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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/ von Baum- und Staud-Gewächs.
[Spaltenumbruch] wo aber under dem reiben/ der Safft in stü-
cken gehet/ so ist er verfälscht.

Eigenschafft.

Es ist der wolriechend Amber ein subtil-
ölicht/ mit flüchtigem miltem Saltz ver-
mischte Matery. Hat die Eigenschafft und
Tugend geschwind durchzudringen/ die
Lebens-geister hurtig auffzuwecken/ zu er-
frischen/ das Gehirn/ die Gedächtnuß/ die
Nerven und das Hertz zu stärcken/ ein Ve-
nerische Lust bey Mann und Weib zu erwe-
cken. Der geruch von vielem Amber ist nicht
lieblich/ wenn man aber ein wenig davon
mit was anders vermischt/ so kommt der ge-
ruch schon lieblich und gantz angenehm her-
auß. Er zerlaßt sich am besten in einem de-
stillierten öl/ als Zimmet- und Nägelein-öl/
oder in einem brennenden Geist/ als da ist
der Rosen-geist/ der Melissen-brantenwein/
und dergleichen. Man kan ihn auch noch
mit Zucker oder Zibeth vermischen. Etliche
Weiber können den geruch desselben nicht
vertragen/ sondern bekommen davon gleich
das Mutter-wehe. Andere hingegen mö-
gen die stinckenden sachen nicht erdulden/
wohl aber die Amber und andere wolriechen-
de Ding.

Gebrauch.

Amber wird nicht nur äusserlich zu aller-
hand lieblichem Rauchwerck/ wie oben bey
dem Benzoin zu sehen/ und anderem/ ge-
zogen/ sondern man bedient sich dessen auch
innerlich. Daher folgendes Pulver sehr
köstlich ist: Nimb Poeonien-wurtzel/ Flo-
rentinische Veyel-wurtz/ praepariert Helf-
fenbein/ praeparierten Agstein und Corallen
jeder gattung ein halb loth/ wolzubereitet
Spießglaß-zinnober 1. quintlein/ außge-
preßt Muscatnuß-öl 12. gran/ destilliert
Zimmet-öl 2. tropffen/ wolriechend Amber
6. gran/ Zucker 2. loth: Mische alles zu ei-
Schlag-
flüß.
Schwin-
del
Gicht
Fallende
Sucht.
Schwach
Hertz.
nem reinen pulver undereinander/ von dem
kan man einem erwachsenen Morgens und
Abends 20. biß 30. oder 40. gran eingeben/
dienet treflich wider Schlagflüß/ Schwin-
del/ Gicht und fallende Sucht/ stärcket die
Lebens-geister/ das schwache Hertz und
Magen/ eröffnet allerhand Verstopffun-
gen.

Liebliche
Mund-tä-
felein wi-
der den
stinckenden
Athem.

Ein lieblichen Geruch von sich zu geben/
und hiemit den stinckenden Mund oder Na-
sen-geruch/ deme viel underworffen sind/
zu vertreiben/ kan man folgende Täfelein
gebrauchen. Nimb des besten Zuckers 8.
loth/ wolriechend Amber/ (mit dem Elaeo-
[Spaltenumbruch] saccharo Cinnamomi,
nach belieben zertrie-
ben) Orientalischen Bisam jed. 4. gran.
Stosse alles undereinander/ und mache mit
der vollkommenen Alkermes-confection ein
Teiglein an/ darauß man hernach kleine
Täfelein oder Kügelein formieren/ und offt
davon in Mund nehmen kan. Oder nimb
Spec. diarrhod. Abbat. anderthalb quintlein/
Specier. dianucist. 1. quintlein/ der vollkom-
menen Alkermes-confection 40. gran/ O-
rientalischen Bisam 3. gran/ wolriechend
Amber in Rosengeist verlassen 2. gran/ Zu-
cker 8. loth/ Tragant-schleim mit Rosen-
und Zimmet-wasser außgezogen/ so viel als
nöthig/ stosse alles undereinander zu einem
Teiglein/ darauß mache kleine Täfelein/
von denen man offt in dem Mund käwen
und schlecken kan.

