Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Elektrisches Licht im luftleeren Raume. Raum, so erscheint ein durchaus gleichförmiges Licht, desto lebhafter, je stärker der Schlag ist. D. Watson iso- lirte diese Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck- silber mit dem Conductor in Berührung, und berührte das andere mit einem Leiter; so gieng die elektrische Ma- terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren Raum, ohne die geringste Divergenz: ward das eine Gefäß mit dem isolirten Küssen verbunden, so sahe man das Feuer nach der entgegengesetzten Richtung durch das Vacuum gehen. 200. Versuch. Fig. 83. ist eine Glasröhre, wie man sie gewöhn- Elektriſches Licht im luftleeren Raume. Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo- lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck- ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma- terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das Vacuum gehen. 200. Verſuch. Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0207" n="187"/><fw place="top" type="header">Elektriſches Licht im luftleeren Raume.</fw> Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto<lb/> lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo-<lb/> lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck-<lb/> ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte<lb/> das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma-<lb/> terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren<lb/> Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine<lb/> Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man<lb/> das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das<lb/> Vacuum gehen.</p> </div> <div n="3"> <head>200. Verſuch.</head><lb/> <p>Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn-<lb/> lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b iſt ſie in<lb/> eine ſtählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiſerner<lb/> Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht.<lb/> Man fülle dieſe Röhre mit Queckſilber, laſſe zu wieder-<lb/> holten mahlen eine Luftblaſe hinein, kehre dann die Röhre<lb/> um, und befreye dadurch das Queckſilber und den eiſernen<lb/> Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn-<lb/> lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf laſſe man ei-<lb/> nen kleinen Tropfen Aether auf das Queckſilber fallen,<lb/> halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre<lb/> die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit<lb/> Queckſilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als<lb/> bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem<lb/> Queckſilber ſteht. Nimmt man nun den Finger weg, ſo<lb/> fällt das Queckſilber, der Aether breitet ſich aus, vermin-<lb/> dert das Vacuum, und drückt das Queckſilber in der Röh-<lb/> re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube<lb/> der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, ſo<lb/> wird man einen ſchönen grünen Funken von der Kugel<lb/> bis ans Queckſilber gehen ſehen. Läßt man etwas Luft in<lb/> den leeren Raum, ſo zeigt ſich eine den Sternſchnuppen<lb/> ähnliche Erſcheinung. Dieſen ſchönen Verſuch habe ich<lb/> durch Herrn Morgan kennen gelernt.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0207]
Elektriſches Licht im luftleeren Raume.
Raum, ſo erſcheint ein durchaus gleichförmiges Licht, deſto
lebhafter, je ſtärker der Schlag iſt. D. Watſon iſo-
lirte dieſe Zubereitung, brachte das eine Gefäß mit Queck-
ſilber mit dem Conductor in Berührung, und berührte
das andere mit einem Leiter; ſo gieng die elektriſche Ma-
terie in einer ununterbrochenen Flamme durch den leeren
Raum, ohne die geringſte Divergenz: ward das eine
Gefäß mit dem iſolirten Küſſen verbunden, ſo ſahe man
das Feuer nach der entgegengeſetzten Richtung durch das
Vacuum gehen.
200. Verſuch.
Fig. 83. iſt eine Glasröhre, wie man ſie gewöhn-
lich zu den Barometern gebraucht: am Ende b iſt ſie in
eine ſtählerne Haube geküttet, aus welcher ein eiſerner
Drath mit einem Knopfe c d in die Röhre herabgeht.
Man fülle dieſe Röhre mit Queckſilber, laſſe zu wieder-
holten mahlen eine Luftblaſe hinein, kehre dann die Röhre
um, und befreye dadurch das Queckſilber und den eiſernen
Drath von aller daran hängenden Luft, nach der gewöhn-
lichen Art, Barometer zu füllen. Hierauf laſſe man ei-
nen kleinen Tropfen Aether auf das Queckſilber fallen,
halte den Finger auf die Oefnung der Glasrohre, kehre
die Röhre um, und bringe das Ende f in ein Gefäß mit
Queckſilber, nehme aber den Finger nicht eher weg, als
bis das Ende der Röhre einen halben Zall tief unter dem
Queckſilber ſteht. Nimmt man nun den Finger weg, ſo
fällt das Queckſilber, der Aether breitet ſich aus, vermin-
dert das Vacuum, und drückt das Queckſilber in der Röh-
re tiefer herab. Bringt man nun die metallene Haube
der Röhre gegen einen großen geladenen Conductor, ſo
wird man einen ſchönen grünen Funken von der Kugel
bis ans Queckſilber gehen ſehen. Läßt man etwas Luft in
den leeren Raum, ſo zeigt ſich eine den Sternſchnuppen
ähnliche Erſcheinung. Dieſen ſchönen Verſuch habe ich
durch Herrn Morgan kennen gelernt.
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(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
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