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Gemeine purpur-blaue Scabiosen. Scabiosa pratensis hirsuta. als der vorgemelten. Er wächßt fast zwey elen hoch/ und kommen daran wenig kleine/ mit zweyen oder dreyen schärtlein zertheilte blätter herfür. Auff dem gipffel der sten- geln erscheinen schöne/ runde/ breite und purpur-blaue blumen/ wie ein schatthütlein/ die sind von vielen blümlein zusammen ge- setzt/ gleich den Bienen-häußlein. Sie wächßt in grasichten Hüglen/ in le michten gebau- ten Feldern/ auff den Wiesen und Bergen.
3. Die Frantzösische Berg-Scabiosen/ Scabiosa fruticans angustifolia alba, C. B. mon- [t]ana calidarum Regionum major Lobelii, J. B. Jn der Provintz Franckreich und Langue- dock/ wie auch in Saphoyen/ wächßt sie in zimlicher menge von sich selbst/ in Teutsch- land und Holland wird sie in die Gärten gepflantzet.
4. Die Elsaßische Scabiosen/ Scabiosa fruticans latifolia alba, C. B. Item alba gemino capite, Ejusd. montana calidarum Regionum major Lobelii, J. B. Item glabra foliis rigidis viridibus, Ejusd. Man findet sie im Elsaß/ insonderheit bey Schlettstatt.
5. Die Oestereichische Scabiosen/ Scabio- sa multifido folio, flore flavescente, C. B. mul- tifido folio, albo flore, vel potius [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. J. B. Man findet in Oestereich kein Wiesen oder Acker/ auff welchem diese Scabiosen nicht gesehen wird. Sie wächßt auch in Sachsen/ Thüringen/ Meyssen/ Hessen/ Beyern/ Steyrmarck und Mähren an dem rand der äckeren und sonnreichen orten.
6. Das sechßte Geschlecht der Scabiosen/ Scabiosa prolifera folio latiore, aut tenuiore, item foliis Gingidii, C. B. prolifera, J. B. Lob. wird wegen seiner zierd in die Lustgärten gepflantzet.
7. Die Berg-Scabiosen mit glatten blät- [Spaltenumbruch]
teren/ Scabiosa montana glabra foliis Scabio- sae vulgaris, C. B. glabra carnosis foliis virenti- bus, flore ex coeruleo purpureo, J. B. wächßt in Oestereich und Steyrmarck auff dem Schneeberg/ Schneealben und anderen ho- hen Gebürgen/ an grasichten orten. Umb Wien findet man sie auff den Büheln/ sie blühet alda im Brach- oder Hewmonat.
8. Die rothe Scabiosen mit gantzen blät- tern/ Scabiosa latifolia non laciniata secunda, C. B. latifolia rubro flore, J. B. Wächßt im Veschgebürg/ in dunckelen orten und in den Wäldern. Man findet sie auch schier in al- len Hauwäldern neben den hägen/ an schat- tichten orten durch gantz Oestereich und Un- garen/ allwo noch ein andere art gesehen wird/ so grössere schwartze blätter/ und schwartz-braune blumen trägt/ welche auch allhier auff dem Muttentzer-berg und auff dem Roßberg bey Maß-Münster angetrof- fen werden: Scabiosa montana latifolia non laciniata rubra & prima, C. B. latifolia purpura- scente ex nigro flore, J. B. Item Scabiosa maxi- ma dumetorum folio non laciniato, Ejusd.
9. Die Jtaliänische Scabiosen/ Scabio- sa argentea angustifolia, C. B. graminea argen- tea, J. B. Italica. Wächßt in Jtalien bey Vicentz/ auff dem Berg Sumano.
