Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
Und tragen umb allezeit das sterben des HER-
REN JESU an unserm Leibe/ auff das

2. Cor. 4.
v. 8. &
seqq.
auch das Leben des HERREN JESV an
unserem Leibe offenbahr werde.
II. Corinth. IV.
Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN:
Jch werde nicht sterben/ sondern leben/ allezeit zu
kräfftigem Trost zu mercken/ das wir leben oder sterben/
Rom. 14.
v.
8.
dennoch des HERREN sein/ Rom. XIV. und das un-
ser Leben nicht stehe in der Hand und Macht unserer Fein-
de und widerwertigen/ sondern in der Hand und Gewalt
unsers Gottes/ welcher die seinen/ so offtes ihme gefället/
auß der Hand/ derer die sie hassen/ wie auch auß aller Ge-
fahr/ darein Er sie durch seine Göttliche verordnung kom-
men lesset/ mächtig erretten kan und wil. Denn der
HERR tödtet und machet lebendig/ Er führet in
die Helle/ und wieder herauß/ saget die frome Mutter
1. Sam. 2.
v.
6.
Samuelis, I. Sam. II. Also das seine Gütte und Macht weit
grösser und kräftiger ist bey den Fromen/ als die List/ Boß-
heit und gewalt des Teufels/ und aller seiner Werckzenge.

Applicatio
ad pie de-functum.
Und das hat unser Seel: Herr Probst wol erfah-
ren/ darumb er dieses Sprüchlein sehr lieb gehabet/ und in
allerhand Gefahr und Noth/ so ihme zeit seines Lebens/ be-
vorauß in dem H. Predigambte auffgestossen/ sich desselben
wohl zu bedienen wissen/ sonderlich so offte ihme Leibes
Schwachheit begegnet/ und seines HERREN worte be-
hertziget: Jch werde nicht sterben/ sondern leben/ wo
du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben
wilst/ wird die trübe Zeit und trauriges Ungewitter wohl
sich ändern/ und sich erinnert der worte des fromen Bischoffs:
Domine, si tibi utilis sum, non recuso laborem.

HERR/

Chriſtliche Leichpredigt.
Und tragen umb allezeit das ſterben des HER-
REN JESU an unſerm Leibe/ auff das

2. Cor. 4.
v. 8. &
ſeqq.
auch das Leben des HERREN JESV an
unſerem Leibe offenbahr werde.
II. Corinth. IV.
Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN:
Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ allezeit zu
kraͤfftigem Troſt zu mercken/ das wir leben oder ſterben/
Rom. 14.
v.
8.
dennoch des HERREN ſein/ Rom. XIV. und das un-
ſer Leben nicht ſtehe in der Hand und Macht unſerer Fein-
de und widerwertigen/ ſondern in der Hand und Gewalt
unſers Gottes/ welcher die ſeinen/ ſo offtes ihme gefaͤllet/
auß der Hand/ derer die ſie haſſen/ wie auch auß aller Ge-
fahr/ darein Er ſie durch ſeine Goͤttliche verordnung kom-
men leſſet/ maͤchtig erretten kan und wil. Denn der
HERR toͤdtet und machet lebendig/ Er fuͤhret in
die Helle/ und wieder herauß/ ſaget die frome Mutter
1. Sam. 2.
v.
6.
Samuelis, I. Sam. II. Alſo das ſeine Guͤtte und Macht weit
groͤſſer und kraͤftiger iſt bey den Fromen/ als die Liſt/ Boß-
heit und gewalt des Teufels/ und aller ſeiner Werckzenge.

Applicatio
ad piè de-functum.
Und das hat unſer Seel: Herr Probſt wol erfah-
ren/ darumb er dieſes Spruͤchlein ſehr lieb gehabet/ und in
allerhand Gefahr und Noth/ ſo ihme zeit ſeines Lebens/ be-
vorauß in dem H. Predigambte auffgeſtoſſen/ ſich deſſelben
wohl zu bedienen wiſſen/ ſonderlich ſo offte ihme Leibes
Schwachheit begegnet/ und ſeines HERREN worte be-
hertziget: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ wo
du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben
wilſt/ wird die truͤbe Zeit und trauriges Ungewitter wohl
ſich aͤndern/ und ſich eriñert der worte des fromen Biſchoffs:
Domine, ſi tibi utilis ſum, non recuſo laborem.

