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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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GUARINI
C. Hat dieser wahr geredt/ so hab ich schon genug/
Und werde diesen Tag recht närrisch/ oder klug.
Fünffter Handlung neundter Aufftritt.
Chor der Hirten. Corisca. Amaril-
lis. Mirtillo.
H. R. Himen/ Himenee komm herbey/
Auff daß unser Wunsch erhöret sey:
Nimm die Helden/ führe sie zur Ruh/
Schleuß das feste Band der Liebe zu!
C. Ach/ leider! leider! ja! es ist nur allzu klar!
Das ist die schöne Frucht der Falschheits-schwangern
Sinnen!
O Anschlag voller List! O trügliches Beginnen!
Numehr zu meinem Schimpff und Schaden offenbar!
Hab ich die Unschuld selbst zu tödten mich beflissen/
Und meine Lüste wolln auff fremden Kosten büßen!
Bin ich so grausam denn gewesen? so verblendt?
Wer öffnet mir itzund die Augen? was seh ich
Elende? Meine Schuld wird nun von mir erkennt/
Mein schnödes Ubelthun quält und beängstigt mich;
Das Glücke/ das ich vor bey meinem Thun verspürt/
Hat mich nur allzutieff in Sünden eingeführt!
H. R. Auff/ O Braut-Gott/ Himen/ nahe dich:
Schau/ diß werthe Paar vermählet sich/
Mache sie von allem Segen reich/
Auff daß sie den edlen Ahnen gleich
Nichts um sich als Freude sehen blühn/
Nichts als gleiche Helden-Erben ziehn.
Froher Schäffer/ du erlangst
Reiche Beut auff Schmertz und Angst/
Ehr und Lust auff Sorg und Pein.
Ist nicht diß der Schatz/ den dir
Heute noch bey Mittags-Schein
Erd und Himmel hielten für/
Reine Zucht/ gegebne Treu/
Recht und Unrecht/ Trügerey/
Neyd
GUARINI
C. Hat dieſer wahr geredt/ ſo hab ich ſchon genug/
Und werde dieſen Tag recht naͤrriſch/ oder klug.
Fuͤnffter Handlung neundter Aufftritt.
Chor der Hirten. Coriſca. Amaril-
lis. Mirtillo.
H. R. Himen/ Himenee komm herbey/
Auff daß unſer Wunſch erhoͤret ſey:
Nimm die Helden/ fuͤhre ſie zur Ruh/
Schleuß das feſte Band der Liebe zu!
C. Ach/ leider! leider! ja! es iſt nur allzu klar!
Das iſt die ſchoͤne Frucht der Falſchheits-ſchwangern
Sinnen!
O Anſchlag voller Liſt! O truͤgliches Beginnen!
Numehr zu meinem Schimpff und Schaden offenbar!
Hab ich die Unſchuld ſelbſt zu toͤdten mich befliſſen/
Und meine Luͤſte wolln auff fremden Koſten buͤßen!
Bin ich ſo grauſam denn geweſen? ſo verblendt?
Wer oͤffnet mir itzund die Augen? was ſeh ich
Elende? Meine Schuld wird nun von mir erkennt/
Mein ſchnoͤdes Ubelthun quaͤlt und beaͤngſtigt mich;
Das Gluͤcke/ das ich vor bey meinem Thun verſpuͤrt/
Hat mich nur allzutieff in Suͤnden eingefuͤhrt!
H. R. Auff/ O Braut-Gott/ Himen/ nahe dich:
Schau/ diß werthe Paar vermaͤhlet ſich/
Mache ſie von allem Segen reich/
Auff daß ſie den edlen Ahnen gleich
Nichts um ſich als Freude ſehen bluͤhn/
Nichts als gleiche Helden-Erben ziehn.
Froher Schaͤffer/ du erlangſt
Reiche Beut auff Schmertz und Angſt/
Ehr und Luſt auff Sorg und Pein.
Iſt nicht diß der Schatz/ den dir
Heute noch bey Mittags-Schein
Erd und Himmel hielten fuͤr/
Reine Zucht/ gegebne Treu/
Recht und Unrecht/ Truͤgerey/
Neyd
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[172/0272] GUARINI C. Hat dieſer wahr geredt/ ſo hab ich ſchon genug/ Und werde dieſen Tag recht naͤrriſch/ oder klug. Fuͤnffter Handlung neundter Aufftritt. Chor der Hirten. Coriſca. Amaril- lis. Mirtillo. H. R. Himen/ Himenee komm herbey/ Auff daß unſer Wunſch erhoͤret ſey: Nimm die Helden/ fuͤhre ſie zur Ruh/ Schleuß das feſte Band der Liebe zu! C. Ach/ leider! leider! ja! es iſt nur allzu klar! Das iſt die ſchoͤne Frucht der Falſchheits-ſchwangern Sinnen! O Anſchlag voller Liſt! O truͤgliches Beginnen! Numehr zu meinem Schimpff und Schaden offenbar! Hab ich die Unſchuld ſelbſt zu toͤdten mich befliſſen/ Und meine Luͤſte wolln auff fremden Koſten buͤßen! Bin ich ſo grauſam denn geweſen? ſo verblendt? Wer oͤffnet mir itzund die Augen? was ſeh ich Elende? Meine Schuld wird nun von mir erkennt/ Mein ſchnoͤdes Ubelthun quaͤlt und beaͤngſtigt mich; Das Gluͤcke/ das ich vor bey meinem Thun verſpuͤrt/ Hat mich nur allzutieff in Suͤnden eingefuͤhrt! H. R. Auff/ O Braut-Gott/ Himen/ nahe dich: Schau/ diß werthe Paar vermaͤhlet ſich/ Mache ſie von allem Segen reich/ Auff daß ſie den edlen Ahnen gleich Nichts um ſich als Freude ſehen bluͤhn/ Nichts als gleiche Helden-Erben ziehn. Froher Schaͤffer/ du erlangſt Reiche Beut auff Schmertz und Angſt/ Ehr und Luſt auff Sorg und Pein. Iſt nicht diß der Schatz/ den dir Heute noch bey Mittags-Schein Erd und Himmel hielten fuͤr/ Reine Zucht/ gegebne Treu/ Recht und Unrecht/ Truͤgerey/ Neyd

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/272>, abgerufen am 21.12.2024.