10. Die Jndianische Scabiosen/ Scabio- sa peregrina rubra, capitulo oblongo. C. B. ru- bra Indica, Ger. rubra peregrina, quibusdam Indica, J. B. Wird von den abgebrochenen schossen in den Gärten fortgepflantzet/ und in dem Fürstl. Eystettischen Lustgarten an- getroffen. Jacobus Bontius berichtet/ lib. 6. Hist. Natur. & Med. cap. 61. daß eine art der Jndianischen Scabiosen in Java häuffig wachse/ Scabiosa Javanica, Bont. welche nicht so viel blätter als die Europeische herfür bringe/ und himmel-blawe Blumen trage/ die mit blättlein alß einem kelchlein bedeckt werden. Sie ist gleicher würckung mit der unserigen. Die Maläyer gebrauchen sie zum Gemüß/ und halten sie auch für ein köstli- che Artzney in allen Brust-kranckheiten.
11. Die kleine wohlriechende Scabiosen/ Scabiosa minor capitulo globoso odoro, C. B. parva odorata floris foliis maculis infestis, J. B. wächßt in den Felderen/ Aeckeren/ auff den Büheln und Wiesen/ und gibt ein bitteren geschmack von sich. Man findet noch etliche andere arten der kleinen Scabiosen/ Scabiosa capitulo globoso foliis in tenuißimas lacinias divisis, C. B. welche in grosser menge gegen dem Gebürg am Rheinstrom/ auff grasich- ten dürren hügeln/ und auff den Bergen/ an sonnreichen orten wachsen/ wie auch auf den bergichten Matten/ so in den Thäleren zwischen dem Gebürg ligen/ sonderlich am Mäyn-und Necker-strom/ zwischen Moß- bach und Neckergemünde.
12. Die allerkleineste Scabiosen/ Scabiosa stellata minima, C. B. wächßt auff den Ber- gen im kalcksteinichten Erdreich.
13. Die Spanische grosse Scabiosen/ Sca- biosa major Hispanica, Ger. stellata folio laci- niato major, C. B. major cum pulchro semine, J. B. Wächßt in Spanien an den strassen/ ungebauten orten und Weingärten. Jn Teutschland wird sie von dem Spanischen
samen
Das Vierte Buch/
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[Abbildung]
Gemeine purpur-blaue Scabioſen. Scabioſa pratenſis hirſuta. als der vorgemelten. Er waͤchßt faſt zwey elen hoch/ und kommen daran wenig kleine/ mit zweyen oder dreyen ſchaͤrtlein zertheilte blaͤtter herfuͤr. Auff dem gipffel der ſten- geln erſcheinen ſchoͤne/ runde/ breite und purpur-blaue blumen/ wie ein ſchatthuͤtlein/ die ſind von vielen bluͤmlein zuſammen ge- ſetzt/ gleich den Bienen-haͤußlein. Sie waͤchßt in graſichten Huͤglen/ in le michten gebau- ten Feldern/ auff den Wieſen und Bergen.
3. Die Frantzoͤſiſche Berg-Scabioſen/ Scabioſa fruticans anguſtifolia alba, C. B. mon- [t]ana calidarum Regionum major Lobelii, J. B. Jn der Provintz Franckreich und Langue- dock/ wie auch in Saphoyen/ waͤchßt ſie in zimlicher menge von ſich ſelbſt/ in Teutſch- land und Holland wird ſie in die Gaͤrten gepflantzet.
4. Die Elſaßiſche Scabioſen/ Scabioſa fruticans latifolia alba, C. B. Item alba gemino capite, Ejuſd. montana calidarum Regionum major Lobelii, J. B. Item glabra foliis rigidis viridibus, Ejuſd. Man findet ſie im Elſaß/ inſonderheit bey Schlettſtatt.
5. Die Oeſtereichiſche Scabioſen/ Scabio- ſa multifido folio, flore flaveſcente, C. B. mul- tifido folio, albo flore, vel potiùs [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. J. B. Man findet in Oeſtereich kein Wieſen oder Acker/ auff welchem dieſe Scabioſen nicht geſehen wird. Sie waͤchßt auch in Sachſen/ Thuͤringen/ Meyſſen/ Heſſen/ Beyern/ Steyrmarck und Maͤhren an dem rand der aͤckeren und ſonnreichen orten.
