Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.Das II. Capitel. Von dem gemeinen Kirchengehen. 1. JCh könte dieses punctes wegen zwar dabey beruhen/ was ich in 2. So ist nun des Autoris dritte klage über mich/ daß ich in keine 3. Wie ich nun gedachter massen allerdings inviele kirchen kom- de an-
Das II. Capitel. Von dem gemeinen Kirchengehen. 1. JCh koͤnte dieſes punctes wegen zwar dabey beruhen/ was ich in 2. So iſt nun des Autoris dritte klage uͤber mich/ daß ich in keine 3. Wie ich nun gedachter maſſen allerdings inviele kirchen kom- de an-
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Das II. Capitel.
Von dem gemeinen Kirchengehen.
1.
JCh koͤnte dieſes punctes wegen zwar dabey beruhen/ was ich in
der bekaͤntniß von ablegung meiner Academiſchen Profeſ-
ſion und letztens in der ſechſten edition derſelben im II. anhang
vorgelegt habe. Jedoch weil dieſe Materie jetziger zeit immer mehr auffs
tapet zu kommenpflegt/ und viel gemuͤther entweder zweiffelhafft oder un-
gleich davon unterrichtet ſind: Will ich eine kleine zeit daran wenden/ je-
doch auſſer aller zanckſucht/ bloß zur gemeinen beſſerung/ und moͤglichſter
wegraumung derer auch ſcheinbahrſten vortheile.
2. So iſt nun des Autoris dritte klage uͤber mich/ daß ich in keine
kirche komme/ p. 22. Worauff ein geſcheider leſer folgende antwort ver-
nehmen wolle/ ob ich ſchon nicht eben die ſache vor ſo wichtig halte/ daß ich
mich muͤhſam entſchuldigen muͤſte. (I.) Jſt allerdings falſch/ was
er mir ſchuld gibt/ und zwar vielleicht nur vom hoͤren ſagen/ oder durch
feindſelige brieffe (deren er gedenckt) oder wol gar nur aus bloſſem arg-
wohn: Denn ich kan mit vielen glaubwuͤrdigen perſonen (auch etlichen
Orthodoxen Predigern) bekraͤfftigen/ daß ich auch in dieſen 2. jahren/
ſeit dem ich allhier lebe/ unterſchiedene/ an ſich unſchuldige actus Eccleſia-
fticos, als da ſind/ predigen/ der tauffe als ein zeuge mit gebet beywoh-
nen/ und dergleichen) auff erforderung gerne verrichtet habe. Und da
ich jetzo als ein privatus nirgends (nach gemeiner Papiſtiſcher weiſe) ein-
gepfarret/ ſondern durch GOttes gunſt frey bin: pflege ich freilich nicht
eben an einem gewiſſen ort oder ſtand ex opere operato nach dem alten
ſchleudrian zu erſcheinen. Sondern ich hoͤre nach gelegenheit bald dieſen
bald jenen Prediger in einem oder dem andern kirch-hauſe mit an/ oder laſ-
ſe es auch woldann und wann nach meiner freyheit bleiben. Zumal von
mir die kirchen weder lediger noch gefuͤllter werden/ und immer noch unzeh-
lich viel ſchlaͤffer/ ſchwaͤtzer und ſonſt liederlich geſinde gnug hinein laͤufft/
daß ſich niemand annoch uͤber verlaſſung oder ledigkeit der kirchen beſchwe-
ren darff/ wie ehemals die Heidniſchen Pfaffen/ als CHriſtus bekandt
wurde/ thaten.
3. Wie ich nun gedachter maſſen allerdings inviele kirchen kom-
me/ alſo verſichere ich den Herꝛn Cypriani (II.) Daß es ihm nicht wuͤr-
de an-
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