Weilen aber der Amber gar zu thewr/ undEssentia
Ambrae.

bißweilen under dem stossen viel in dem Mör-
sel hangen bleibt/ als bereitet man ein Essentz
auff folgende weiß darauß. Nimb wolrie-
chend Amber 1. quintlein/ Orientalischen
Bisam 15. gran/ destilliert Zimmet-öl 15.
Tropffen/ weissen feinen Zucker den
Amber damit zu stossen/ brennenden Rosen-
Spiritus zu Zerlassung deß Bisams jedes ein
halb loth/ Tartarisierten Brantenwein 12.
loth: den Amber vermische mit dem destil-
lierten Zimmet-öl/ und rühre den Zucker
darunder/ demnach zerlasse den Bisam in
dem Rosengeist/ endlich mische alles in ein
glaß mit einem langen hals/ welches man
Hermetice vermachen/ oder zusammen-
schmeltzen muß: Setze es in warm Sand
etliche Tag lang/ biß der Branntenwein
ein gold-gelbe Farb oder Tinctur gewon-
nen/ welche Tinctur man darauff durch
Fließ-papeir lauffen lassen/ und in einem
wolvermachten glaß auffbehalten soll. V-
ber den rest in dem glaß kan man annoch
etlich loth frischen Branntenwein giessen/
die übrige Tinctur davon außziehen/ und
mit der vorigen vermischen. Diese TincturSchwach
Hertz/
Schwin-
del/
Schlag-
flüß.

auff 4. biß 6. tropffen Morgens und Abends
in Wein eingenommen/ ist ein trefliche
Hertz-stärckung/ erquicket das schwache
Gehirn/ erfrischet die matten Lebens-gei-
ster/ vertreibet den Schwindel/ und ver-
wahret die Schlagflüsse.

Wenn man von dieser Essentz etwas mit
der Essentia Cinnamomi und Caryophyllorum
vermischt/ hernach in köstlichem rothem mitHaupt-und
Hertz-stär-
ckender
Wein.

Zucker versüßtem Wein verläßt/ so gibt es
ein sehr liebliches/ zumahlen auch Haupt-
und Hertz-stärckendes Tranck ab.

ENDE deß Ersten Buchs.



Das

Das Erſte Buch/ von Baum- und Staud-Gewaͤchſ.
[Spaltenumbruch] wo aber under dem reiben/ der Safft in ſtuͤ-
cken gehet/ ſo iſt er verfaͤlſcht.

Eigenſchafft.

Es iſt der wolriechend Amber ein ſubtil-
oͤlicht/ mit fluͤchtigem miltem Saltz ver-
miſchte Matery. Hat die Eigenſchafft und
Tugend geſchwind durchzudringen/ die
Lebens-geiſter hurtig auffzuwecken/ zu er-
friſchen/ das Gehirn/ die Gedaͤchtnuß/ die
Nerven und das Hertz zu ſtaͤrcken/ ein Ve-
neriſche Luſt bey Mann und Weib zu erwe-
cken. Der geruch von vielem Amber iſt nicht
lieblich/ wenn man aber ein wenig davon
mit was anders vermiſcht/ ſo kom̃t der ge-
ruch ſchon lieblich und gantz angenehm her-
auß. Er zerlaßt ſich am beſten in einem de-
ſtillierten oͤl/ als Zimmet- und Naͤgelein-oͤl/
oder in einem brennenden Geiſt/ als da iſt
der Roſen-geiſt/ der Meliſſen-brantenwein/
und dergleichen. Man kan ihn auch noch
mit Zucker oder Zibeth vermiſchen. Etliche
Weiber koͤnnen den geruch deſſelben nicht
vertragen/ ſondern bekommen davon gleich
das Mutter-wehe. Andere hingegen moͤ-
gen die ſtinckenden ſachen nicht erdulden/
wohl aber die Amber und andere wolriechen-
de Ding.

