kann ihr daher den unbedingten Vorzug vor der Schiller'schen durchaus nicht geben. Es ist übersetzt ins Französische von Blavet. Yverdon 1781. VI Voll. 12. Londres et Paris 1788. 2 Voll. 8. Paris 1800-1801. IV Voll. Nachgedruckt Amsterdam 1784. IV Voll. 8. Ferner von Roucher mit 1 Band Anmerkungen von Condorcet. Paris1790. IV Voll. 8. endlich von Garnier mit Noten. V. Voll. 8. Paris 1802, ganz vorzüglich, besonders die neue Ausg. von 1822 in VI Voll. 8. Es ist ins Dänische übersetzt von Draebye. Kopenhagen 1778-1780. 2 Bde. 4.; ins Spanische von Alonzo Ortiz. Madrid 1794. IV Voll. 4.; und ins Russische von Poliatkowsky 1803.
§. 32. Fortsetzung.
Nach der Schrift von A. Smith erschien eine von eben so allgemeinem Interesse und eben so geeignet, ihr Zeitalter zu heben, von Adam Ferguson, dem berühmten Geschichtsschreiber1). Er sammelte darin die Resultate des Studiums der Geschichte der Völker, der Geographie und Völkerkunde zu einem philosophischen Systeme über den Gang der Bildung der Menschheit und über die Blüthe und den Verfall der Nationen. Nach einer philosophischen Untersuchung über die lezten Triebfedern der Menschenhandlungen, über die geistigen und sittlichen Kräfte des Menschen, über Glück und Volkswohlfahrt, spricht er vom Zustande der Völker vor und unter dem Einflusse des Begriffs von Eigenthum, von dem Einflusse der Oertlichkeit und des Clima's auf den politischen Zustand, die Gesittung und die Sitten der Nationen, von der Bevölkerung und dem Volksvermögen in ihrer Wechselwirkung, von der bürgerlichen Freiheit, von der Entwickelung der Gewerbe, Künste und Wissen- schaften, von der Theilung der gewerblichen und Kunstbeschäftigung, von den Gewohnheiten civilisirter Völker, und schließt sein Werk mit der Darstellung des allmäligen Verfalls bis zur gänzlichen Versunkenheit der Nationen in allgemeiner Sittenlosigkeit und Sklaverei. Es umfaßt ein weit größeres Feld als das Smith'sche Buch, da es alle, sowohl die sachlichen als die nicht sachlichen, Interessen der Menschheit philosophisch auf dem Wege der Ge- schichte untersucht, während das Leztere blos das Volksvermögen zum Gegenstande hat. Im Grunde stellt es die Basen dar, auf welchen die Smith'sche Theorie fußt, und hat eben so wie diese eine philosophische und politische Seite.
1) M. s. Ferguson An Essay on the History of civil society. Neuere Origi- nalausgabe von London 1782 oder 1793. Ausgaben von Basel 1789. 1791. Französische Uebersetzung von Bergier. 2 Voll. 12. 1783. Frankfurt. Deut- sche Uebersetzung. Leipzig 1765.
kann ihr daher den unbedingten Vorzug vor der Schiller'ſchen durchaus nicht geben. Es iſt überſetzt ins Franzöſiſche von Blavet. Yverdon 1781. VI Voll. 12. Londres et Paris 1788. 2 Voll. 8. Paris 1800–1801. IV Voll. Nachgedruckt Amsterdam 1784. IV Voll. 8. Ferner von Roucher mit 1 Band Anmerkungen von Condorcet. Paris1790. IV Voll. 8. endlich von Garnier mit Noten. V. Voll. 8. Paris 1802, ganz vorzüglich, beſonders die neue Ausg. von 1822 in VI Voll. 8. Es iſt ins Däniſche überſetzt von Draebye. Kopenhagen 1778–1780. 2 Bde. 4.; ins Spaniſche von Alonzo Ortiz. Madrid 1794. IV Voll. 4.; und ins Ruſſiſche von Poliatkowsky 1803.
§. 32. Fortſetzung.
