Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609.de er woll[e]/ er habe viel oder wenig Centner empfangen/ so Zum andern/ Wie die Knechte mit den empfan- genen Centnern sein vmbgangen. NAchdem wir vernommen/ Was durch die zu gute
de er woll[e]/ er habe viel oder wenig Centner empfangen/ ſo Zum andern/ Wie die Knechte mit den empfan- genen Centnern ſein vmbgangen. NAchdem wir vernommen/ Was durch die zu gute
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de er wolle/ er habe viel oder wenig Centner empfangen/ ſo
ſoll er es alles dem Herrn zuſchreiben/ vnd mit S. Paulo
ſagen 1. Corinth. 15. Cap. Von Gottes Gnaden bin
ich das ich bin/ vnd ſeine gnade an mir iſt nicht
vergeblich geweſen. Alſo thun groſſe Herꝛen in jhren
Edieten/ die ſie mit dieſen worten anfangen: Wir N. N.
Von Gottes Gnaden/ etc. Vnd were zu wuͤndſchen/ wie ſie
es in jhren Briefen ſchreiben/ das ſie es auch allezeit in jhren
hertzen betrachteten. Aber es leſt ſich zu zeiten anſehen/ das es
von etlichen gar wenig in acht genommen werde.
Zum andern/ Wie die Knechte mit den empfan-
genen Centnern ſein vmbgangen.
NAchdem wir vernommen/ Was durch die
Centner gemeinet/ Auch wie der Herr ſolche Cent-
ner ſeinen Knechten reichlich einem jeden nach ſeinem
vermoͤgen außgetheilet/ damit zu handlen vnd zugewinnen/
hoͤren wir weiter/ das zwar die Knechte alle die jhnen zuge-
ordnete Centner angenommen/ der ſo wol der wenig/ als der
viel oder der mehr empfangen hatte. Welches zwar wolge-
than iſt/ ſonderlich von deme/ der da wenig empfangen/ aber
gleichwol damit zufrieden geweſt/ vnd wider den Herrn
nicht gemurꝛet noch vngeduͤldig geweſen iſt/ laut der verma-
nung Syrach 3. Cap. Mein Kind/ bleib gerne im
nidrigen Stande: Jtem/ Stehe nicht nach ho-
hem Stande. Aber im handel mit ſolchen Centnern fin-
det ſich eine groſſe vngleicheit vnter den Knechten/ Denn der/
welcher 5. Centner empfangen hatte/ iſt vnverdroſſen/ trew
vnd fleiſſig geweſen/ vnd alſo damit gehandelt/ das er mit
dieſen fuͤnff Centnern andere fuͤnff Centner ſeinem Herꝛn
zu gute
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