Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808."Fleißig hab' ich dein' Botschaft verstanden, Antwort soll auch seyn bei mir vorhanden; Schwing' dich auf mit deinem zarten Gefieder Und grüße mir mein tausend Herzelein wieder." -- "Nichts liebers hätte sie mir können schicken, Dadurch sie thät mein junges Herz erquicken; Als das Kränzelein mit den schönen Blumen, Die man sonsten selten thut bekommen." "Ein Demant, ein Stein gar hart und theuer, Welchen doch verzehren kann das Feuer; Ist kaum meinem Herzen zu vergleichen, Drum thät es das Kränzelein erweichen." "Von mir sag dem allerschönsten Herzen, Eitel Freud' und Wonn' ohn' alle Schmerzen; Thu ihr für das Geschenk großen Dank sagen: Fröhlich bin ich, weil sie mir ist gewogen.?" "Sprich, ich will ihr'r wieder nicht vergessen, Ob ich mich gleich nicht kann hoch ermessen! Schwing dich auf, sag' ihrem rothen Mund: Gute Nacht, Glück, Heil zu aller Stund." Der Abschied im Korbe. (Mündlich.) Er. Wo gehst du hin du Stolze, Was hab ich dir gethan; „Fleißig hab' ich dein' Botſchaft verſtanden, Antwort ſoll auch ſeyn bei mir vorhanden; Schwing' dich auf mit deinem zarten Gefieder Und gruͤße mir mein tauſend Herzelein wieder.“ — „Nichts liebers haͤtte ſie mir koͤnnen ſchicken, Dadurch ſie thaͤt mein junges Herz erquicken; Als das Kraͤnzelein mit den ſchoͤnen Blumen, Die man ſonſten ſelten thut bekommen.“ „Ein Demant, ein Stein gar hart und theuer, Welchen doch verzehren kann das Feuer; Iſt kaum meinem Herzen zu vergleichen, Drum thaͤt es das Kraͤnzelein erweichen.“ „Von mir ſag dem allerſchoͤnſten Herzen, Eitel Freud' und Wonn' ohn' alle Schmerzen; Thu ihr fuͤr das Geſchenk großen Dank ſagen: Froͤhlich bin ich, weil ſie mir iſt gewogen.?“ „Sprich, ich will ihr'r wieder nicht vergeſſen, Ob ich mich gleich nicht kann hoch ermeſſen! Schwing dich auf, ſag' ihrem rothen Mund: Gute Nacht, Gluͤck, Heil zu aller Stund.“ Der Abſchied im Korbe. (Muͤndlich.) Er. Wo gehſt du hin du Stolze, Was hab ich dir gethan; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0117" n="107"/> <lg n="7"> <l>„Fleißig hab' ich dein' Botſchaft verſtanden,</l><lb/> <l>Antwort ſoll auch ſeyn bei mir vorhanden;</l><lb/> <l>Schwing' dich auf mit deinem zarten Gefieder</l><lb/> <l>Und gruͤße mir mein tauſend Herzelein wieder.“ —</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>„Nichts liebers haͤtte ſie mir koͤnnen ſchicken,</l><lb/> <l>Dadurch ſie thaͤt mein junges Herz erquicken;</l><lb/> <l>Als das Kraͤnzelein mit den ſchoͤnen Blumen,</l><lb/> <l>Die man ſonſten ſelten thut bekommen.“</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>„Ein Demant, ein Stein gar hart und theuer,</l><lb/> <l>Welchen doch verzehren kann das Feuer;</l><lb/> <l>Iſt kaum meinem Herzen zu vergleichen,</l><lb/> <l>Drum thaͤt es das Kraͤnzelein erweichen.“</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>„Von mir ſag dem allerſchoͤnſten Herzen,</l><lb/> <l>Eitel Freud' und Wonn' ohn' alle Schmerzen;</l><lb/> <l>Thu ihr fuͤr das Geſchenk großen Dank ſagen:</l><lb/> <l>Froͤhlich bin ich, weil ſie mir iſt gewogen.?“</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>„Sprich, ich will ihr'r wieder nicht vergeſſen,</l><lb/> <l>Ob ich mich gleich nicht kann hoch ermeſſen!</l><lb/> <l>Schwing dich auf, ſag' ihrem rothen Mund:</l><lb/> <l>Gute Nacht, Gluͤck, Heil zu aller Stund.“</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Abſchied im Korbe</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Muͤndlich.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Er</hi>. <hi rendition="#in">W</hi>o gehſt du hin du Stolze,</l><lb/> <l>Was hab ich dir gethan;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0117]
„Fleißig hab' ich dein' Botſchaft verſtanden,
Antwort ſoll auch ſeyn bei mir vorhanden;
Schwing' dich auf mit deinem zarten Gefieder
Und gruͤße mir mein tauſend Herzelein wieder.“ —
„Nichts liebers haͤtte ſie mir koͤnnen ſchicken,
Dadurch ſie thaͤt mein junges Herz erquicken;
Als das Kraͤnzelein mit den ſchoͤnen Blumen,
Die man ſonſten ſelten thut bekommen.“
„Ein Demant, ein Stein gar hart und theuer,
Welchen doch verzehren kann das Feuer;
Iſt kaum meinem Herzen zu vergleichen,
Drum thaͤt es das Kraͤnzelein erweichen.“
„Von mir ſag dem allerſchoͤnſten Herzen,
Eitel Freud' und Wonn' ohn' alle Schmerzen;
Thu ihr fuͤr das Geſchenk großen Dank ſagen:
Froͤhlich bin ich, weil ſie mir iſt gewogen.?“
„Sprich, ich will ihr'r wieder nicht vergeſſen,
Ob ich mich gleich nicht kann hoch ermeſſen!
Schwing dich auf, ſag' ihrem rothen Mund:
Gute Nacht, Gluͤck, Heil zu aller Stund.“
Der Abſchied im Korbe.
(Muͤndlich.)
Er. Wo gehſt du hin du Stolze,
Was hab ich dir gethan;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |