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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Ein warer Christ muß Gottes Wort
wie schwere es sey ein guter rechtschaffe-
ner Christ zu sein/ vnd Gottes Wort mit
der That/ vnd mit heiligem Leben zu er-
Es ist
schwer
ein rechter
Christ zu
seyn.
halten. Dann Blut vnd Fleisch wider-
strebet von Natur dem Wort Gottes.
2. So ists zu schwach/ lesset sich zu bald
vnd zu offt zu rück treiben. 3. So ist der
böse Feindt vnledig vnd verhindert vns
zur rechten vnd zur lincken. 4. Böse Leu-
te feyren auch nicht mit Ergerniß vnnd
Verfolgungen. Dawider muß man sich
legen mit allen kräfften der Seelen/ wie
Einiger
Wunsch
des lieben
Davids/
vnd aller
waren
Christen.
hie David spricht: Ich ruffe von gan-
tzem Hertzen. Daß ist sein bitten vnd be-
geren/ daß er möge ein heylig leben füh-
ren/ Gottes Wort ins leben verwande-
len/ vnd Gottes willen vollbringen/ auff
das er Gottes gnade nicht möge verlie-
ren. Daran sol vns auch am meisten ge-
legen sein/ vnd mehr dann an allem/ was
in der Welt ist. Wer Gott zum Freun-
de hat/ dem kan aller Welt Feindschafft
nicht schaden. Von gantzem Hertzen
beten/ ist der erste grad.

Das

Ein warer Chriſt muß Gottes Wort
wie ſchwere es ſey ein guter rechtſchaffe-
ner Chriſt zu ſein/ vnd Gottes Wort mit
der That/ vnd mit heiligem Leben zu er-
Es iſt
ſchwer
ein rechter
Chriſt zu
ſeyn.
halten. Dann Blut vnd Fleiſch wider-
ſtrebet von Natur dem Wort Gottes.
2. So iſts zu ſchwach/ leſſet ſich zu bald
vnd zu offt zu ruͤck treiben. 3. So iſt der
boͤſe Feindt vnledig vnd verhindert vns
zur rechten vnd zur lincken. 4. Boͤſe Leu-
te feyren auch nicht mit Ergerniß vnnd
Verfolgungen. Dawider muß man ſich
legen mit allen kraͤfften der Seelen/ wie
Einiger
Wunſch
des lieben
Davids/
vnd aller
waren
Chriſten.
hie David ſpricht: Ich ruffe von gan-
tzem Hertzen. Daß iſt ſein bitten vnd be-
geren/ daß er moͤge ein heylig leben fuͤh-
ren/ Gottes Wort ins leben verwande-
len/ vnd Gottes willen vollbringen/ auff
das er Gottes gnade nicht moͤge verlie-
ren. Daran ſol vns auch am meiſten ge-
legen ſein/ vnd mehr dann an allem/ was
in der Welt iſt. Wer Gott zum Freun-
de hat/ dem kan aller Welt Feindſchafft
nicht ſchaden. Von gantzem Hertzen
beten/ iſt der erſte grad.

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[62/0086] Ein warer Chriſt muß Gottes Wort wie ſchwere es ſey ein guter rechtſchaffe- ner Chriſt zu ſein/ vnd Gottes Wort mit der That/ vnd mit heiligem Leben zu er- halten. Dann Blut vnd Fleiſch wider- ſtrebet von Natur dem Wort Gottes. 2. So iſts zu ſchwach/ leſſet ſich zu bald vnd zu offt zu ruͤck treiben. 3. So iſt der boͤſe Feindt vnledig vnd verhindert vns zur rechten vnd zur lincken. 4. Boͤſe Leu- te feyren auch nicht mit Ergerniß vnnd Verfolgungen. Dawider muß man ſich legen mit allen kraͤfften der Seelen/ wie hie David ſpricht: Ich ruffe von gan- tzem Hertzen. Daß iſt ſein bitten vnd be- geren/ daß er moͤge ein heylig leben fuͤh- ren/ Gottes Wort ins leben verwande- len/ vnd Gottes willen vollbringen/ auff das er Gottes gnade nicht moͤge verlie- ren. Daran ſol vns auch am meiſten ge- legen ſein/ vnd mehr dann an allem/ was in der Welt iſt. Wer Gott zum Freun- de hat/ dem kan aller Welt Feindſchafft nicht ſchaden. Von gantzem Hertzen beten/ iſt der erſte grad. Es iſt ſchwer ein rechter Chriſt zu ſeyn. Einiger Wunſch des lieben Davids/ vnd aller waren Chriſten. Das

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/86>, abgerufen am 26.04.2024.