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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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sich der Schul-Lehrer zu seiner Beschimpfung muß anhän-
gen lassen. Aber Geduld! Liesse man sich in dem Leben al-
les vergelten, so verkürtzte man sich, was GOtt in jenem Leben
zu vergelten versprochen hat.

Des seel. Herrn Rectoris Lehren war sehr mühsam.
Pflantzen, Begiessen, solches zu thun hat Er sich keine Mühe
dauren lassen; Nach Muhe hat Er einen unendlichen Lohn
vor dem Stuhle des Lammes.

Das Lehren in der Schule ist für das
III. heilsam.

Heilsam ist, was Heil bringet. So ist heilsam JEsu Blut.
Es heilet, was weder Kraut noch Pflaster heilet, nehmlich, un-
sere Gebrechen. Heilsam ist GOttes Wort. Des Wortes
Tröstungen ergötzen die Seele. Jst es an dem, daß der Ju-
den Weiber gebähren sollen, die Männer lesen denselben vor das
54. C. Jes. zu stärcken ihr Vertrauen zu GOtt. GOttes Wort
ist die Wahrheit. Daß GOttes Wahrheiten nicht Wahrhei-
ten wären, man befestige sie denn mit Schlüssen der Vernunft,
wer den Wahn hegt, ist mir zum Anstosse. Was wahr ist, nur
dem nach, nur dem nach, so wird man sich nicht verirren. Wem
die Welt zum Jammerthale wird, dem ist es was heilsames; de-
sto eher verschmähet er die Welt; und desto weniger murret er,
eylet GOtt mit ihm aus der Welt. Was heilsames sind die Ge-
schichte der Alten. GOttes wunderbare Führungen erhellen
aus den Geschichten der Alten. Man wird GOtt gelassener und
gelassener. Man spricht: Jch habe den GOtt, den die hatten,
welche vor mir waren. Der GOtt, der jene zu erretten wuste, wie
man den Brand aus dem Ofen errettet, wird auch mich zu er-
retten wissen.

Heilsam ist das Lehren in den Schulen. Stirbt der
Lehrer; was er gelehret hat, stirbt nicht mit, er läßt es im Ge-

dächt-
B 5

ſich der Schul-Lehrer zu ſeiner Beſchimpfung muß anhaͤn-
gen laſſen. Aber Geduld! Lieſſe man ſich in dem Leben al-
les vergelten, ſo verkuͤrtzte man ſich, was GOtt in jenem Leben
zu vergelten verſprochen hat.

Des ſeel. Herrn Rectoris Lehren war ſehr muͤhſam.
Pflantzen, Begieſſen, ſolches zu thun hat Er ſich keine Muͤhe
dauren laſſen; Nach Muhe hat Er einen unendlichen Lohn
vor dem Stuhle des Lammes.

Das Lehren in der Schule iſt fuͤr das
III. heilſam.

Heilſam iſt, was Heil bringet. So iſt heilſam JEſu Blut.
Es heilet, was weder Kraut noch Pflaſter heilet, nehmlich, un-
ſere Gebrechen. Heilſam iſt GOttes Wort. Des Wortes
Troͤſtungen ergoͤtzen die Seele. Jſt es an dem, daß der Ju-
den Weiber gebaͤhren ſollen, die Maͤnner leſen denſelben vor das
54. C. Jeſ. zu ſtaͤrcken ihr Vertrauen zu GOtt. GOttes Wort
iſt die Wahrheit. Daß GOttes Wahrheiten nicht Wahrhei-
ten waͤren, man befeſtige ſie denn mit Schluͤſſen der Vernunft,
wer den Wahn hegt, iſt mir zum Anſtoſſe. Was wahr iſt, nur
dem nach, nur dem nach, ſo wird man ſich nicht verirren. Wem
die Welt zum Jammerthale wird, dem iſt es was heilſames; de-
ſto eher verſchmaͤhet er die Welt; und deſto weniger murret er,
eylet GOtt mit ihm aus der Welt. Was heilſames ſind die Ge-
ſchichte der Alten. GOttes wunderbare Fuͤhrungen erhellen
aus den Geſchichten der Alten. Man wird GOtt gelaſſener und
gelaſſener. Man ſpricht: Jch habe den GOtt, den die hatten,
welche vor mir waren. Der GOtt, der jene zu erretten wuſte, wie
man den Brand aus dem Ofen errettet, wird auch mich zu er-
retten wiſſen.

Heilſam iſt das Lehren in den Schulen. Stirbt der
Lehrer; was er gelehret hat, ſtirbt nicht mit, er laͤßt es im Ge-

daͤcht-
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[13/0014] ſich der Schul-Lehrer zu ſeiner Beſchimpfung muß anhaͤn- gen laſſen. Aber Geduld! Lieſſe man ſich in dem Leben al- les vergelten, ſo verkuͤrtzte man ſich, was GOtt in jenem Leben zu vergelten verſprochen hat. Des ſeel. Herrn Rectoris Lehren war ſehr muͤhſam. Pflantzen, Begieſſen, ſolches zu thun hat Er ſich keine Muͤhe dauren laſſen; Nach Muhe hat Er einen unendlichen Lohn vor dem Stuhle des Lammes. Das Lehren in der Schule iſt fuͤr das III. heilſam. Heilſam iſt, was Heil bringet. So iſt heilſam JEſu Blut. Es heilet, was weder Kraut noch Pflaſter heilet, nehmlich, un- ſere Gebrechen. Heilſam iſt GOttes Wort. Des Wortes Troͤſtungen ergoͤtzen die Seele. Jſt es an dem, daß der Ju- den Weiber gebaͤhren ſollen, die Maͤnner leſen denſelben vor das 54. C. Jeſ. zu ſtaͤrcken ihr Vertrauen zu GOtt. GOttes Wort iſt die Wahrheit. Daß GOttes Wahrheiten nicht Wahrhei- ten waͤren, man befeſtige ſie denn mit Schluͤſſen der Vernunft, wer den Wahn hegt, iſt mir zum Anſtoſſe. Was wahr iſt, nur dem nach, nur dem nach, ſo wird man ſich nicht verirren. Wem die Welt zum Jammerthale wird, dem iſt es was heilſames; de- ſto eher verſchmaͤhet er die Welt; und deſto weniger murret er, eylet GOtt mit ihm aus der Welt. Was heilſames ſind die Ge- ſchichte der Alten. GOttes wunderbare Fuͤhrungen erhellen aus den Geſchichten der Alten. Man wird GOtt gelaſſener und gelaſſener. Man ſpricht: Jch habe den GOtt, den die hatten, welche vor mir waren. Der GOtt, der jene zu erretten wuſte, wie man den Brand aus dem Ofen errettet, wird auch mich zu er- retten wiſſen. Heilſam iſt das Lehren in den Schulen. Stirbt der Lehrer; was er gelehret hat, ſtirbt nicht mit, er laͤßt es im Ge- daͤcht- B 5

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/14>, abgerufen am 21.11.2024.