Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Von vier Eigenschafften

Ehre hettest/ wann du den verleugnetest/
der dich für sein Kind auffgenommen het-
Grösseste
vnd schend-
lichste vn-
danckbar-
keit in al-
len Sün-
den.te? Siehe daß thustu Gott deinem Vater
selbst. Siehe/ welch ein heiliger vnnd ge-
rechter Gott ist der/ den du beleidigest/
welchen alle Engel Gottes anbeten/ sich
für jhm fürchten/ jhm das Sanctus sin-
gen/ vnd du bist Erde vnd Asche/ vnd be-
leidigest jhn? Wann dasselbige ein buß-
fertiges Hertz bedencket/ so wird in jhm
gewircket eine sehr grosse Traurigkeit
vnd schmertzliche Rewe/ die so wehe thut
als die tieffeste Wunde/ vnd macht eine
Sünde
bringet
Furcht vnd
schrecken.sehr grosse Furcht für Gottes Gerech-
tigkeit/ vnd Gerichte/ die dem Menschen
sehr schrecklich drewet inwendig vnd auß-
wendig: Inwendig im Gewissen/ auß-
wendig durch zeitliche plagen/ darfür hat
der Mensch nicht Friede vnd Ruhe/ wie
Job klagt/ vnd vergehet jhm alle Freude/
so in der Welt ist/ daß er weder essen noch
trincken kan/ wie solches Drewen im 38.
Psalm beschrieben ist: Deine Pfeile ste-
cken in mir/ vnnd deine Hand drucket

mich.

Von vier Eigenſchafften

Ehre hetteſt/ wann du den verleugneteſt/
der dich fuͤr ſein Kind auffgenommen het-
Groͤſſeſte
vñ ſchend-
lichſte vn-
danckbar-
keit in al-
len Suͤn-
den.te? Siehe daß thuſtu Gott deinem Vater
ſelbſt. Siehe/ welch ein heiliger vnnd ge-
rechter Gott iſt der/ den du beleidigeſt/
welchen alle Engel Gottes anbeten/ ſich
fuͤr jhm fuͤrchten/ jhm das Sanctus ſin-
gen/ vnd du biſt Erde vnd Aſche/ vnd be-
leidigeſt jhn? Wann daſſelbige ein buß-
fertiges Hertz bedencket/ ſo wird in jhm
gewircket eine ſehr groſſe Traurigkeit
vnd ſchmertzliche Rewe/ die ſo wehe thut
als die tieffeſte Wunde/ vnd macht eine
Suͤnde
bringet
Furcht vñ
ſchrecken.ſehr groſſe Furcht fuͤr Gottes Gerech-
tigkeit/ vnd Gerichte/ die dem Menſchen
ſehr ſchrecklich drewet inwendig vnd auß-
wendig: Inwendig im Gewiſſen/ auß-
wendig durch zeitliche plagen/ darfuͤr hat
der Menſch nicht Friede vnd Ruhe/ wie
Job klagt/ vnd vergehet jhm alle Freude/
ſo in der Welt iſt/ daß er weder eſſen noch
trincken kan/ wie ſolches Drewen im 38.
Pſalm beſchrieben iſt: Deine Pfeile ſte-
cken in mir/ vnnd deine Hand drucket

mich.

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[144/0168] Von vier Eigenſchafften Ehre hetteſt/ wann du den verleugneteſt/ der dich fuͤr ſein Kind auffgenommen het- te? Siehe daß thuſtu Gott deinem Vater ſelbſt. Siehe/ welch ein heiliger vnnd ge- rechter Gott iſt der/ den du beleidigeſt/ welchen alle Engel Gottes anbeten/ ſich fuͤr jhm fuͤrchten/ jhm das Sanctus ſin- gen/ vnd du biſt Erde vnd Aſche/ vnd be- leidigeſt jhn? Wann daſſelbige ein buß- fertiges Hertz bedencket/ ſo wird in jhm gewircket eine ſehr groſſe Traurigkeit vnd ſchmertzliche Rewe/ die ſo wehe thut als die tieffeſte Wunde/ vnd macht eine ſehr groſſe Furcht fuͤr Gottes Gerech- tigkeit/ vnd Gerichte/ die dem Menſchen ſehr ſchrecklich drewet inwendig vnd auß- wendig: Inwendig im Gewiſſen/ auß- wendig durch zeitliche plagen/ darfuͤr hat der Menſch nicht Friede vnd Ruhe/ wie Job klagt/ vnd vergehet jhm alle Freude/ ſo in der Welt iſt/ daß er weder eſſen noch trincken kan/ wie ſolches Drewen im 38. Pſalm beſchrieben iſt: Deine Pfeile ſte- cken in mir/ vnnd deine Hand drucket mich. Groͤſſeſte vñ ſchend- lichſte vn- danckbar- keit in al- len Suͤn- den. Suͤnde bringet Furcht vñ ſchrecken.

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/168>, abgerufen am 26.04.2024.

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