Gebrauch.

Amber wird nicht nur aͤuſſerlich zu aller-
hand lieblichem Rauchwerck/ wie oben bey
dem Benzoin zu ſehen/ und anderem/ ge-
zogen/ ſondern man bedient ſich deſſen auch
innerlich. Daher folgendes Pulver ſehr
koͤſtlich iſt: Nimb Poeonien-wurtzel/ Flo-
rentiniſche Veyel-wurtz/ præpariert Helf-
fenbein/ præparierten Agſtein und Corallen
jeder gattung ein halb loth/ wolzubereitet
Spießglaß-zinnober 1. quintlein/ außge-
preßt Muſcatnuß-oͤl 12. gran/ deſtilliert
Zimmet-oͤl 2. tropffen/ wolriechend Amber
6. gran/ Zucker 2. loth: Miſche alles zu ei-
Schlag-
fluͤß.
Schwin-
del
Gicht
Fallende
Sucht.
Schwach
Hertz.
nem reinen pulver undereinander/ von dem
kan man einem erwachſenen Morgens und
Abends 20. biß 30. oder 40. gran eingeben/
dienet treflich wider Schlagfluͤß/ Schwin-
del/ Gicht und fallende Sucht/ ſtaͤrcket die
Lebens-geiſter/ das ſchwache Hertz und
Magen/ eroͤffnet allerhand Verſtopffun-
gen.

Liebliche
Mund-taͤ-
felein wi-
der den
ſtinckendẽ
Athem.

Ein lieblichen Geruch von ſich zu geben/
und hiemit den ſtinckenden Mund oder Na-
ſen-geruch/ deme viel underworffen ſind/
zu vertreiben/ kan man folgende Taͤfelein
gebrauchen. Nimb des beſten Zuckers 8.
loth/ wolriechend Amber/ (mit dem Elæo-
[Spaltenumbruch] ſaccharo Cinnamomi,
nach belieben zertrie-
ben) Orientaliſchen Biſam jed. 4. gran.
Stoſſe alles undereinander/ und mache mit
der vollkommenen Alkermes-confection ein
Teiglein an/ darauß man hernach kleine
Taͤfelein oder Kuͤgelein formieren/ und offt
davon in Mund nehmen kan. Oder nimb
Spec. diarrhod. Abbat. anderthalb quintlein/
Specier. dianuciſt. 1. quintlein/ der vollkom-
menen Alkermes-confection 40. gran/ O-
rientaliſchen Biſam 3. gran/ wolriechend
Amber in Roſengeiſt verlaſſen 2. gran/ Zu-
cker 8. loth/ Tragant-ſchleim mit Roſen-
und Zimmet-waſſer außgezogen/ ſo viel als
noͤthig/ ſtoſſe alles undereinander zu einem
Teiglein/ darauß mache kleine Taͤfelein/
von denen man offt in dem Mund kaͤwen
und ſchlecken kan.

Weilen aber der Amber gar zu thewr/ undEſſentia
Ambræ.

bißweilen under dem ſtoſſen viel in dem Moͤr-
ſel hangen bleibt/ als bereitet man ein Eſſentz
auff folgende weiß darauß. Nimb wolrie-
chend Amber 1. quintlein/ Orientaliſchen
Biſam 15. gran/ deſtilliert Zimmet-oͤl 15.
Tropffen/ weiſſen feinen Zucker den
Amber damit zu ſtoſſen/ brennenden Roſen-
Spiritus zu Zerlaſſung deß Biſams jedes ein
halb loth/ Tartariſierten Brantenwein 12.
loth: den Amber vermiſche mit dem deſtil-
lierten Zimmet-oͤl/ und ruͤhre den Zucker
darunder/ demnach zerlaſſe den Biſam in
dem Roſengeiſt/ endlich miſche alles in ein
glaß mit einem langen hals/ welches man
Hermeticè vermachen/ oder zuſammen-
ſchmeltzen muß: Setze es in warm Sand
etliche Tag lang/ biß der Branntenwein
ein gold-gelbe Farb oder Tinctur gewon-
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Fließ-papeir lauffen laſſen/ und in einem
wolvermachten glaß auffbehalten ſoll. V-
ber den reſt in dem glaß kan man annoch
etlich loth friſchen Branntenwein gieſſen/
die uͤbrige Tinctur davon außziehen/ und
mit der vorigen vermiſchen. Dieſe TincturSchwach
Hertz/
Schwin-
del/
Schlag-
fluͤß.

