Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Th. IV. Sect. II. Num. XXXII. David Joris anklagen. [Spaltenumbruch]
GOttes gnaden offenbahret seyn; ja von einersprechenden stimme deß himmels gehöret habe/ wie sein name seye/ welchen er noch keiner crea- tur geoffenbahret. Lib. 2. Mirab. cap. 36. B. Artic. 7. Daß viele gelehrte sich unterwun- Part. 4. Mirab. fol. 17. C. Artic. 8. David Joris machet zween Chri- Lib. 2. Mirab. fol. 157. lib. 3. fol. 3. 4. 17. & fol. 6. Artic. 9. Daß Johannes der Täuffer den Part. 3. Mirab. fol. 15. & 18. Artic. 10. Daß er/ der David Joris/ der Lib. 4. Mirab. fol. 17. 18. Lib. 3. fol. 20. cap. 16. Artic. 11. Daß er gewalt habe selig zu ma- Lib. 1. Mirab. fol. 35. Artic. 12. Daß alle sünden/ die in dem Lib. Was vorgehen und nach- folgen soll. Artic. 13. Daß Christus mit seinem äusser- Part. 3. Mirab. cap. 21. & 13. & 27. Lit. B. lib. 4. Epist. p. 31. Artic. 14. Daß der geist/ welcher den heili- Part. 3. Mirab. cap. 14. part. 4. fol. 17. Lib. Was vorgehen und nach- folgen soll. Artic. 15. Daß die rechtfertigung deß ar- Part. 3. Mirab. cap. 21. lit. H. & cap. 26. lit. E. Part. 2. cap. 118. lit. H. lib. Von dem menschen und seiner gerechtig- keit lib. steinliche rede. Dieweil aber diese Davidianische wieder- Part. 3. Mirab. cap. 24. lit. H. & cap. 28. lit. D. lib. 3. Epist. part. 1. fol. 51. Artic. 16. Daß die buse seye eine hertzliche verdiensts A. K. H. Vierter Theil. G g
Th. IV. Sect. II. Num. XXXII. David Joris anklagen. [Spaltenumbruch]
GOttes gnaden offenbahret ſeyn; ja von einerſprechenden ſtimme deß himmels gehoͤret habe/ wie ſein name ſeye/ welchen er noch keiner crea- tur geoffenbahret. Lib. 2. Mirab. cap. 36. B. Artic. 7. Daß viele gelehrte ſich unterwun- Part. 4. Mirab. fol. 17. C. Artic. 8. David Joris machet zween Chri- Lib. 2. Mirab. fol. 157. lib. 3. fol. 3. 4. 17. & fol. 6. Artic. 9. Daß Johannes der Taͤuffer den Part. 3. Mirab. fol. 15. & 18. Artic. 10. Daß er/ der David Joris/ der Lib. 4. Mirab. fol. 17. 18. Lib. 3. fol. 20. cap. 16. Artic. 11. Daß er gewalt habe ſelig zu ma- Lib. 1. Mirab. fol. 35. Artic. 12. Daß alle ſuͤnden/ die in dem Lib. Was vorgehen und nach- folgen ſoll. Artic. 13. Daß Chriſtus mit ſeinem aͤuſſer- Part. 3. Mirab. cap. 21. & 13. & 27. Lit. B. lib. 4. Epiſt. p. 31. Artic. 14. Daß der geiſt/ welcher den heili- Part. 3. Mirab. cap. 14. part. 4. fol. 17. Lib. Was vorgehen und nach- folgen ſoll. Artic. 15. Daß die rechtfertigung deß ar- Part. 3. Mirab. cap. 21. lit. H. & cap. 26. lit. E. Part. 2. cap. 118. lit. H. lib. Von dem menſchen und ſeiner gerechtig- keit lib. ſteinliche rede. Dieweil aber dieſe Davidianiſche wieder- Part. 3. Mirab. cap. 24. lit. H. & cap. 28. lit. D. lib. 3. Epiſt. part. 1. fol. 51. Artic. 16. Daß die buſe ſeye eine hertzliche verdienſts A. K. H. Vierter Theil. G g
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Th. IV. Sect. II. Num. XXXII. David Joris anklagen.
