Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lazarus, Joachim: Christliche Leichpredigt. Oels, 1635.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leichpredigt.
Tertius Locus.

NVn folget das Letzte Pünctlein. Welches
wird denn vnsere gröste Ehre vnd Herrligkeit im
Himmel sein? Das saget Job in dreyen Worten.1.
2.
3.

1. Jch werde in meinem Fleisch Gott sehen. 2. Denselben
werde Jch mir sehen. 3. Vnd meine Augen werden jhn
Schawen/ vnd kein frembder. Das ist kein vngläubiger
Heyde/ der Christum nicht kennet. Vnsers Glaubens
Artickel sagets mit einem Worte: Jch gläube ein Ewiges
leben. Das wird vnsere gröste Ehr vnd Herrligkeit sein/
daß wir werden bey dem HERREN sein allezeit/ wie1. Thess. 4.
S. Paulus seine Thessalonicher tröstet/ (mit demselben
Spruch hat der Herr Lutherus zweene Churfürsten be-
graben) das hat jhm vnser HERR JEsus außgedinget/Joh. 17.
Vater ich wil/ das wo ich bin/ auch die bey mir sein/ die
du mir gegeben hast/ daß sie meine Herrligkeit sehen. Als
wolte Er sagen: Jch wil wol willig leiden/ aber mit dem
vnd keinem andern bedinge/ daß alle die an mich glauben/
durch mein Leiden mögen in Himmel kommen/ das wil ich
schlecht von dir gehalten haben. Wir werden aber nicht
alleine im Himmel wohnen/ sondern jhn auch sehen/ wie
Er ist/ da werden wir des Ertzvaters Jacobs Liedlein singen:
Jch habe den HERRN gesehen von Angesicht zu Ange-
sicht/ vnd meine Seele ist genesen.

Wie Pranget Esaias, da er im Geist die Herrligkeit
Gottes gesehen hat/ drumb schreibet er es auff zum Ewigen
Gedächtnüß/ vnd sagt wie die Heyligen Engel gesungen:Esa. 6.
Heilig/ Heilig/ Heilig ist vnser GOtt der HErr Zebaoth.
Wie viel mehr wollen wir Prangen/ wenn wir Gott nicht
allein im Geist/ sondern auch mit Leiblichen augen an-
schawen werden.

Hilff
D 3
Chriſtliche Leichpredigt.
Tertius Locus.

NVn folget das Letzte Puͤnctlein. Welches
wird denn vnſere groͤſte Ehre vnd Herꝛligkeit im
Himmel ſein? Das ſaget Job in dreyen Woꝛten.1.
2.
3.

1. Jch werde in meinem Fleiſch Gott ſehen. 2. Denſelben
werde Jch mir ſehen. 3. Vnd meine Augen werden jhn
Schawen/ vnd kein frembder. Das iſt kein vnglaͤubiger
Heyde/ der Chriſtum nicht kennet. Vnſers Glaubens
Artickel ſagets mit einem Woꝛte: Jch glaͤube ein Ewiges
leben. Das wird vnſere groͤſte Ehr vnd Herꝛligkeit ſein/
daß wir werden bey dem HERREN ſein allezeit/ wie1. Theſſ. 4.
S. Paulus ſeine Theſſalonicher troͤſtet/ (mit demſelben
Spruch hat der Herr Lutherus zweene Churfuͤrſten be-
graben) das hat jhm vnſer HERR JEſus außgedinget/Joh. 17.
Vater ich wil/ das wo ich bin/ auch die bey mir ſein/ die
du mir gegeben haſt/ daß ſie meine Herꝛligkeit ſehen. Als
wolte Er ſagen: Jch wil wol willig leiden/ aber mit dem
vnd keinem andern bedinge/ daß alle die an mich glauben/
durch mein Leiden moͤgen in Himmel kommen/ das wil ich
ſchlecht von dir gehalten haben. Wir werden aber nicht
alleine im Himmel wohnen/ ſondern jhn auch ſehen/ wie
Er iſt/ da werden wir des Ertzvaters Jacobs Liedlein ſingen:
Jch habe den HERRN geſehen von Angeſicht zu Ange-
ſicht/ vnd meine Seele iſt geneſen.

Wie Pranget Eſaias, da er im Geiſt die Herꝛligkeit
Gottes geſehen hat/ drumb ſchreibet er es auff zum Ewigen
Gedaͤchtnuͤß/ vnd ſagt wie die Heyligen Engel geſungen:Eſa. 6.
Heilig/ Heilig/ Heilig iſt vnſer GOtt der HErr Zebaoth.
Wie viel mehr wollen wir Prangen/ wenn wir Gott nicht
allein im Geiſt/ ſondern auch mit Leiblichen augen an-
ſchawen werden.