6. Das ſechßte Geſchlecht der Scabioſen/ Scabioſa prolifera folio latiore, aut tenuiore, item foliis Gingidii, C. B. prolifera, J. B. Lob. wird wegen ſeiner zierd in die Luſtgaͤrten gepflantzet.
7. Die Berg-Scabioſen mit glatten blaͤt- [Spaltenumbruch]
teren/ Scabioſa montana glabra foliis Scabio- ſæ vulgaris, C. B. glabra carnoſis foliis virenti- bus, flore ex cœruleo purpureo, J. B. waͤchßt in Oeſtereich und Steyrmarck auff dem Schneeberg/ Schneealben und anderen ho- hen Gebuͤrgen/ an graſichten orten. Umb Wien findet man ſie auff den Buͤheln/ ſie bluͤhet alda im Brach- oder Hewmonat.
8. Die rothe Scabioſen mit gantzen blaͤt- tern/ Scabioſa latifolia non laciniata ſecunda, C. B. latifolia rubro flore, J. B. Waͤchßt im Veſchgebuͤrg/ in dunckelen orten und in den Waͤldern. Man findet ſie auch ſchier in al- len Hauwaͤldern neben den haͤgen/ an ſchat- tichten orten durch gantz Oeſtereich und Un- garen/ allwo noch ein andere art geſehen wird/ ſo groͤſſere ſchwartze blaͤtter/ und ſchwartz-braune blumen traͤgt/ welche auch allhier auff dem Muttentzer-berg und auff dem Roßberg bey Maß-Muͤnſter angetrof- fen werden: Scabioſa montana latifolia non laciniata rubra & prima, C. B. latifolia purpura- ſcente ex nigro flore, J. B. Item Scabioſa maxi- ma dumetorum folio non laciniato, Ejuſd.
9. Die Jtaliaͤniſche Scabioſen/ Scabio- ſa argentea anguſtifolia, C. B. graminea argen- tea, J. B. Italica. Waͤchßt in Jtalien bey Vicentz/ auff dem Berg Sumano.
10. Die Jndianiſche Scabioſen/ Scabio- ſa peregrina rubra, capitulo oblongo. C. B. ru- bra Indica, Ger. rubra peregrina, quibuſdam Indica, J. B. Wird von den abgebrochenen ſchoſſen in den Gaͤrten fortgepflantzet/ und in dem Fuͤrſtl. Eyſtettiſchen Luſtgarten an- getroffen. Jacobus Bontius berichtet/ lib. 6. Hiſt. Natur. & Med. cap. 61. daß eine art der Jndianiſchen Scabioſen in Java haͤuffig wachſe/ Scabioſa Javanica, Bont. welche nicht ſo viel blaͤtter als die Europeiſche herfuͤr bringe/ und himmel-blawe Blumen trage/ die mit blaͤttlein alß einem kelchlein bedeckt werden. Sie iſt gleicher wuͤrckung mit der unſerigen. Die Malaͤyer gebrauchen ſie zum Gemuͤß/ und halten ſie auch fuͤr ein koͤſtli- che Artzney in allen Bruſt-kranckheiten.
11. Die kleine wohlriechende Scabioſen/ Scabioſa minor capitulo globoſo odoro, C. B. parva odorata floris foliis maculis infeſtis, J. B. waͤchßt in den Felderen/ Aeckeren/ auff den Buͤheln und Wieſen/ und gibt ein bitteren geſchmack von ſich. Man findet noch etliche andere arten der kleinen Scabioſen/ Scabioſa capitulo globoſo foliis in tenuißimas lacinias diviſis, C. B. welche in groſſer menge gegen dem Gebuͤrg am Rheinſtrom/ auff graſich- ten duͤrꝛen huͤgeln/ und auff den Bergen/ an ſonnreichen orten wachſen/ wie auch auf den bergichten Matten/ ſo in den Thaͤleren zwiſchen dem Gebuͤrg ligen/ ſonderlich am Maͤyn-und Necker-ſtrom/ zwiſchen Moß- bach und Neckergemuͤnde.
