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Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

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gesegnetes Gedächtniß zu Hebron.
beym Einbruch des Todtes gelähmet ward/ konte man aus dem
Hauchen und aus dem Blicken der Augen die Würckung des H.
Geistes erkennen und wahrnehmen/ und bey sothaner Andacht
ward seine Seele nach empfangener Einsegnung endlich in stiller
und sanffter Aufflösung zu den Vätern versamlet. Die auser-
wehlte Seele ist nun in GOttes Hand/ und keine Qvaal rühret
sie an/ sie ist ewig in GOtt/ der sie allhier aus lauter Gnade/ von
aller Sund und Missethat durch seinen Sohn erlöset hat. Nun
wohlan/ auff einen seligen Todt gehöret dem entseelten Leichnam
auch ein ehrliches Begräbniß/ wie dort auch Syrach ermahnet:
Mein Kind/ wenn einer stirbet/ so beweine ihn/ und klageSyr. 38, 16.
ihn/ als sey dir groß Leid geschehen/ und verhülle seinen Leib
gebührlicher Weise/ und bestatte ihn ehrlich zu Grabe.

Und so wird auch nun ferner in des grossen Abrahams ge-
segneten Gedächtniß
gedacht

III. Des herrlichen Begräbnisses. Es begruben ihn
seine Söhne/ Jsaac und Jsmael/ in der zweyfachen Höle/
auff dem Acker Ephron/ des Sohns Zoar/ des Hethiters/
der da lieget gegen Mamre/ in dem Felde/ das Abraham
von den Kindern Heth gekauffet hatte/ da ist Abraham be-
graben mit Sara/ seinem Weibe.

1.) Die Leiche/ so begraben ward/ war der entseelte Cörper A-
brahams. Den Gebrauch hatten die Cananiter und andere be-
nachbarten Völcker/ daß sie ihre Todten in die Erde begruben/
da hingegen andere Nationen/ sonderlich die Egyptier/ die Grie-
chen/ und nachgehends die Römer/ ihre Todten verbrannten/ undVid. Acerra
Philologicae
Cent. l. c.
59.

die Asche in ein Urna oder Gefäß zum Gedächtniß auffhuben/
oder in die Erde beysetzten. Das Begraben ist der H. Schrifft
und dem Ausspruche GOttes gemäß/ da Er bey Ankündigung
des Todtes spricht: Du bist Erde/ und solst zur Erden wer-
den.
Die Arth/ mit den Todten also umzugehen/ ist dem Arti-
cul der Aufferstehung am nähesten. Was verbrannt wird/ kan

nicht
D

geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron.
beym Einbruch des Todtes gelaͤhmet ward/ konte man aus dem
Hauchen und aus dem Blicken der Augen die Wuͤrckung des H.
Geiſtes erkennen und wahrnehmen/ und bey ſothaner Andacht
ward ſeine Seele nach empfangener Einſegnung endlich in ſtiller
und ſanffter Auffloͤſung zu den Vaͤtern verſamlet. Die auser-
wehlte Seele iſt nun in GOttes Hand/ und keine Qvaal ruͤhret
ſie an/ ſie iſt ewig in GOtt/ der ſie allhier aus lauter Gnade/ von
aller Sund und Miſſethat durch ſeinen Sohn erloͤſet hat. Nun
wohlan/ auff einen ſeligen Todt gehoͤret dem entſeelten Leichnam
auch ein ehrliches Begraͤbniß/ wie dort auch Syrach ermahnet:
Mein Kind/ wenn einer ſtirbet/ ſo beweine ihn/ und klageSyr. 38, 16.
ihn/ als ſey dir groß Leid geſchehen/ und verhuͤlle ſeinen Leib
gebuͤhrlicher Weiſe/ und beſtatte ihn ehrlich zu Grabe.

Und ſo wird auch nun ferner in des groſſen Abrahams ge-
ſegneten Gedaͤchtniß
gedacht

III. Des herrlichen Begraͤbniſſes. Es begruben ihn
ſeine Soͤhne/ Jſaac und Jſmael/ in der zweyfachen Hoͤle/
auff dem Acker Ephron/ des Sohns Zoar/ des Hethiters/
der da lieget gegen Mamre/ in dem Felde/ das Abraham
von den Kindern Heth gekauffet hatte/ da iſt Abraham be-
graben mit Sara/ ſeinem Weibe.