Nach der Schrift von A. Smith erſchien eine von eben ſo allgemeinem Intereſſe und eben ſo geeignet, ihr Zeitalter zu heben, von Adam Ferguſon, dem berühmten Geſchichtsſchreiber1). Er ſammelte darin die Reſultate des Studiums der Geſchichte der Völker, der Geographie und Völkerkunde zu einem philoſophiſchen Syſteme über den Gang der Bildung der Menſchheit und über die Blüthe und den Verfall der Nationen. Nach einer philoſophiſchen Unterſuchung über die lezten Triebfedern der Menſchenhandlungen, über die geiſtigen und ſittlichen Kräfte des Menſchen, über Glück und Volkswohlfahrt, ſpricht er vom Zuſtande der Völker vor und unter dem Einfluſſe des Begriffs von Eigenthum, von dem Einfluſſe der Oertlichkeit und des Clima's auf den politiſchen Zuſtand, die Geſittung und die Sitten der Nationen, von der Bevölkerung und dem Volksvermögen in ihrer Wechſelwirkung, von der bürgerlichen Freiheit, von der Entwickelung der Gewerbe, Künſte und Wiſſen- ſchaften, von der Theilung der gewerblichen und Kunſtbeſchäftigung, von den Gewohnheiten civiliſirter Völker, und ſchließt ſein Werk mit der Darſtellung des allmäligen Verfalls bis zur gänzlichen Verſunkenheit der Nationen in allgemeiner Sittenloſigkeit und Sklaverei. Es umfaßt ein weit größeres Feld als das Smith'ſche Buch, da es alle, ſowohl die ſachlichen als die nicht ſachlichen, Intereſſen der Menſchheit philoſophiſch auf dem Wege der Ge- ſchichte unterſucht, während das Leztere blos das Volksvermögen zum Gegenſtande hat. Im Grunde ſtellt es die Baſen dar, auf welchen die Smith'ſche Theorie fußt, und hat eben ſo wie dieſe eine philoſophiſche und politiſche Seite.
1) M. ſ. Ferguson An Essay on the History of civil society. Neuere Origi- nalausgabe von London 1782 oder 1793. Ausgaben von Baſel 1789. 1791. Franzöſiſche Ueberſetzung von Bergier. 2 Voll. 12. 1783. Frankfurt. Deut- ſche Ueberſetzung. Leipzig 1765.
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¹⁾ kann ihr daher den unbedingten Vorzug vor der Schiller'ſchen durchaus nicht
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Londres et Paris 1788. 2 Voll. 8. Paris 1800–1801. IV Voll. Nachgedruckt
Amsterdam 1784. IV Voll. 8. Ferner von Roucher mit 1 Band Anmerkungen
von Condorcet. Paris1790. IV Voll. 8. endlich von Garnier mit Noten.
V. Voll. 8. Paris 1802, ganz vorzüglich, beſonders die neue Ausg. von 1822 in
VI Voll. 8. Es iſt ins Däniſche überſetzt von Draebye. Kopenhagen 1778–1780.
2 Bde. 4.; ins Spaniſche von Alonzo Ortiz. Madrid 1794. IV Voll. 4.; und
ins Ruſſiſche von Poliatkowsky 1803.
§. 32.
Fortſetzung.
Nach der Schrift von A. Smith erſchien eine von eben ſo
allgemeinem Intereſſe und eben ſo geeignet, ihr Zeitalter zu heben,
von Adam Ferguſon, dem berühmten Geſchichtsſchreiber1). Er
ſammelte darin die Reſultate des Studiums der Geſchichte der
Völker, der Geographie und Völkerkunde zu einem philoſophiſchen
Syſteme über den Gang der Bildung der Menſchheit und über die
Blüthe und den Verfall der Nationen. Nach einer philoſophiſchen
Unterſuchung über die lezten Triebfedern der Menſchenhandlungen,
über die geiſtigen und ſittlichen Kräfte des Menſchen, über Glück
und Volkswohlfahrt, ſpricht er vom Zuſtande der Völker vor und
unter dem Einfluſſe des Begriffs von Eigenthum, von dem Einfluſſe
der Oertlichkeit und des Clima's auf den politiſchen Zuſtand, die
Geſittung und die Sitten der Nationen, von der Bevölkerung und
dem Volksvermögen in ihrer Wechſelwirkung, von der bürgerlichen
Freiheit, von der Entwickelung der Gewerbe, Künſte und Wiſſen-
ſchaften, von der Theilung der gewerblichen und Kunſtbeſchäftigung,
von den Gewohnheiten civiliſirter Völker, und ſchließt ſein Werk
mit der Darſtellung des allmäligen Verfalls bis zur gänzlichen
Verſunkenheit der Nationen in allgemeiner Sittenloſigkeit und
Sklaverei. Es umfaßt ein weit größeres Feld als das Smith'ſche
Buch, da es alle, ſowohl die ſachlichen als die nicht ſachlichen,
Intereſſen der Menſchheit philoſophiſch auf dem Wege der Ge-
ſchichte unterſucht, während das Leztere blos das Volksvermögen
zum Gegenſtande hat. Im Grunde ſtellt es die Baſen dar, auf
welchen die Smith'ſche Theorie fußt, und hat eben ſo wie dieſe
eine philoſophiſche und politiſche Seite.
¹⁾ M. ſ. Ferguson An Essay on the History of civil society. Neuere Origi-
nalausgabe von London 1782 oder 1793. Ausgaben von Baſel 1789. 1791.
Franzöſiſche Ueberſetzung von Bergier. 2 Voll. 12. 1783. Frankfurt. Deut-
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/63>, abgerufen am 21.11.2024.
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