12. Die allerkleineſte Scabioſen/ Scabioſa ſtellata minima, C. B. waͤchßt auff den Ber- gen im kalckſteinichten Erdreich.
13. Die Spaniſche groſſe Scabioſen/ Sca- bioſa major Hiſpanica, Ger. ſtellata folio laci- niato major, C. B. major cum pulchro ſemine, J. B. Waͤchßt in Spanien an den ſtraſſen/ ungebauten orten und Weingaͤrten. Jn Teutſchland wird ſie von dem Spaniſchen
ſamen
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Das Vierte Buch/
[Abbildung Gemeine purpur-blaue Scabioſen.
Scabioſa pratenſis hirſuta.
]
als der vorgemelten. Er waͤchßt faſt zwey
elen hoch/ und kommen daran wenig kleine/
mit zweyen oder dreyen ſchaͤrtlein zertheilte
blaͤtter herfuͤr. Auff dem gipffel der ſten-
geln erſcheinen ſchoͤne/ runde/ breite und
purpur-blaue blumen/ wie ein ſchatthuͤtlein/
die ſind von vielen bluͤmlein zuſammen ge-
ſetzt/ gleich den Bienen-haͤußlein. Sie waͤchßt
in graſichten Huͤglen/ in le michten gebau-
ten Feldern/ auff den Wieſen und Bergen.
3. Die Frantzoͤſiſche Berg-Scabioſen/
Scabioſa fruticans anguſtifolia alba, C. B. mon-
tana calidarum Regionum major Lobelii, J. B.
Jn der Provintz Franckreich und Langue-
dock/ wie auch in Saphoyen/ waͤchßt ſie in
zimlicher menge von ſich ſelbſt/ in Teutſch-
land und Holland wird ſie in die Gaͤrten
gepflantzet.
4. Die Elſaßiſche Scabioſen/ Scabioſa
fruticans latifolia alba, C. B. Item alba gemino
capite, Ejuſd. montana calidarum Regionum
major Lobelii, J. B. Item glabra foliis rigidis
viridibus, Ejuſd. Man findet ſie im Elſaß/
inſonderheit bey Schlettſtatt.
5. Die Oeſtereichiſche Scabioſen/ Scabio-
ſa multifido folio, flore flaveſcente, C. B. mul-
tifido folio, albo flore, vel potiùs _.
J. B. Man findet in Oeſtereich kein Wieſen
oder Acker/ auff welchem dieſe Scabioſen
nicht geſehen wird. Sie waͤchßt auch in
Sachſen/ Thuͤringen/ Meyſſen/ Heſſen/
Beyern/ Steyrmarck und Maͤhren an dem
rand der aͤckeren und ſonnreichen orten.
6. Das ſechßte Geſchlecht der Scabioſen/
Scabioſa prolifera folio latiore, aut tenuiore,
item foliis Gingidii, C. B. prolifera, J. B. Lob.
wird wegen ſeiner zierd in die Luſtgaͤrten
gepflantzet.
7. Die Berg-Scabioſen mit glatten blaͤt-
teren/ Scabioſa montana glabra foliis Scabio-
ſæ vulgaris, C. B. glabra carnoſis foliis virenti-
bus, flore ex cœruleo purpureo, J. B. waͤchßt
in Oeſtereich und Steyrmarck auff dem
Schneeberg/ Schneealben und anderen ho-
hen Gebuͤrgen/ an graſichten orten. Umb
Wien findet man ſie auff den Buͤheln/ ſie
bluͤhet alda im Brach- oder Hewmonat.
