durch Gichtbrücken miteinander verbunden sind; b, 2 pneumatische Gichtaufzüge; c, Maschinen dazu; d, 4 Winderhitzungsapparate; e, Kesselanlage mit 11 Kesseln zur Überdrehung; f, Maschinengebäude; g, Materialienplätze; h, schwebende Schienenbahn zur Anfuhr der Materialien; i, Windleitung; k, Sandherde zum Einformen der Roh- eisenbarren; l, Eisenbahn zur Abfuhr der Produkte.
Über den Betrieb der bedeutendsten Hüttenwerke findet man eine gute Zusammenstellung in Percy-Weddings Handbuch der Eisenhüttenkunde 1).
Die Eisengiesserei von 1861 bis 1870.
Für die Eisengiesserei fanden die Irelandöfen (siehe Bd. IV, Fig. 290, S. 842) immer grössere Verbreitung. R. Gerhardi änderte 1869 in Deutschland ihre innere Gestalt etwas ab, indem er dieselbe vor den Formen zusammenzog. Dieses war aber, wie er selbst mitteilt 2), schon 1863 bei Borsig durch einen Engländer eingeführt worden. Die von Georg Hinton 1860 patentierten Kupolöfen wichen von den Irelandöfen so wenig ab, dass R. Mallet keinen Unterschied zwischen beiden Ofenarten finden konnte 3). Hinton legte besonderen Wert auf die bessere Windverteilung durch zwei übereinander liegende Formreihen. Dieselbe Anordnung hatte aber auch Ireland schon in seinem Patent von 1858 beschrieben, ebenso wie die Benutzung von den Ofen umgebenden Vorwärmern zur Winderhitzung. Diesen letzteren Gedanken führten Hinton und J. Gittoes in einem Patent von 1861 weiter aus. Danach sollte der äussere Ofenmantel bis auf etwa 12 Fuss Höhe doppelt und geteilt sein. Der Wind sollte abwechselnd durch die eine und die andere Hälfte strömen und dadurch vorge- wärmt werden. Die Erhitzung der Kammern sollte noch verstärkt werden durch die Durchleitung der heissen Gichtgase. Hinton kon- struierte auch einen sehr weiten, aber niedrigen Kupolofen mit einer grossen Anzahl Windformen in zwei Reihen übereinander zum Um- schmelzen grosser Gussstücke, z. B. unbrauchbarer Schiffskanonen, welche am Boden auf einem Block aus Sandstein ruhten, während sie oben mittelst einer Kette aufgehängt waren.
In Nordamerika fanden um diese Zeit die Kupolöfen von
1) Vergl. auch Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1864, Nr. 21, 47.
2) Ztschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1869, S. 274, Taf. III.
3) Siehe Pract. Mechanic's Journ., III. ser., vol. II, p. 257 und vol. IV (1868), p. 72.
Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
durch Gichtbrücken miteinander verbunden sind; b, 2 pneumatische Gichtaufzüge; c, Maschinen dazu; d, 4 Winderhitzungsapparate; e, Kesselanlage mit 11 Kesseln zur Überdrehung; f, Maschinengebäude; g, Materialienplätze; h, schwebende Schienenbahn zur Anfuhr der Materialien; i, Windleitung; k, Sandherde zum Einformen der Roh- eisenbarren; l, Eisenbahn zur Abfuhr der Produkte.
Über den Betrieb der bedeutendsten Hüttenwerke findet man eine gute Zusammenstellung in Percy-Weddings Handbuch der Eisenhüttenkunde 1).
Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
Für die Eisengieſserei fanden die Irelandöfen (siehe Bd. IV, Fig. 290, S. 842) immer gröſsere Verbreitung. R. Gerhardi änderte 1869 in Deutschland ihre innere Gestalt etwas ab, indem er dieselbe vor den Formen zusammenzog. Dieses war aber, wie er selbst mitteilt 2), schon 1863 bei Borsig durch einen Engländer eingeführt worden. Die von Georg Hinton 1860 patentierten Kupolöfen wichen von den Irelandöfen so wenig ab, daſs R. Mallet keinen Unterschied zwischen beiden Ofenarten finden konnte 3). Hinton legte besonderen Wert auf die bessere Windverteilung durch zwei übereinander liegende Formreihen. Dieselbe Anordnung hatte aber auch Ireland schon in seinem Patent von 1858 beschrieben, ebenso wie die Benutzung von den Ofen umgebenden Vorwärmern zur Winderhitzung. Diesen letzteren Gedanken führten Hinton und J. Gittoes in einem Patent von 1861 weiter aus. Danach sollte der äuſsere Ofenmantel bis auf etwa 12 Fuſs Höhe doppelt und geteilt sein. Der Wind sollte abwechselnd durch die eine und die andere Hälfte strömen und dadurch vorge- wärmt werden. Die Erhitzung der Kammern sollte noch verstärkt werden durch die Durchleitung der heiſsen Gichtgase. Hinton kon- struierte auch einen sehr weiten, aber niedrigen Kupolofen mit einer groſsen Anzahl Windformen in zwei Reihen übereinander zum Um- schmelzen groſser Guſsstücke, z. B. unbrauchbarer Schiffskanonen, welche am Boden auf einem Block aus Sandstein ruhten, während sie oben mittelst einer Kette aufgehängt waren.
In Nordamerika fanden um diese Zeit die Kupolöfen von
1) Vergl. auch Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1864, Nr. 21, 47.
2) Ztschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1869, S. 274, Taf. III.
3) Siehe Pract. Mechanic’s Journ., III. ser., vol. II, p. 257 und vol. IV (1868), p. 72.
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Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
durch Gichtbrücken miteinander verbunden sind; b, 2 pneumatische
Gichtaufzüge; c, Maschinen dazu; d, 4 Winderhitzungsapparate;
e, Kesselanlage mit 11 Kesseln zur Überdrehung; f, Maschinengebäude;
g, Materialienplätze; h, schwebende Schienenbahn zur Anfuhr der
Materialien; i, Windleitung; k, Sandherde zum Einformen der Roh-
eisenbarren; l, Eisenbahn zur Abfuhr der Produkte.
Über den Betrieb der bedeutendsten Hüttenwerke findet man
eine gute Zusammenstellung in Percy-Weddings Handbuch der
Eisenhüttenkunde 1).
Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
Für die Eisengieſserei fanden die Irelandöfen (siehe Bd. IV,
Fig. 290, S. 842) immer gröſsere Verbreitung. R. Gerhardi änderte 1869
in Deutschland ihre innere Gestalt etwas ab, indem er dieselbe vor den
Formen zusammenzog. Dieses war aber, wie er selbst mitteilt 2), schon
1863 bei Borsig durch einen Engländer eingeführt worden. Die
von Georg Hinton 1860 patentierten Kupolöfen wichen von den
Irelandöfen so wenig ab, daſs R. Mallet keinen Unterschied zwischen
beiden Ofenarten finden konnte 3). Hinton legte besonderen Wert
auf die bessere Windverteilung durch zwei übereinander liegende
Formreihen. Dieselbe Anordnung hatte aber auch Ireland schon in
seinem Patent von 1858 beschrieben, ebenso wie die Benutzung von
den Ofen umgebenden Vorwärmern zur Winderhitzung. Diesen letzteren
Gedanken führten Hinton und J. Gittoes in einem Patent von 1861
weiter aus. Danach sollte der äuſsere Ofenmantel bis auf etwa
12 Fuſs Höhe doppelt und geteilt sein. Der Wind sollte abwechselnd
durch die eine und die andere Hälfte strömen und dadurch vorge-
wärmt werden. Die Erhitzung der Kammern sollte noch verstärkt
werden durch die Durchleitung der heiſsen Gichtgase. Hinton kon-
struierte auch einen sehr weiten, aber niedrigen Kupolofen mit einer
groſsen Anzahl Windformen in zwei Reihen übereinander zum Um-
schmelzen groſser Guſsstücke, z. B. unbrauchbarer Schiffskanonen,
welche am Boden auf einem Block aus Sandstein ruhten, während sie
oben mittelst einer Kette aufgehängt waren.
In Nordamerika fanden um diese Zeit die Kupolöfen von
1) Vergl. auch Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1864, Nr. 21, 47.
2) Ztschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1869, S. 274, Taf. III.
3) Siehe Pract. Mechanic’s Journ., III. ser., vol. II, p. 257 und vol. IV
(1868), p. 72.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/96>, abgerufen am 18.12.2024.
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