1.) Die Leiche/ ſo begraben ward/ war der entſeelte Coͤrper A-
brahams. Den Gebrauch hatten die Cananiter und andere be-
nachbarten Voͤlcker/ daß ſie ihre Todten in die Erde begruben/
da hingegen andere Nationen/ ſonderlich die Egyptier/ die Grie-
chen/ und nachgehends die Roͤmer/ ihre Todten verbrannten/ undVid. Acerra
Philologicæ
Cent. l. c.
59.

die Aſche in ein Urna oder Gefaͤß zum Gedaͤchtniß auffhuben/
oder in die Erde beyſetzten. Das Begraben iſt der H. Schrifft
und dem Ausſpruche GOttes gemaͤß/ da Er bey Ankuͤndigung
des Todtes ſpricht: Du biſt Erde/ und ſolſt zur Erden wer-
den.
Die Arth/ mit den Todten alſo umzugehen/ iſt dem Arti-
cul der Aufferſtehung am naͤheſten. Was verbrannt wird/ kan

nicht
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[25/0025] geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron. beym Einbruch des Todtes gelaͤhmet ward/ konte man aus dem Hauchen und aus dem Blicken der Augen die Wuͤrckung des H. Geiſtes erkennen und wahrnehmen/ und bey ſothaner Andacht ward ſeine Seele nach empfangener Einſegnung endlich in ſtiller und ſanffter Auffloͤſung zu den Vaͤtern verſamlet. Die auser- wehlte Seele iſt nun in GOttes Hand/ und keine Qvaal ruͤhret ſie an/ ſie iſt ewig in GOtt/ der ſie allhier aus lauter Gnade/ von aller Sund und Miſſethat durch ſeinen Sohn erloͤſet hat. Nun wohlan/ auff einen ſeligen Todt gehoͤret dem entſeelten Leichnam auch ein ehrliches Begraͤbniß/ wie dort auch Syrach ermahnet: Mein Kind/ wenn einer ſtirbet/ ſo beweine ihn/ und klage ihn/ als ſey dir groß Leid geſchehen/ und verhuͤlle ſeinen Leib gebuͤhrlicher Weiſe/ und beſtatte ihn ehrlich zu Grabe. Und ſo wird auch nun ferner in des groſſen Abrahams ge- ſegneten Gedaͤchtniß gedacht Syr. 38, 16. III. Des herrlichen Begraͤbniſſes. Es begruben ihn ſeine Soͤhne/ Jſaac und Jſmael/ in der zweyfachen Hoͤle/ auff dem Acker Ephron/ des Sohns Zoar/ des Hethiters/ der da lieget gegen Mamre/ in dem Felde/ das Abraham von den Kindern Heth gekauffet hatte/ da iſt Abraham be- graben mit Sara/ ſeinem Weibe. 1.) Die Leiche/ ſo begraben ward/ war der entſeelte Coͤrper A- brahams. Den Gebrauch hatten die Cananiter und andere be- nachbarten Voͤlcker/ daß ſie ihre Todten in die Erde begruben/ da hingegen andere Nationen/ ſonderlich die Egyptier/ die Grie- chen/ und nachgehends die Roͤmer/ ihre Todten verbrannten/ und die Aſche in ein Urna oder Gefaͤß zum Gedaͤchtniß auffhuben/ oder in die Erde beyſetzten. Das Begraben iſt der H. Schrifft und dem Ausſpruche GOttes gemaͤß/ da Er bey Ankuͤndigung des Todtes ſpricht: Du biſt Erde/ und ſolſt zur Erden wer- den. Die Arth/ mit den Todten alſo umzugehen/ iſt dem Arti- cul der Aufferſtehung am naͤheſten. Was verbrannt wird/ kan nicht Vid. Acerra Philologicæ Cent. l. c. 59. D

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/25>, abgerufen am 21.11.2024.