Hilff
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0029" n="[29]"/>
          <fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Tertius Locus.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">N</hi>Vn folget das Letzte Pu&#x0364;nctlein. Welches</hi><lb/>
wird denn vn&#x017F;ere gro&#x0364;&#x017F;te Ehre vnd Her&#xA75B;ligkeit im<lb/>
Himmel &#x017F;ein? Das &#x017F;aget Job in dreyen Wo&#xA75B;ten.<note place="right">1.<lb/>
2.<lb/>
3.</note><lb/>
1. Jch werde in meinem Flei&#x017F;ch Gott &#x017F;ehen. 2. Den&#x017F;elb<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice><lb/>
werde Jch mir &#x017F;ehen. 3. Vnd meine Augen werden jhn<lb/>
Schawen/ vnd kein frembder. Das i&#x017F;t kein vngla&#x0364;ubiger<lb/>
Heyde/ der Chri&#x017F;tum nicht kennet. Vn&#x017F;ers Glaubens<lb/>
Artickel &#x017F;agets mit einem Wo&#xA75B;te: Jch gla&#x0364;ube ein Ewiges<lb/>
leben. Das wird vn&#x017F;ere gro&#x0364;&#x017F;te Ehr vnd Her&#xA75B;ligkeit &#x017F;ein/<lb/>
daß wir werden bey dem <hi rendition="#g">HERREN</hi> &#x017F;ein allezeit/ wie<note place="right">1. <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;.</hi> 4.</note><lb/>
S. Paulus &#x017F;eine The&#x017F;&#x017F;alonicher tro&#x0364;&#x017F;tet/ (mit dem&#x017F;elben<lb/>
Spruch hat der Herr Lutherus zweene Churfu&#x0364;r&#x017F;ten be-<lb/>
graben) das hat jhm vn&#x017F;er <hi rendition="#g">HERR</hi> JE&#x017F;us außgedinget/<note place="right"><hi rendition="#aq">Joh.</hi> 17.</note><lb/>
Vater ich wil/ das wo ich bin/ auch die bey mir &#x017F;ein/ die<lb/>
du mir gegeben ha&#x017F;t/ daß &#x017F;ie meine Her&#xA75B;ligkeit &#x017F;ehen. Als<lb/>
wolte Er &#x017F;agen: Jch wil wol willig leiden/ aber mit dem<lb/>
vnd keinem andern bedinge/ daß alle die an mich glauben/<lb/>
durch mein Leiden mo&#x0364;gen in Himmel kommen/ das wil ich<lb/>
&#x017F;chlecht von dir gehalten haben. Wir werden aber nicht<lb/>
alleine im Himmel wohnen/ &#x017F;ondern jhn auch &#x017F;ehen/ wie<lb/>
Er i&#x017F;t/ da werd<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice> wir des Ertzvaters Jacobs Liedlein &#x017F;ing<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice>:<lb/>
Jch habe den <hi rendition="#g">HERRN</hi> ge&#x017F;ehen von Ange&#x017F;icht zu Ange-<lb/>
&#x017F;icht/ vnd meine Seele i&#x017F;t gene&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Wie Pranget <hi rendition="#aq">E&#x017F;aias,</hi> da er im Gei&#x017F;t die Her&#xA75B;ligkeit<lb/>
Gottes ge&#x017F;eh<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice> hat/ drumb &#x017F;chreibet er es auff zum Ewigen<lb/>
Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß/ vnd &#x017F;agt wie die Heyligen Engel ge&#x017F;ungen:<note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a.</hi> 6.</note><lb/>
Heilig/ Heilig/ Heilig i&#x017F;t vn&#x017F;er GOtt der HErr Zebaoth.<lb/>
Wie viel mehr wollen wir Prangen/ wenn wir Gott nicht<lb/>
allein im Gei&#x017F;t/ &#x017F;ondern auch mit Leiblichen augen an-<lb/>
&#x017F;chawen werden.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Hilff</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[29]/0029] Chriſtliche Leichpredigt. Tertius Locus. NVn folget das Letzte Puͤnctlein. Welches wird denn vnſere groͤſte Ehre vnd Herꝛligkeit im Himmel ſein? Das ſaget Job in dreyen Woꝛten. 1. Jch werde in meinem Fleiſch Gott ſehen. 2. Denſelbẽ werde Jch mir ſehen. 3. Vnd meine Augen werden jhn Schawen/ vnd kein frembder. Das iſt kein vnglaͤubiger Heyde/ der Chriſtum nicht kennet. Vnſers Glaubens Artickel ſagets mit einem Woꝛte: Jch glaͤube ein Ewiges leben. Das wird vnſere groͤſte Ehr vnd Herꝛligkeit ſein/ daß wir werden bey dem HERREN ſein allezeit/ wie S. Paulus ſeine Theſſalonicher troͤſtet/ (mit demſelben Spruch hat der Herr Lutherus zweene Churfuͤrſten be- graben) das hat jhm vnſer HERR JEſus außgedinget/ Vater ich wil/ das wo ich bin/ auch die bey mir ſein/ die du mir gegeben haſt/ daß ſie meine Herꝛligkeit ſehen. Als wolte Er ſagen: Jch wil wol willig leiden/ aber mit dem vnd keinem andern bedinge/ daß alle die an mich glauben/ durch mein Leiden moͤgen in Himmel kommen/ das wil ich ſchlecht von dir gehalten haben. Wir werden aber nicht alleine im Himmel wohnen/ ſondern jhn auch ſehen/ wie Er iſt/ da werdẽ wir des Ertzvaters Jacobs Liedlein ſingẽ: Jch habe den HERRN geſehen von Angeſicht zu Ange- ſicht/ vnd meine Seele iſt geneſen. 1. 2. 3. 1. Theſſ. 4. Joh. 17. Wie Pranget Eſaias, da er im Geiſt die Herꝛligkeit Gottes geſehẽ hat/ drumb ſchreibet er es auff zum Ewigen Gedaͤchtnuͤß/ vnd ſagt wie die Heyligen Engel geſungen: Heilig/ Heilig/ Heilig iſt vnſer GOtt der HErr Zebaoth. Wie viel mehr wollen wir Prangen/ wenn wir Gott nicht allein im Geiſt/ ſondern auch mit Leiblichen augen an- ſchawen werden. Eſa. 6. Hilff D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508142
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508142/29
Zitationshilfe: Lazarus, Joachim: Christliche Leichpredigt. Oels, 1635, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508142/29>, abgerufen am 21.12.2024.