heilige Geiſt gemeinet wuͤrde, ſo geſchaͤhe<lb/> ſolches nur <hi rendition="#fr">zueignungsweiſe,</hi> ohne Ausſchlie-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ſung</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [217/0233]
dritter Theil.
muß weder der Vater noch der Sohn, ſondern
der H. Geiſt verſtanden werden. Laͤſſet dann
Zinzendorf dieſes gelten? Jſt nicht das vielmehr
der rechte Schlus: weil in den Stellen, wo
GOtt ſich mit einer Mutter vergleichet, kein
Geſchoͤpf kan verſtanden werden: ſo muß der
wahre dreieinige GOtt verſtanden werden, ohne
daß eine Perſon der Gottheit ausgeſchloſſen
wird.
§. 116.
Endlich kommt Zinzendorf auf die Schrift-
ſtellen ſelbſt, und fuͤhret nun ſeinen naͤheren Be-
weis, welcher der dritte iſt. Was ſaget dann
die Schrift? Kan auch ein Weib ihres
Kindes vergeſſen? und ob ſie deſſelben ver-
geſſe; ſo will Jch doch dein nicht vergeſſen.
Antwort. Dieſer goͤttliche Ausſpruch ſtehet Je-
ſa. 49, 15. 1) der HErr der hier redet iſt Jeho-
va v. 7. der HErr der Erloͤſer Jſrael. Nach
Zinzendorfs Theologie iſt im alten Teſtament al-
lezeit der Sohn GOttes genennet, wann Je-
hova genennet wird. (Siehe den zweiten
Theil.) Wie kan er dann ploͤtzlich eine andere
Theologie annehmen, und hier den heiligen
Geiſt mit Ausſchlieſung des Vaters und Soh-
nes, verſtehen? 2) daß in dieſem gantzen Capi-
tel, der Vater zu dem Sohn redet, oder der
Sohn ſelber, das iſt aus dem Zuſammenhang
ſonderlich v. 7. gantz deutlich. 3) Wann auch
der heilige Geiſt gemeinet wuͤrde, ſo geſchaͤhe
ſolches nur zueignungsweiſe, ohne Ausſchlie-
ſung
O 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |