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[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.

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Wilhelm Walter.
das Gespräch so ein, daß Walter nach eini-
gen gleichgültigen Fragen und Antworten
dasselbe von selbst auf den Hauptpunkt wen-
den muste, um welchen sich izt alle seine Ge-
danken und Empfindungen drehten. "Wie
stehts, Bruder, haben Sie sich Mühe ge-
geben für mich ein Geschäft des Ordens aus-
zuwürken?" -- "Jch hab es
gethan, nur be-
fürcht' ich, antwortete iener, daß es für Jhre
Schultern zu schwer sei." -- "Zu schwer?
sobald es für meine Kräfte nur an Mög-
lichkeit gränzt, übernehm ich's. Entdekken
Sie mir's."

R** räusperte sich sehr bedenklich, starr-
te ihn darauf zwei ganze Minuten an und
sagte: Sie haben in Jhren Gesichtslinea-
menten einen fatalen Zug! doch scheint es
mir vielleicht anizt nur also -- ich liebe Sie
und Sie können unmöglich ein Teufel sein. --
Hören Sie an! Unser Orden hat anizt ein
grosses, sehr grosses Vorhaben zur Ausfüh-
rung vor sich; der Befehl dazu kam uns von
dem ersten Grade der Dreifaltigkeit, und es

er-

Wilhelm Walter.
das Geſpraͤch ſo ein, daß Walter nach eini-
gen gleichguͤltigen Fragen und Antworten
daſſelbe von ſelbſt auf den Hauptpunkt wen-
den muſte, um welchen ſich izt alle ſeine Ge-
danken und Empfindungen drehten. „Wie
ſtehts, Bruder, haben Sie ſich Muͤhe ge-
geben fuͤr mich ein Geſchaͤft des Ordens aus-
zuwuͤrken?“ — „Jch hab es
gethan, nur be-
fuͤrcht' ich, antwortete iener, daß es fuͤr Jhre
Schultern zu ſchwer ſei.“ — „Zu ſchwer?
ſobald es fuͤr meine Kraͤfte nur an Moͤg-
lichkeit graͤnzt, uͤbernehm ich's. Entdekken
Sie mir's.“

R** raͤusperte ſich ſehr bedenklich, ſtarr-
te ihn darauf zwei ganze Minuten an und
ſagte: Sie haben in Jhren Geſichtslinea-
menten einen fatalen Zug! doch ſcheint es
mir vielleicht anizt nur alſo — ich liebe Sie
und Sie koͤnnen unmoͤglich ein Teufel ſein. —
Hoͤren Sie an! Unſer Orden hat anizt ein
groſſes, ſehr groſſes Vorhaben zur Ausfuͤh-
rung vor ſich; der Befehl dazu kam uns von
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[56/0059] Wilhelm Walter. das Geſpraͤch ſo ein, daß Walter nach eini- gen gleichguͤltigen Fragen und Antworten daſſelbe von ſelbſt auf den Hauptpunkt wen- den muſte, um welchen ſich izt alle ſeine Ge- danken und Empfindungen drehten. „Wie ſtehts, Bruder, haben Sie ſich Muͤhe ge- geben fuͤr mich ein Geſchaͤft des Ordens aus- zuwuͤrken?“ — „Jch hab es gethan, nur be- fuͤrcht' ich, antwortete iener, daß es fuͤr Jhre Schultern zu ſchwer ſei.“ — „Zu ſchwer? ſobald es fuͤr meine Kraͤfte nur an Moͤg- lichkeit graͤnzt, uͤbernehm ich's. Entdekken Sie mir's.“ R** raͤusperte ſich ſehr bedenklich, ſtarr- te ihn darauf zwei ganze Minuten an und ſagte: Sie haben in Jhren Geſichtslinea- menten einen fatalen Zug! doch ſcheint es mir vielleicht anizt nur alſo — ich liebe Sie und Sie koͤnnen unmoͤglich ein Teufel ſein. — Hoͤren Sie an! Unſer Orden hat anizt ein groſſes, ſehr groſſes Vorhaben zur Ausfuͤh- rung vor ſich; der Befehl dazu kam uns von dem erſten Grade der Dreifaltigkeit, und es er-

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Zitationshilfe: [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/59>, abgerufen am 05.12.2024.