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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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ren nun diese Ubel removiret/ so erwege man/ von was Macht Oestereich seyn könte? Allein/ wegen des Erstern/ wird es wol sein Bewenden haben; wegen des Letztern aber/ seynd Ihro damahlige Käyserliche Majestät/ auf das äusserste besorget / dero commercien in vollkommen guten Stand zu setzen. Derowegen sie so wol in Wien/ und in Oestereich eine Handlungs-compagnie nach der Türckey/ als auch zu Ostende/ eben dergleichen/ nach Ost-Indien anlegen lassen.

Thes. VIII.

Das Haus Oestereich/ machen sonderlich berühmt

Albertus II. Maximilianus I. Carolus V. Ferdinandus II.

Leopoldus I. Josephus I. und Carolus VI.

Was ALBER TUM II. betrift/ so war dieser Herr unstreitig einer des Glücklichsten / den Oestereich jemahls gehabt/ indem er in einem Jahre Römischer Käyser / König in Ungarn/ und auch König in Böhmen ward/ dergleichen efreuliche Zugälle / bey denen andern/ sich nicht leicht finden werden. Die Art und Weise / wodurch er die beyden Königlichen Cronen erlangete/ ist oben bereits berühret worden/ und hat er dadurch/ den Grund/ zu der nachher erfolgten Oestereichischen Macht geleget. Er war sonst ein gütiger und glimpflicher Herr / genosse aber sothane gute Zeiten nicht lange/ indem ihn der Tod zu früh hinweg risse. Man wil auch/ daß/ als er auf einmahl/ von so vielen Guten überfallen worden/ er gar häuffige Thränen darüber fliessen lassen/ sonder Zweyffel aus einer geheimen innerlichen Vermuhtung/ daß er dessen nicht lange werde brauchen können. MAXIMILIANUS I. hatte verschiedene verdrießliche Zufälle/ indem die unruhigen Wiener/ ihn/ nebst seinen Herrn Vater/ eine Zeitlang im Schlosse zu Wien belägert und gefangen hielten/ welches Unglück von dem Herrn Vater selber guten Theils her rührete/ indem er mit dem Könige Matthia, in Ungarn/ sich nie recht vertragen kunte // worüber es auch einigemahl zum Waffen/ und letztlich gar dahin kam/ daß er Oestereich/ gedachtem Könige Matthiae, überlassen müste/ das aber / nach dessen Tode/ an die Käyserliche familie wieder zurück fiele. Eben dergleichen Unglück begegnete Maximiliano zu Brüg in Flandern/ allwo der aufrührische Pöbel ihn auch gefangen nahm. Sein Herr Vater hätte ihn gerne gerettet/ konte aber nicht/ derowegen er/ den/ damahls berühmten Hertzog zu Sachsen/ Albertum, um Beystand anrieffe/ den auch dieser tapffere Herr redlich leistete/ und dem Hause Oestereich desfals nicht geringe Dienste erwiese.Was ihm auf der Gemsen Jagd / der er sehr ergeben war/ einmahl

vid. Leti Leben/ Philipp. II. p. I.
vid. Bohemi vit. Albert. cum Schurtzfleisch notis Reinhard M[unleserliches Material]rit. a dom. Sax. erga com. Austr.

ren nun diese Ubel removiret/ so erwege man/ von was Macht Oestereich seyn könte? Allein/ wegen des Erstern/ wird es wol sein Bewenden haben; wegen des Letztern aber/ seynd Ihro damahlige Käyserliche Majestät/ auf das äusserste besorget / dero commercien in vollkommen guten Stand zu setzen. Derowegen sie so wol in Wien/ und in Oestereich eine Handlungs-compagnie nach der Türckey/ als auch zu Ostende/ eben dergleichen/ nach Ost-Indien anlegen lassen.

Thes. VIII.

Das Haus Oestereich/ machen sonderlich berühmt

Albertus II. Maximilianus I. Carolus V. Ferdinandus II.

Leopoldus I. Josephus I. und Carolus VI.