auff 4. biß 6. tropffen Morgens und Abends
in Wein eingenommen/ iſt ein trefliche
Hertz-ſtaͤrckung/ erquicket das ſchwache
Gehirn/ erfriſchet die matten Lebens-gei-
ſter/ vertreibet den Schwindel/ und ver-
wahret die Schlagfluͤſſe.

Wenn man von dieſer Eſſentz etwas mit
der Eſſentiâ Cinnamomi und Caryophyllorum
vermiſcht/ hernach in koͤſtlichem rothem mitHaupt-uñ
Hertz-ſtaͤr-
ckender
Wein.

Zucker verſuͤßtem Wein verlaͤßt/ ſo gibt es
ein ſehr liebliches/ zumahlen auch Haupt-
und Hertz-ſtaͤrckendes Tranck ab.

ENDE deß Erſten Buchs.



Das
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[296/0312] Das Erſte Buch/ von Baum- und Staud-Gewaͤchſ. wo aber under dem reiben/ der Safft in ſtuͤ- cken gehet/ ſo iſt er verfaͤlſcht. Eigenſchafft. Es iſt der wolriechend Amber ein ſubtil- oͤlicht/ mit fluͤchtigem miltem Saltz ver- miſchte Matery. Hat die Eigenſchafft und Tugend geſchwind durchzudringen/ die Lebens-geiſter hurtig auffzuwecken/ zu er- friſchen/ das Gehirn/ die Gedaͤchtnuß/ die Nerven und das Hertz zu ſtaͤrcken/ ein Ve- neriſche Luſt bey Mann und Weib zu erwe- cken. Der geruch von vielem Amber iſt nicht lieblich/ wenn man aber ein wenig davon mit was anders vermiſcht/ ſo kom̃t der ge- ruch ſchon lieblich und gantz angenehm her- auß. Er zerlaßt ſich am beſten in einem de- ſtillierten oͤl/ als Zimmet- und Naͤgelein-oͤl/ oder in einem brennenden Geiſt/ als da iſt der Roſen-geiſt/ der Meliſſen-brantenwein/ und dergleichen. Man kan ihn auch noch mit Zucker oder Zibeth vermiſchen. Etliche Weiber koͤnnen den geruch deſſelben nicht vertragen/ ſondern bekommen davon gleich das Mutter-wehe. Andere hingegen moͤ- gen die ſtinckenden ſachen nicht erdulden/ wohl aber die Amber und andere wolriechen- de Ding. Gebrauch. Amber wird nicht nur aͤuſſerlich zu aller- hand lieblichem Rauchwerck/ wie oben bey dem Benzoin zu ſehen/ und anderem/ ge- zogen/ ſondern man bedient ſich deſſen auch innerlich. Daher folgendes Pulver ſehr koͤſtlich iſt: Nimb Poeonien-wurtzel/ Flo- rentiniſche Veyel-wurtz/ præpariert Helf- fenbein/ præparierten Agſtein und Corallen jeder gattung ein halb loth/ wolzubereitet Spießglaß-zinnober 1. quintlein/ außge- preßt Muſcatnuß-oͤl 12. gran/ deſtilliert Zimmet-oͤl 2. tropffen/ wolriechend Amber 6. gran/ Zucker 2. loth: Miſche alles zu ei- nem reinen pulver undereinander/ von dem kan man einem erwachſenen Morgens und Abends 20. biß 30. oder 40. gran eingeben/ dienet treflich wider Schlagfluͤß/ Schwin- del/ Gicht und fallende Sucht/ ſtaͤrcket die Lebens-geiſter/ das ſchwache Hertz und Magen/ eroͤffnet allerhand Verſtopffun- gen. Schlag- fluͤß. Schwin- del Gicht Fallende Sucht. Schwach Hertz. Ein lieblichen Geruch von ſich zu geben/ und hiemit den ſtinckenden Mund oder Na- ſen-geruch/ deme viel underworffen ſind/ zu vertreiben/ kan man folgende Taͤfelein gebrauchen. Nimb des beſten Zuckers 8. loth/ wolriechend Amber/ (mit dem Elæo- ſaccharo Cinnamomi, nach belieben zertrie- ben) Orientaliſchen Biſam jed. 4. gran. Stoſſe alles undereinander/ und mache mit der vollkommenen Alkermes-confection ein Teiglein an/ darauß man hernach kleine Taͤfelein oder Kuͤgelein formieren/ und offt davon in Mund nehmen kan. Oder nimb Spec. diarrhod. Abbat. anderthalb quintlein/ Specier. dianuciſt. 1. quintlein/ der vollkom- menen Alkermes-confection 40. gran/ O- rientaliſchen Biſam 3. gran/ wolriechend Amber in Roſengeiſt verlaſſen 2. gran/ Zu- cker 8. loth/ Tragant-ſchleim mit Roſen- und Zimmet-waſſer außgezogen/ ſo viel als noͤthig/ ſtoſſe alles undereinander zu einem Teiglein/ darauß mache kleine Taͤfelein/ von denen man offt in dem Mund kaͤwen und ſchlecken kan. Weilen aber der Amber gar zu thewr/ und bißweilen under dem ſtoſſen viel in dem Moͤr- ſel hangen bleibt/ als bereitet man ein Eſſentz auff folgende weiß darauß. Nimb wolrie- chend Amber 1. quintlein/ Orientaliſchen Biſam 15. gran/ deſtilliert Zimmet-oͤl 15. Tropffen/ weiſſen feinen Zucker den Amber damit zu ſtoſſen/ brennenden Roſen- Spiritus zu Zerlaſſung deß Biſams jedes ein halb loth/ Tartariſierten Brantenwein 12. loth: den Amber vermiſche mit dem deſtil- lierten Zimmet-oͤl/ und ruͤhre den Zucker darunder/ demnach zerlaſſe den Biſam in dem Roſengeiſt/ endlich miſche alles in ein glaß mit einem langen hals/ welches man Hermeticè vermachen/ oder zuſammen- ſchmeltzen muß: Setze es in warm Sand etliche Tag lang/ biß der Branntenwein ein gold-gelbe Farb oder Tinctur gewon- nen/ welche Tinctur man darauff durch Fließ-papeir lauffen laſſen/ und in einem wolvermachten glaß auffbehalten ſoll. V- ber den reſt in dem glaß kan man annoch etlich loth friſchen Branntenwein gieſſen/ die uͤbrige Tinctur davon außziehen/ und mit der vorigen vermiſchen. Dieſe Tinctur auff 4. biß 6. tropffen Morgens und Abends in Wein eingenommen/ iſt ein trefliche Hertz-ſtaͤrckung/ erquicket das ſchwache Gehirn/ erfriſchet die matten Lebens-gei- ſter/ vertreibet den Schwindel/ und ver- wahret die Schlagfluͤſſe. Eſſentia Ambræ. Schwach Hertz/ Schwin- del/ Schlag- fluͤß. Wenn man von dieſer Eſſentz etwas mit der Eſſentiâ Cinnamomi und Caryophyllorum vermiſcht/ hernach in koͤſtlichem rothem mit Zucker verſuͤßtem Wein verlaͤßt/ ſo gibt es ein ſehr liebliches/ zumahlen auch Haupt- und Hertz-ſtaͤrckendes Tranck ab. Haupt-uñ Hertz-ſtaͤr- ckender Wein. ENDE deß Erſten Buchs. Das

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/312>, abgerufen am 28.11.2024.