GOttes gnaden offenbahret ſeyn; ja von einer
ſprechenden ſtimme deß himmels gehoͤret habe/
wie ſein name ſeye/ welchen er noch keiner crea-
tur geoffenbahret.
Lib. 2. Mirab. cap. 36. B.
Artic. 7. Daß viele gelehrte ſich unterwun-
den haben die H. Schrifft außzulegen vor der
zeit/ aber nicht gewuſt/ daß das buch beſiegelt
waͤre/ und biß an das ende der ſiebenden poſau-
nen verborgen bleiben muͤſte. Jmgleichen was
allererſt vorher gehen muͤſſe/ nemlich der Heili-
ge Geiſt der warheit und ewigkeit der zeit. Nun
aber habe der HErr der heerſcharen ihn ſelber
gepflantzet/ bey der hand angenommen und
außerkohren; ja er habe ihn in der zungen be-
waͤhret/ ſeine fuͤſſe fuͤr dem fall/ fuͤr dem pfuhl
der verderbnis behuͤtet/ dieweil er eine luſt an
ihm gehabt.
Part. 4. Mirab. fol. 17. C.
Artic. 8. David Joris machet zween Chri-
ſtus/ einen nach dem fleiſch/ welcher nicht mehr
iſt/ noch bekand wird; und einen nach dem gei-
ſte/ welcher der rechte wahre Chriſtus ſeye/ und
nun allererſt ſoll offenbahr und bekand wer-
den.
Lib. 2. Mirab. fol. 157. lib. 3. fol. 3.
4. 17. & fol. 6.
Artic. 9. Daß Johannes der Taͤuffer den
HErrn Chriſtum inwendig nach dem geiſte
nicht gekant/ er habe zwar ihn mit fingern ge-
zeiget nach der menſchheit im fleiſch/ aber nicht
nach dem geiſte in ſeiner Gottheit. Dann ſol-
cher geſtalt und darinn habe er ihn gar nicht ge-
kant.
Part. 3. Mirab. fol. 15. & 18.
Artic. 10. Daß er/ der David Joris/ der
wahre Chriſtus und Meſſias ſeye/ der liebe
Sohn deß Vaters/ an dem er ein wohlgefallen
habe/ gebohren nicht auß dem fleiſche/ ſondern
außdem Heiligen Geiſt/ und dem Geiſte Chri-
ſti JESU/ welcher Geiſt Chriſti/ als er nach
dem fleiſche zunichte worden/ ſeye von dem
Vater an einem orte/ deſſen allen heiligen un-
wiſſend geweſen/ biß auff dieſe zeit behalten und
jetzt ihm David Joriſſen gantz und gar gege-
ben/ und ſeiner ſeelen eingegoſſen. Darum
ſeye er/ der das hauß Davids mit ſampt dem
wahren tabernackul Gottes in dem Geiſte wie-
der auffrichten werde/ nicht mit dem creutz und
leiden/ wie jener Chriſtus gethan/ ſondern eytel
ſanfftmuͤthigkeit/ und mit der liebe und gnade
deß Geiſtes Chriſti/ die ihm von dem Vater
gegeben ſeye.
Lib. 4. Mirab. fol. 17. 18. Lib. 3.
fol. 20. cap. 16.
Artic. 11. Daß er gewalt habe ſelig zu ma-
chen/ oder zu verdammen die ſuͤnde zu verzey-
hen oder zu behalten/ darum ſeye er/ der die welt
am juͤngſten tage richten werde.
Lib. 1. Mirab. fol. 35.
Artic. 12. Daß alle ſuͤnden/ die in dem
Vater und Sohn geſchehen/ werden vergeben;
aber die ſuͤnde in den Heiligen Geiſt/ das iſt/ die
ſuͤnde/ wider David Joris begangen/ werden
nimmer mehr vergeben/ weder hier noch dort in
der andern welt.
Lib. Was vorgehen und nach-
folgen ſoll.
