Füssel, Martin: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnüß deß Edelen Gestrengen/ Ehrenvesten/ Hoch vnd Wolbenambten/ Herren Joachim von Berge. [s. l.], 1602.Christliche drumb nicht meinen sollen/ es sey damit außgericht/ wenn wir ein Creutzmit gedult ertragen/ sondern gedencken Ein jeglich tag hat seine plage. Drumb sollen wir täglich bereit sein/ dem Herren zu ehren das Creutz in aller gedult zutragen. Denn das ist ein köstlich ding/ spricht Je- remias in Klagliedern c. 3. v. 26. 27. Die gedult sol feste bleiben biß aus ende/ spricht Jacobus 1. c. v. 4. Vnd das wir vns desto besser ins Creutz wissen zu schicken/ so gehet Wie nu Christus im leiden erzeigete alle gedult/ vnd zwar den Va- Was nehmen sie aber vor ein ende? Da stehet im text: Jch gebe jhnen das ewige Leben/ welches Das ewige Leben fenget nu hie an in diesem leben/ wie geschrieben Vnd was nu hie angefangen ist/ derogestalt wie jetzo gehöret/ daß Denn also folget weiter im text/ vnd sie werden nimmermehr der
Chriſtliche drumb nicht meinen ſollen/ es ſey damit außgericht/ wenn wir ein Creutzmit gedult ertragen/ ſondern gedencken Ein jeglich tag hat ſeine plage. Drumb ſollen wir taͤglich bereit ſein/ dem Herren zu ehren das Creutz in aller gedult zutragen. Denn das iſt ein koͤſtlich ding/ ſpricht Je- remias in Klagliedern c. 3. v. 26. 27. Die gedult ſol feſte bleiben biß aus ende/ ſpricht Jacobus 1. c. v. 4. Vnd das wir vns deſto beſſer ins Creutz wiſſen zu ſchicken/ ſo gehet Wie nu Chriſtus im leiden erzeigete alle gedult/ vnd zwar den Va- Was nehmen ſie aber vor ein ende? Da ſtehet im text: Jch gebe jhnen das ewige Leben/ welches Das ewige Leben fenget nu hie an in dieſem leben/ wie geſchrieben Vnd was nu hie angefangen iſt/ derogeſtalt wie jetzo gehoͤret/ daß Denn alſo folget weiter im text/ vnd ſie werden nimmermehr der
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Chriſtliche
drumb nicht meinen ſollen/ es ſey damit außgericht/ wenn wir ein Creutz
mit gedult ertragen/ ſondern gedencken Ein jeglich tag hat ſeine
plage. Drumb ſollen wir taͤglich bereit ſein/ dem Herren zu ehren das
Creutz in aller gedult zutragen. Denn das iſt ein koͤſtlich ding/ ſpricht Je-
remias in Klagliedern c. 3. v. 26. 27. Die gedult ſol feſte bleiben biß aus
ende/ ſpricht Jacobus 1. c. v. 4.
Vnd das wir vns deſto beſſer ins Creutz wiſſen zu ſchicken/ ſo gehet
vns Chriſtus mit ſeinem Creutz vor/ vnd ſpricht/ folge mir nach. Er
hat vns ein vorbilt gelaſſen/ daß wir ſollen nachfolgen ſeinen Fußſtappen
ſpricht Petrus 1. Pet. 2. v. 21.
Wie nu Chriſtus im leiden erzeigete alle gedult/ vnd zwar den Va-
ter bat/ er wolte jhn deß Kelches vberheben/ da es aber je nicht ſein wolte/
ſondern dem Vater anders gefiel da nam er den Kelch zu beyden henden/
vnd tranck jn getroſt auß/ Solich den Kelch nit trincken/ den mier mein
Vater gegeben hat Joan. 18. v. 11. Alſo ſollen gleubige Chriſten auch
thun/ denn das heiſt/ ſie folgen mir/ ꝛc. Vnd das ſind die Kennzeichen.
Was nehmen ſie aber vor
ein ende?
Da ſtehet im text: Jch gebe jhnen das ewige Leben/ welches
jhnen der Herr in vorgehenden Capiteln/ ſonderlich Joh. 6. auch gar offt
verheiſchet. Vnd Paulus ſpricht: Sind wir den Kinder/ ſo ſind wir auch
erben/ nemlich Gottes erben vndmiterben Chriſti.
Das ewige Leben fenget nu hie an in dieſem leben/ wie geſchrieben
ſtehet/ das iſt aber daß Ewige leben/ das ſie dich/ das du allein
warer Gott biſt/ vnd den du geſand haſt Jeſum Chriſterkennen/ Joh. 17.
v. 3. vnd Paulus zun Roͤm: 14. v. 17. Das Reich Gottes iſt nicht
eſſen vnd trincken/ ſondern gerechtigkeit/ vñ friede/ vnd frewde
in dem heiligen Geiſt.
Vnd was nu hie angefangen iſt/ derogeſtalt wie jetzo gehoͤret/ daß
hoͤret nimmer auff.
Denn alſo folget weiter im text/ vnd ſie werden nimmermehr
vmbkommen/ Niemand wird ſie mir aus meiner hand reiſſen/
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