HERR/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014" n="[14]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Und tragen umb allezeit das &#x017F;terben des HER-<lb/>
REN <hi rendition="#g">JES<hi rendition="#aq">U</hi></hi> an un&#x017F;erm Leibe/ auff das</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Cor. 4.<lb/>
v. 8. &amp;<lb/>
&#x017F;eqq.</hi></hi></note><hi rendition="#fr">auch das Leben des HERREN JESV an<lb/>
un&#x017F;erem Leibe offenbahr werde.</hi><hi rendition="#aq">II. Corinth. IV.</hi><lb/>
Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN:<lb/>
Jch werde nicht &#x017F;terben/ &#x017F;ondern leben/ allezeit zu<lb/>
kra&#x0364;fftigem Tro&#x017F;t zu mercken/ das wir leben oder &#x017F;terben/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom. 14.<lb/>
v.</hi> 8.</hi></note>dennoch des HERREN &#x017F;ein/ <hi rendition="#aq">Rom. XIV.</hi> und das un-<lb/>
&#x017F;er Leben nicht &#x017F;tehe in der Hand und Macht un&#x017F;erer Fein-<lb/>
de und widerwertigen/ &#x017F;ondern in der Hand und Gewalt<lb/>
un&#x017F;ers Gottes/ welcher die &#x017F;einen/ &#x017F;o offtes ihme gefa&#x0364;llet/<lb/>
auß der Hand/ derer die &#x017F;ie ha&#x017F;&#x017F;en/ wie auch auß aller Ge-<lb/>
fahr/ darein Er &#x017F;ie durch &#x017F;eine Go&#x0364;ttliche verordnung kom-<lb/>
men le&#x017F;&#x017F;et/ ma&#x0364;chtig erretten kan und wil. Denn der<lb/>
HERR to&#x0364;dtet und machet lebendig/ Er fu&#x0364;hret in<lb/>
die Helle/ und wieder herauß/ &#x017F;aget die frome Mutter<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Sam. 2.<lb/>
v.</hi> 6.</hi></note><hi rendition="#aq">Samuelis, I. Sam. II.</hi> Al&#x017F;o das &#x017F;eine Gu&#x0364;tte und Macht weit<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und kra&#x0364;ftiger i&#x017F;t bey den Fromen/ als die Li&#x017F;t/ Boß-<lb/>
heit und gewalt des Teufels/ und aller &#x017F;einer Werckzenge.</p><lb/>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Applicatio<lb/>
ad piè de-functum.</hi></hi></note>Und das hat un&#x017F;er Seel: Herr Prob&#x017F;t wol erfah-<lb/>
ren/ darumb er die&#x017F;es Spru&#x0364;chlein &#x017F;ehr lieb gehabet/ und in<lb/>
allerhand Gefahr und Noth/ &#x017F;o ihme zeit &#x017F;eines Lebens/ be-<lb/>
vorauß in dem H. Predigambte auffge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
wohl zu bedienen wi&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;onderlich &#x017F;o offte ihme Leibes<lb/>
Schwachheit begegnet/ und &#x017F;eines HERREN worte be-<lb/>
hertziget: Jch werde nicht &#x017F;terben/ &#x017F;ondern leben/ wo<lb/>
du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben<lb/>
wil&#x017F;t/ wird die tru&#x0364;be Zeit und trauriges Ungewitter wohl<lb/>
&#x017F;ich a&#x0364;ndern/ und &#x017F;ich erin&#x0303;ert der worte des fromen Bi&#x017F;choffs:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><hi rendition="#k">Domine,</hi> &#x017F;i tibi utilis &#x017F;um, non recu&#x017F;o laborem.</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">HERR/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[14]/0014] Chriſtliche Leichpredigt. Und tragen umb allezeit das ſterben des HER- REN JESU an unſerm Leibe/ auff das auch das Leben des HERREN JESV an unſerem Leibe offenbahr werde. II. Corinth. IV. Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ allezeit zu kraͤfftigem Troſt zu mercken/ das wir leben oder ſterben/ dennoch des HERREN ſein/ Rom. XIV. und das un- ſer Leben nicht ſtehe in der Hand und Macht unſerer Fein- de und widerwertigen/ ſondern in der Hand und Gewalt unſers Gottes/ welcher die ſeinen/ ſo offtes ihme gefaͤllet/ auß der Hand/ derer die ſie haſſen/ wie auch auß aller Ge- fahr/ darein Er ſie durch ſeine Goͤttliche verordnung kom- men leſſet/ maͤchtig erretten kan und wil. Denn der HERR toͤdtet und machet lebendig/ Er fuͤhret in die Helle/ und wieder herauß/ ſaget die frome Mutter Samuelis, I. Sam. II. Alſo das ſeine Guͤtte und Macht weit groͤſſer und kraͤftiger iſt bey den Fromen/ als die Liſt/ Boß- heit und gewalt des Teufels/ und aller ſeiner Werckzenge. 2. Cor. 4. v. 8. & ſeqq. Rom. 14. v. 8. 1. Sam. 2. v. 6. Und das hat unſer Seel: Herr Probſt wol erfah- ren/ darumb er dieſes Spruͤchlein ſehr lieb gehabet/ und in allerhand Gefahr und Noth/ ſo ihme zeit ſeines Lebens/ be- vorauß in dem H. Predigambte auffgeſtoſſen/ ſich deſſelben wohl zu bedienen wiſſen/ ſonderlich ſo offte ihme Leibes Schwachheit begegnet/ und ſeines HERREN worte be- hertziget: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ wo du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben wilſt/ wird die truͤbe Zeit und trauriges Ungewitter wohl ſich aͤndern/ und ſich eriñert der worte des fromen Biſchoffs: Domine, ſi tibi utilis ſum, non recuſo laborem. HERR/ Applicatio ad piè de-functum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/537789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/537789/14
Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/14>, abgerufen am 30.12.2024.