Artic. 13. Daß Chriſtus mit ſeinem aͤuſſer-
lichen leiden und tod fuͤr unſere ſuͤnde nicht
gnug gethan: ſondern Chriſtus JEſus ſeye
nur in ſeinem leiden und tod eine figur und ex-
empel deſſen/ was wir ſelber inwendig/ in toͤd-
tung und daͤmpffung deß alten menſchen/ wie
auch/ was der gerechte Chriſtus in uns/ in dul-
dung/ auffnehmung allerley wiederſprechens
der boͤſen welt leiden muß/ ohne welchen je-
nes/ JESU von Nazareth/ leiden nichts nu-
tzet/ und das ſeye daß rechte inwendige leiden
Chriſti.
Part. 3. Mirab. cap. 21. & 13. & 27.
Lit. B. lib. 4. Epiſt. p. 31.
Artic. 14. Daß der geiſt/ welcher den heili-
gen Apoſteln am Pfingſttage gegeben/ nicht
ſeye der rechte geiſt der warheit geweſen/ von
dem HErrn Chriſto Joh. 16. verheiſſen/ ſon-
dern denſelbigen habe GOtt der HErr nun al-
lererſt zum letzten geſandt.
Part. 3. Mirab. cap. 14. part. 4. fol. 17.
Lib. Was vorgehen und nach-
folgen ſoll.
Artic. 15. Daß die rechtfertigung deß ar-
men ſuͤnders vor GOtt/ nicht ſeye eine verge-
bung und zurechnung der gerechtigkeit Chriſti
JEſu/ ſondern GOttes natur/ weſen und geiſt
ſelber/ welcher per traducem in dem menſchen
werde fortgebracht/ wie ein feuer vom andern/
ein licht vom andern fortkommet und vermeh-
ret wird/ darinn werde der menſch verneuret
und weſentlich veraͤndert/ alſo daß er ein leich-
nam mit GOtt/ und GOtt mit ihme wird/
und ſolche gerechtigkeit und neue natur nennet
er den neuen menſchen Chriſtum/ den Sohn
und die kindſchafft GOttes/ die erneuerung
deß himmliſchen weſens/ die neue himmliſche
geburt von dem geiſte/ die Goͤttliche natur/ deß
lammes blut und muth/ das wort der verſuͤh-
nung/ eingieſſung und einverleibung der art/
Geiſtes und lebens GOttes.
Part. 3. Mirab. cap. 21. lit. H. & cap. 26. lit. E.
Part. 2. cap. 118. lit. H. lib. Von dem
menſchen und ſeiner gerechtig-
keit lib. ſteinliche rede.
Dieweil aber dieſe Davidianiſche wieder-
geburt nicht alſobald vollkommen/ ſondern all-
gemaͤchlich durch gewiſſe gradus und treppen
zur vollkommenheit gelanget/ mittlerweile
auch von dem fleiſche und irꝛdiſchen weſen dem
menſchen viele gebrechen anſtoſſen; als lehret
er/ daß ſolches alles ihme vergeben und nicht zu-
gerechnet werde/ doch nicht umb Chriſti ver-
dienſtes und leiden willen/ welches auſſer uns
iſt/ auch nicht umb der aͤuſſerlichen wercke wil-
len/ ſondern wegen deß guten willens/ daß
der menſch gerne beſſer und vollkommener
ſeyn wolte/ dann GOTT ſehe das her-
tze.
Part. 3. Mirab. cap. 24. lit. H. & cap. 28.
lit. D. lib. 3. Epiſt. part. 1.
fol. 51.
Artic. 16. Daß die buſe ſeye eine hertzliche
reue und leyd uͤber die ſuͤnde/ und inſonderheit
im anfange eine ſchwere angſt und bangigkeit/
und pein des hertzens und gewiſſens/ alſo/ daß
der menſch ſchier daruͤber verzweiffeln und ver-
zagen will/ welcher bangigkeit aber und be-
ſchuldigung ſeines gewiſſens und aller gedan-
cken/ er/ der menſch/ muß hefftig widerſtehen/
und wider die verzweiffelung mit guter hoff-
nung zu GOtt ſich endlich getroͤſten/ nicht deß
verdienſts
A. K. H. Vierter Theil. G g
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