Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite

Bester Weiberschmuck.
bens vnd ander guten Gaben für den Menschen für selig ge-
preist werden.

Vom Andern.

Wie mancherley ist solcher Weiberschmuck?Secunda
Pars Con-
cionis de
vero orna-
tu mulie-
run, qui du-
plex est.

DAs können wir aus jetzt angezeigter ge-
meiner Beschreibung der Seligkeit gar leicht ver-
nemen/ weil Paulus hier In specie vnd sonderlich
anzeiget/ durch was Mittel die Weibes Personen jhren
Schmuck/ die Seligkeit/ erlangen/ nemlich durch Kin-
der zeugen/ so sie bleiben im Glauben/ Liebe/ Heili-
gung sampt der Zucht.

Jn diesen Worten wird von Paulo angezeigt/ zwey-
erley Weiberschmuck:

1. Leiblicher
2. Geistlicher Schmuck.

Der Erste Weiber Schmuck/ ist ein Leiblicher1.
Corporalis
Hic consi-
deratur.

Schmuck/ der den Leib betrifft/ vnd ist doch nicht Orna-
tus curae,
ein Schmuck/ von Sorg/ Kunst/ Arbeit herrü-
rend/ als von künstlicher Arbeit der Goldschmid/ Seiden-
stücker/ Posamenemacher/ Schneider/ oder sonst derglei-
chen Handwerck/ Denn solchen Schmuck weder Esaias
am 3. noch Paulus 2. Tim. 2. noch Petrus 1. Epist. 3. cap.
keines Weges für den rechten Schmuck erkennen wollen/
Sondern ist Ornatus naturae, ein Schmuck von GOtt
durch die Natur verehret vnnd gegeben/ nemlich teknogonia,
Kinder zeugen/ davon sagt Paulus/ daß dadurch das
Weib selig werde.

Diese

Beſter Weiberſchmuck.
bens vnd ander guten Gaben fuͤr den Menſchen fuͤr ſelig ge-
preiſt werden.

Vom Andern.

Wie mancherley iſt ſolcher Weiberſchmuck?Secunda
Pars Con-
cionis de
vero orna-
tu mulie-
rũ, qui du-
plex eſt.

DAs koͤnnen wir aus jetzt angezeigter ge-
meiner Beſchreibung der Seligkeit gar leicht ver-
nemen/ weil Paulus hier In ſpecie vnd ſonderlich
anzeiget/ durch was Mittel die Weibes Perſonen jhren
Schmuck/ die Seligkeit/ erlangen/ nemlich durch Kin-
der zeugen/ ſo ſie bleiben im Glauben/ Liebe/ Heili-
gung ſampt der Zucht.

Jn dieſen Worten wird von Paulo angezeigt/ zwey-
erley Weiberſchmuck:

1. Leiblicher
2. Geiſtlicher Schmuck.

Der Erſte Weiber Schmuck/ iſt ein Leiblicher1.
Corporalis
Hic conſi-
deratur.

Schmuck/ der den Leib betrifft/ vnd iſt doch nicht Orna-
tus curæ,
ein Schmuck/ von Sorg/ Kunſt/ Arbeit herruͤ-
rend/ als von kuͤnſtlicher Arbeit der Goldſchmid/ Seiden-
ſtuͤcker/ Poſamenemacher/ Schneider/ oder ſonſt derglei-
chen Handwerck/ Denn ſolchen Schmuck weder Eſaias
am 3. noch Paulus 2. Tim. 2. noch Petrus 1. Epiſt. 3. cap.
keines Weges fuͤr den rechten Schmuck erkennen wollen/
Sondern iſt Ornatus naturæ, ein Schmuck von GOtt
durch die Natur verehret vnnd gegeben/ nemlich τεκνογονία,
Kinder zeugen/ davon ſagt Paulus/ daß dadurch das
Weib ſelig werde.

Dieſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0023" n="21"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Be&#x017F;ter Weiber&#x017F;chmuck.</hi></fw><lb/>
bens vnd ander guten Gaben fu&#x0364;r den Men&#x017F;chen fu&#x0364;r &#x017F;elig ge-<lb/>
prei&#x017F;t werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Vom Andern.</hi> </head><lb/>
            <p>Wie mancherley i&#x017F;t &#x017F;olcher Weiber&#x017F;chmuck?<note place="right"><hi rendition="#aq">Secunda<lb/>
Pars Con-<lb/>
cionis de<lb/>
vero orna-<lb/>
tu mulie-<lb/>
ru&#x0303;, qui du-<lb/>
plex e&#x017F;t.</hi></note></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>As ko&#x0364;nnen wir aus jetzt angezeigter ge-</hi><lb/>
meiner Be&#x017F;chreibung der Seligkeit gar leicht ver-<lb/>
nemen/ weil Paulus hier <hi rendition="#aq">In &#x017F;pecie</hi> vnd &#x017F;onderlich<lb/>
anzeiget/ durch was Mittel die Weibes Per&#x017F;onen jhren<lb/>
Schmuck/ die Seligkeit/ erlangen/ nemlich durch Kin-<lb/>
der zeugen/ &#x017F;o &#x017F;ie bleiben im Glauben/ Liebe/ Heili-<lb/>
gung &#x017F;ampt der Zucht.</p><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;en Worten wird von Paulo angezeigt/ zwey-<lb/>
erley Weiber&#x017F;chmuck:</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Leiblicher</item><lb/>
              <item>2. Gei&#x017F;tlicher Schmuck.</item>
            </list><lb/>
            <p>Der Er&#x017F;te Weiber Schmuck/ i&#x017F;t ein Leiblicher<note place="right">1.<lb/><hi rendition="#aq">Corporalis<lb/>
Hic con&#x017F;i-<lb/>
deratur.</hi></note><lb/>
Schmuck/ der den Leib betrifft/ vnd i&#x017F;t doch nicht <hi rendition="#aq">Orna-<lb/>
tus curæ,</hi> ein Schmuck/ von Sorg/ Kun&#x017F;t/ Arbeit herru&#x0364;-<lb/>
rend/ als von ku&#x0364;n&#x017F;tlicher Arbeit der Gold&#x017F;chmid/ Seiden-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;cker/ Po&#x017F;amenemacher/ Schneider/ oder &#x017F;on&#x017F;t derglei-<lb/>
chen Handwerck/ Denn &#x017F;olchen Schmuck weder E&#x017F;aias<lb/>
am 3. noch Paulus 2. Tim. 2. noch Petrus 1. Epi&#x017F;t. 3. cap.<lb/>
keines Weges fu&#x0364;r den rechten Schmuck erkennen wollen/<lb/>
Sondern i&#x017F;t <hi rendition="#aq">Ornatus naturæ,</hi> ein Schmuck von GOtt<lb/>
durch die Natur verehret vnnd gegeben/ nemlich &#x03C4;&#x03B5;&#x03BA;&#x03BD;&#x03BF;&#x03B3;&#x03BF;&#x03BD;&#x03AF;&#x03B1;,<lb/>
Kinder zeugen/ davon &#x017F;agt Paulus/ daß dadurch das<lb/>
Weib &#x017F;elig werde.</p><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Die&#x017F;e</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0023] Beſter Weiberſchmuck. bens vnd ander guten Gaben fuͤr den Menſchen fuͤr ſelig ge- preiſt werden. Vom Andern. Wie mancherley iſt ſolcher Weiberſchmuck? Secunda Pars Con- cionis de vero orna- tu mulie- rũ, qui du- plex eſt. DAs koͤnnen wir aus jetzt angezeigter ge- meiner Beſchreibung der Seligkeit gar leicht ver- nemen/ weil Paulus hier In ſpecie vnd ſonderlich anzeiget/ durch was Mittel die Weibes Perſonen jhren Schmuck/ die Seligkeit/ erlangen/ nemlich durch Kin- der zeugen/ ſo ſie bleiben im Glauben/ Liebe/ Heili- gung ſampt der Zucht. Jn dieſen Worten wird von Paulo angezeigt/ zwey- erley Weiberſchmuck: 1. Leiblicher 2. Geiſtlicher Schmuck. Der Erſte Weiber Schmuck/ iſt ein Leiblicher Schmuck/ der den Leib betrifft/ vnd iſt doch nicht Orna- tus curæ, ein Schmuck/ von Sorg/ Kunſt/ Arbeit herruͤ- rend/ als von kuͤnſtlicher Arbeit der Goldſchmid/ Seiden- ſtuͤcker/ Poſamenemacher/ Schneider/ oder ſonſt derglei- chen Handwerck/ Denn ſolchen Schmuck weder Eſaias am 3. noch Paulus 2. Tim. 2. noch Petrus 1. Epiſt. 3. cap. keines Weges fuͤr den rechten Schmuck erkennen wollen/ Sondern iſt Ornatus naturæ, ein Schmuck von GOtt durch die Natur verehret vnnd gegeben/ nemlich τεκνογονία, Kinder zeugen/ davon ſagt Paulus/ daß dadurch das Weib ſelig werde. 1. Corporalis Hic conſi- deratur. Dieſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523541
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523541/23
Zitationshilfe: Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523541/23>, abgerufen am 21.12.2024.