Ball, Hugo: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. Bern, 1919.frage, ob es wohl angebracht war, diese Briefsammlung der Oeffent- lichkeit ungekürzt zu übergeben. 9) Die Kämpfe um ein Denkmal für den Dichter des "Atta Troll" sind noch heute in Deutschland nicht abgeschlossen. Denn die Pamphletliteratur gegen den "Judenjungen" blüht wacker weiter. Man kennt den Versentwurf Richard Dehmels für ein solches Denkmal. Und noch Alfred Kerr konnte zwischen 1910 bis 1914 zu einiger Berühmtheit gelangen durch sein Eintreten für ein Heine-Denkmal. In Hamburg wehrte man sich verzweifelt dagegen. 10) "Ecce homo. Wie man wird, was man ist", 1888. Der Fall Wagner. Ein Musikantenproblem. 11) Vergl. Werke, Bd. XI, Nachlass aus der Zeit von 1875/76: "Ich habe zusammengebunden und gesammelt was Individuen gross und selbständig macht. Ich sehe, wir sind im Aufsteigen: wir werden der Hort der ganzen Kultur in Kürze sein". 12) Andre Suares in jenem schönen Kapitel "La plainte de Reims" seines Buches "Nous et Eux", Emile Paul Freres, Paris 1915. 13) Leon Bloy, "Jeanne d'Arc et l'Allemagne", p. 14. 14) Romain Rolland, "Au dessus de la Melee", Paul Ollen- dorf, Paris 1915, quarante-deuxieme edition, p. 17. 15) Prof. Werner Sombart, "Händler und Helden", S. 84/85. ERSTES KAPITEL, SEITE 14-51. 1) Im Jahre 1460 erschien als letzter Druck des Johannes Gensfleisch zum Gutenberg das "Katholikon" des Johannes di Balis, das am Schluss folgende Worte, gleichsam das Testament Gutenbergs, enthielt: "Unter dem Schutze des Höchsten etc. etc. ist dies Buch im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1460 in dem tätigen Mainz, einer Stadt der berühmten deutschen Nation, welche die Huld Gottes durch ein so hohes Licht des Geistes und durch ein freiwilliges Geschenk den andern Nationen der Erde vorzuziehen und auszuzeichnen gewürdigt hat etc. etc. gedruckt und vollendet worden". 2) Nichts anderes bedeutet der europäische Machtanspruch Wilhelm II., der sich zuhause auf die Kaisertreue, draussen aber auf die bolschewikische Propaganda stützt. frage, ob es wohl angebracht war, diese Briefsammlung der Oeffent- lichkeit ungekürzt zu übergeben. 9) Die Kämpfe um ein Denkmal für den Dichter des „Atta Troll“ sind noch heute in Deutschland nicht abgeschlossen. Denn die Pamphletliteratur gegen den „Judenjungen“ blüht wacker weiter. Man kennt den Versentwurf Richard Dehmels für ein solches Denkmal. Und noch Alfred Kerr konnte zwischen 1910 bis 1914 zu einiger Berühmtheit gelangen durch sein Eintreten für ein Heine-Denkmal. In Hamburg wehrte man sich verzweifelt dagegen. 10) „Ecce homo. Wie man wird, was man ist“, 1888. Der Fall Wagner. Ein Musikantenproblem. 11) Vergl. Werke, Bd. XI, Nachlass aus der Zeit von 1875/76: „Ich habe zusammengebunden und gesammelt was Individuen gross und selbständig macht. Ich sehe, wir sind im Aufsteigen: wir werden der Hort der ganzen Kultur in Kürze sein“. 12) André Suarès in jenem schönen Kapitel „La plainte de Reims“ seines Buches „Nous et Eux“, Emile Paul Frères, Paris 1915. 13) Léon Bloy, „Jeanne d'Arc et l'Allemagne“, p. 14. 14) Romain Rolland, „Au dessus de la Mêlée“, Paul Ollen- dorf, Paris 1915, quarante-deuxième édition, p. 17. 15) Prof. Werner Sombart, „Händler und Helden“, S. 84/85. ERSTES KAPITEL, SEITE 14-51. 