8. Die rothe Scabioſen mit gantzen blaͤt-
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C. B. latifolia rubro flore, J. B. Waͤchßt im
Veſchgebuͤrg/ in dunckelen orten und in den
Waͤldern. Man findet ſie auch ſchier in al-
len Hauwaͤldern neben den haͤgen/ an ſchat-
tichten orten durch gantz Oeſtereich und Un-
garen/ allwo noch ein andere art geſehen
wird/ ſo groͤſſere ſchwartze blaͤtter/ und
ſchwartz-braune blumen traͤgt/ welche auch
allhier auff dem Muttentzer-berg und auff
dem Roßberg bey Maß-Muͤnſter angetrof-
fen werden: Scabioſa montana latifolia non
laciniata rubra & prima, C. B. latifolia purpura-
ſcente ex nigro flore, J. B. Item Scabioſa maxi-
ma dumetorum folio non laciniato, Ejuſd.
9. Die Jtaliaͤniſche Scabioſen/ Scabio-
ſa argentea anguſtifolia, C. B. graminea argen-
tea, J. B. Italica. Waͤchßt in Jtalien bey
Vicentz/ auff dem Berg Sumano.
10. Die Jndianiſche Scabioſen/ Scabio-
ſa peregrina rubra, capitulo oblongo. C. B. ru-
bra Indica, Ger. rubra peregrina, quibuſdam
Indica, J. B. Wird von den abgebrochenen
ſchoſſen in den Gaͤrten fortgepflantzet/ und
in dem Fuͤrſtl. Eyſtettiſchen Luſtgarten an-
getroffen. Jacobus Bontius berichtet/ lib. 6.
Hiſt. Natur. & Med. cap. 61. daß eine art der
Jndianiſchen Scabioſen in Java haͤuffig
wachſe/ Scabioſa Javanica, Bont. welche nicht
ſo viel blaͤtter als die Europeiſche herfuͤr
bringe/ und himmel-blawe Blumen trage/
die mit blaͤttlein alß einem kelchlein bedeckt
werden. Sie iſt gleicher wuͤrckung mit der
unſerigen. Die Malaͤyer gebrauchen ſie zum
Gemuͤß/ und halten ſie auch fuͤr ein koͤſtli-
che Artzney in allen Bruſt-kranckheiten.
11. Die kleine wohlriechende Scabioſen/
Scabioſa minor capitulo globoſo odoro, C. B.
parva odorata floris foliis maculis infeſtis, J. B.
waͤchßt in den Felderen/ Aeckeren/ auff den
Buͤheln und Wieſen/ und gibt ein bitteren
geſchmack von ſich. Man findet noch etliche
andere arten der kleinen Scabioſen/ Scabioſa
capitulo globoſo foliis in tenuißimas lacinias
diviſis, C. B. welche in groſſer menge gegen
dem Gebuͤrg am Rheinſtrom/ auff graſich-
ten duͤrꝛen huͤgeln/ und auff den Bergen/
an ſonnreichen orten wachſen/ wie auch auf
den bergichten Matten/ ſo in den Thaͤleren
zwiſchen dem Gebuͤrg ligen/ ſonderlich am
Maͤyn-und Necker-ſtrom/ zwiſchen Moß-
bach und Neckergemuͤnde.
12. Die allerkleineſte Scabioſen/ Scabioſa
ſtellata minima, C. B. waͤchßt auff den Ber-
gen im kalckſteinichten Erdreich.
13. Die Spaniſche groſſe Scabioſen/ Sca-
bioſa major Hiſpanica, Ger. ſtellata folio laci-
niato major, C. B. major cum pulchro ſemine,
J. B. Waͤchßt in Spanien an den ſtraſſen/
ungebauten orten und Weingaͤrten. Jn
Teutſchland wird ſie von dem Spaniſchen
ſamen
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/840>, abgerufen am 21.11.2024.
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