Was ALBER TUM II. betrift/ so war dieser Herr unstreitig einer des Glücklichsten / den Oestereich jemahls gehabt/ indem er in einem Jahre Römischer Käyser / König in Ungarn/ und auch König in Böhmen ward/ dergleichen efreuliche Zugälle / bey denen andern/ sich nicht leicht finden werden. Die Art und Weise / wodurch er die beyden Königlichen Cronen erlangete/ ist oben bereits berühret worden/ und hat er dadurch/ den Grund/ zu der nachher erfolgten Oestereichischen Macht geleget. Er war sonst ein gütiger und glimpflicher Herr / genosse aber sothane gute Zeiten nicht lange/ indem ihn der Tod zu früh hinweg risse. Man wil auch/ daß/ als er auf einmahl/ von so vielen Guten überfallen worden/ er gar häuffige Thränen darüber fliessen lassen/ sonder Zweyffel aus einer geheimen innerlichen Vermuhtung/ daß er dessen nicht lange werde brauchen können. MAXIMILIANUS I. hatte verschiedene verdrießliche Zufälle/ indem die unruhigen Wiener/ ihn/ nebst seinen Herrn Vater/ eine Zeitlang im Schlosse zu Wien belägert und gefangen hielten/ welches Unglück von dem Herrn Vater selber guten Theils her rührete/ indem er mit dem Könige Matthia, in Ungarn/ sich nie recht vertragen kunte // worüber es auch einigemahl zum Waffen/ und letztlich gar dahin kam/ daß er Oestereich/ gedachtem Könige Matthiae, überlassen müste/ das aber / nach dessen Tode/ an die Käyserliche familie wieder zurück fiele. Eben dergleichen Unglück begegnete Maximiliano zu Brüg in Flandern/ allwo der aufrührische Pöbel ihn auch gefangen nahm. Sein Herr Vater hätte ihn gerne gerettet/ konte aber nicht/ derowegen er/ den/ damahls berühmten Hertzog zu Sachsen/ Albertum, um Beystand anrieffe/ den auch dieser tapffere Herr redlich leistete/ und dem Hause Oestereich desfals nicht geringe Dienste erwiese.Was ihm auf der Gemsen Jagd / der er sehr ergeben war/ einmahl

vid. Leti Leben/ Philipp. II. p. I.
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[36/0078] ren nun diese Ubel removiret/ so erwege man/ von was Macht Oestereich seyn könte? Allein/ wegen des Erstern/ wird es wol sein Bewenden haben; wegen des Letztern aber/ seynd Ihro damahlige Käyserliche Majestät/ auf das äusserste besorget / dero commercien in vollkommen guten Stand zu setzen. Derowegen sie so wol in Wien/ und in Oestereich eine Handlungs-compagnie nach der Türckey/ als auch zu Ostende/ eben dergleichen/ nach Ost-Indien anlegen lassen. Thes. VIII. Das Haus Oestereich/ machen sonderlich berühmt Albertus II. Maximilianus I. Carolus V. Ferdinandus II. Leopoldus I. Josephus I. und Carolus VI. Was ALBER TUM II. betrift/ so war dieser Herr unstreitig einer des Glücklichsten / den Oestereich jemahls gehabt/ indem er in einem Jahre Römischer Käyser / König in Ungarn/ und auch König in Böhmen ward/ dergleichen efreuliche Zugälle / bey denen andern/ sich nicht leicht finden werden. Die Art und Weise / wodurch er die beyden Königlichen Cronen erlangete/ ist oben bereits berühret worden/ und hat er dadurch/ den Grund/ zu der nachher erfolgten Oestereichischen Macht geleget. Er war sonst ein gütiger und glimpflicher Herr / genosse aber sothane gute Zeiten nicht lange/ indem ihn der Tod zu früh hinweg risse. Man wil auch/ daß/ als er auf einmahl/ von so vielen Guten überfallen worden/ er gar häuffige Thränen darüber fliessen lassen/ sonder Zweyffel aus einer geheimen innerlichen Vermuhtung/ daß er dessen nicht lange werde brauchen können. MAXIMILIANUS I. hatte verschiedene verdrießliche Zufälle/ indem die unruhigen Wiener/ ihn/ nebst seinen Herrn Vater/ eine Zeitlang im Schlosse zu Wien belägert und gefangen hielten/ welches Unglück von dem Herrn Vater selber guten Theils her rührete/ indem er mit dem Könige Matthia, in Ungarn/ sich nie recht vertragen kunte / / worüber es auch einigemahl zum Waffen/ und letztlich gar dahin kam/ daß er Oestereich/ gedachtem Könige Matthiae, überlassen müste/ das aber / nach dessen Tode/ an die Käyserliche familie wieder zurück fiele. Eben dergleichen Unglück begegnete Maximiliano zu Brüg in Flandern/ allwo der aufrührische Pöbel ihn auch gefangen nahm. Sein Herr Vater hätte ihn gerne gerettet/ konte aber nicht/ derowegen er/ den/ damahls berühmten Hertzog zu Sachsen/ Albertum, um Beystand anrieffe/ den auch dieser tapffere Herr redlich leistete/ und dem Hause Oestereich desfals nicht geringe Dienste erwiese. Was ihm auf der Gemsen Jagd / der er sehr ergeben war/ einmahl vid. Leti Leben/ Philipp. II. p. I. vid. Bohemi vit. Albert. cum Schurtzfleisch notis Reinhard M_ rit. a dom. Sax. erga com. Austr.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/78>, abgerufen am 23.11.2024.