1) Im Jahre 1460 erschien als letzter Druck des Johannes Gensfleisch zum Gutenberg das „Katholikon“ des Johannes di Balis, das am Schluss folgende Worte, gleichsam das Testament Gutenbergs, enthielt: „Unter dem Schutze des Höchsten etc. etc. ist dies Buch im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1460 in dem tätigen Mainz, einer Stadt der berühmten deutschen Nation, welche die Huld Gottes durch ein so hohes Licht des Geistes und durch ein freiwilliges Geschenk den andern Nationen der Erde vorzuziehen und auszuzeichnen gewürdigt hat etc. etc. gedruckt und vollendet worden“. 2) Nichts anderes bedeutet der europäische Machtanspruch Wilhelm II., der sich zuhause auf die Kaisertreue, draussen aber auf die bolschewikische Propaganda stützt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note xml:id="id8e8e" prev="id8e" place="end" n="8)"><pb facs="#f0250" n="242"/> frage, ob es wohl angebracht war, diese Briefsammlung der Oeffent-<lb/> lichkeit ungekürzt zu übergeben.</note><lb/> <note xml:id="id9e9e" prev="id9e" place="end" n="9)"> Die Kämpfe um ein Denkmal für den Dichter des „Atta<lb/> Troll“ sind noch heute in Deutschland nicht abgeschlossen. 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⁸⁾ frage, ob es wohl angebracht war, diese Briefsammlung der Oeffent-
lichkeit ungekürzt zu übergeben.
⁹⁾ Die Kämpfe um ein Denkmal für den Dichter des „Atta
Troll“ sind noch heute in Deutschland nicht abgeschlossen. Denn
die Pamphletliteratur gegen den „Judenjungen“ blüht wacker
weiter. Man kennt den Versentwurf Richard Dehmels für ein
solches Denkmal. Und noch Alfred Kerr konnte zwischen 1910
bis 1914 zu einiger Berühmtheit gelangen durch sein Eintreten
für ein Heine-Denkmal. In Hamburg wehrte man sich verzweifelt
dagegen.
¹⁰⁾ „Ecce homo. Wie man wird, was man ist“, 1888. Der
Fall Wagner. Ein Musikantenproblem.
¹¹⁾ Vergl. Werke, Bd. XI, Nachlass aus der Zeit von 1875/76:
„Ich habe zusammengebunden und gesammelt was Individuen
gross und selbständig macht. Ich sehe, wir sind im Aufsteigen:
wir werden der Hort der ganzen Kultur in Kürze sein“.
¹²⁾ André Suarès in jenem schönen Kapitel „La plainte de
Reims“ seines Buches „Nous et Eux“, Emile Paul Frères,
Paris 1915.
¹³⁾ Léon Bloy, „Jeanne d'Arc et l'Allemagne“, p. 14.
¹⁴⁾ Romain Rolland, „Au dessus de la Mêlée“, Paul Ollen-
dorf, Paris 1915, quarante-deuxième édition, p. 17.
¹⁵⁾ Prof. Werner Sombart, „Händler und Helden“, S. 84/85.
ERSTES KAPITEL, SEITE 14-51.
¹⁾ Im Jahre 1460 erschien als letzter Druck des Johannes
Gensfleisch zum Gutenberg das „Katholikon“ des Johannes di
Balis, das am Schluss folgende Worte, gleichsam das Testament
Gutenbergs, enthielt: „Unter dem Schutze des Höchsten etc. etc.
ist dies Buch im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1460 in
dem tätigen Mainz, einer Stadt der berühmten deutschen Nation,
welche die Huld Gottes durch ein so hohes Licht des Geistes und
durch ein freiwilliges Geschenk den andern Nationen der Erde
vorzuziehen und auszuzeichnen gewürdigt hat etc. etc. gedruckt und
vollendet worden“.
²⁾ Nichts anderes bedeutet der europäische Machtanspruch
Wilhelm II., der sich zuhause auf die Kaisertreue, draussen aber
auf die bolschewikische Propaganda stützt.
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