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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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aus solchen Dörfern bishero nach Wandersleben geleifteten Frohn-Diensten/ und cum omni Jure Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha/ und dem Grafen zu Schwartzburg verbleiben. Und haben jetzt-bemeldte Grafen allen weitern Anspruch auf Mühlberg/ als das darauf haftenden Pfand-Schillings quantum beträget (so Chur Maintz dem jetzigen Pfandes Inhaber abzustatten) gäntzlich renunciret/ und die Fürstliche Altenburgische Verschreibung auszuantworten/ versprochen; Hingegen wollen Jhro Fürstl. Durchlauchtigkeit zu Gotha die Lehn/ oder Jus Feudalitatis zu Wandersleben gäntzlich fallen/ die Grafen zu Schwartzburg aber geschehen lassen/ daß die / in gedachten Wandersleben befindliche Hohe/ und Niedere Gerichte Jus Patronatas, Fisch-Wasser/ After-Lehn/ gemeiner Back-Ofen/ und Frohn-Dienste daselbsten/ wie solcher Ohrt in seinen Fluhren gelegen/ nichts davon ausgeschlossen/ dem Grafen von Hatzfeld/ bey der Ubergabe mit eingeräumet werden. Jedoch verspricht derselbe an jetzt-gedachten/ und andern Gleichischen Ohrten in Ecclesiasticis, und Kirche-Gebräuche keine Neuerung vorzunehmen/ noch zu verstatten/ auch bey der Huldigung die Unterthanen dessen zu versichern. Ferner bleibet das Dorf Stretten/ cum omni Jure, ausser des Besitzers Eigenthum nunmehro Maintzisch; Weil aber Jhro Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha bey der Ober-Lehn desselben sich auch interessiret zu seyn/ erachten. Also haben sich Jhre Churfürstliche Gnaden zu Maintz/ erklähret/ daß/ wann im Hennebergischen/ oder andere Ohrten/ ein gleichmässiges Lehn jetzo/ oder künftig angegeben werden könte/ Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha mit demselben gleicher gestalt/ auch cum omni Jure (jedoch ausser des Besitzers Eigenthum) dargegen gewillfahret werden sol. Das Vorwerck zu Wandersleben betreffende/ wird dasselbe mit seinen Gebäuden/ Scheunen/ Ställen / Schäfereyen/ auch Aeckern/ Wiesen/ und Triften/ Schaf-Nutzungen/ und andere Zugehörungen in einen gewissen Anschlag gebracht/ welche Taxam, oder Anschlag / der Graf von Hatzfeld/ denen Grafen von Schwartzburg/ vermittelst bahrer Bezahlung abzustatten hat. Immittelst/ und bis zu deren würcklichen vollständigen Befriedigung/ die Grafen von Schwartzburg bey der Priorite, und Posses oberwehnten Vorwercks ruhiglich gelassen werden. Und können hierzu drey der Haushaltung erfahrne Taxatores, als einer von Chur Sachsen/ und von jeden Gräflichen Hause auch einer benennet werden/ welche nach vorhergehender Durchsehung der alten Anschläge/ Erb-Register/ Kauf-Briefe/ und dergleichen / auch mit Zuziehung verständiger/ und unpartheyischer Haus-Wirthe/ und Werck-Leuthe/ entweder vermittelst Cörperlichen Eydes/ oder bey derjenigen Pflicht/ damit ihrer Obrigkeit sie verwandt/ obgedachtes Vorwerck zu Wandersleben/ samt Zugehörungen/ in einen gewissen/ bey der Gemeine des Ohrts sonst üblichen Tax, und Anschlag setzen/ und denselben denen beyden Gräflichen Häusern unter ihrer Hand

aus solchen Dörfern bishero nach Wandersleben geleifteten Frohn-Diensten/ und cum omni Jure Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha/ und dem Grafen zu Schwartzburg verbleiben. Und haben jetzt-bemeldte Grafen allen weitern Anspruch auf Mühlberg/ als das darauf haftenden Pfand-Schillings quantum beträget (so Chur Maintz dem jetzigen Pfandes Inhaber abzustatten) gäntzlich renunciret/ und die Fürstliche Altenburgische Verschreibung auszuantworten/ versprochen; Hingegen wollen Jhro Fürstl. Durchlauchtigkeit zu Gotha die Lehn/ oder Jus Feudalitatis zu Wandersleben gäntzlich fallen/ die Grafen zu Schwartzburg aber geschehen lassen/ daß die / in gedachten Wandersleben befindliche Hohe/ und Niedere Gerichte Jus Patronatas, Fisch-Wasser/ After-Lehn/ gemeiner Back-Ofen/ und Frohn-Dienste daselbsten/ wie solcher Ohrt in seinen Fluhren gelegen/ nichts davon ausgeschlossen/ dem Grafen von Hatzfeld/ bey der Ubergabe mit eingeräumet werden. Jedoch verspricht derselbe an jetzt-gedachten/ und andern Gleichischen Ohrten in Ecclesiasticis, und Kirche-Gebräuche keine Neuerung vorzunehmen/ noch zu verstatten/ auch bey der Huldigung die Unterthanen dessen zu versichern. Ferner bleibet das Dorf Stretten/ cum omni Jure, ausser des Besitzers Eigenthum nunmehro Maintzisch; Weil aber Jhro Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha bey der Ober-Lehn desselben sich auch interessiret zu seyn/ erachten. Also haben sich Jhre Churfürstliche Gnaden zu Maintz/ erklähret/ daß/ wann im Hennebergischen/ oder andere Ohrten/ ein gleichmässiges Lehn jetzo/ oder künftig angegeben werden könte/ Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha mit demselben gleicher gestalt/ auch cum omni Jure (jedoch ausser des Besitzers Eigenthum) dargegen gewillfahret werden sol. Das Vorwerck zu Wandersleben betreffende/ wird dasselbe mit seinen Gebäuden/ Scheunen/ Ställen / Schäfereyen/ auch Aeckern/ Wiesen/ und Triften/ Schaf-Nutzungen/ und andere Zugehörungen in einen gewissen Anschlag gebracht/ welche Taxam, oder Anschlag / der Graf von Hatzfeld/ denen Grafen von Schwartzburg/ vermittelst bahrer Bezahlung abzustatten hat. Immittelst/ und bis zu deren würcklichen vollständigen Befriedigung/ die Grafen von Schwartzburg bey der Priorité, und Posses oberwehnten Vorwercks ruhiglich gelassen werden. Und können hierzu drey der Haushaltung erfahrne Taxatores, als einer von Chur Sachsen/ und von jeden Gräflichen Hause auch einer benennet werden/ welche nach vorhergehender Durchsehung der alten Anschläge/ Erb-Register/ Kauf-Briefe/ und dergleichen / auch mit Zuziehung verständiger/ und unpartheyischer Haus-Wirthe/ und Werck-Leuthe/ entweder vermittelst Cörperlichen Eydes/ oder bey derjenigen Pflicht/ damit ihrer Obrigkeit sie verwandt/ obgedachtes Vorwerck zu Wandersleben/ samt Zugehörungen/ in einen gewissen/ bey der Gemeine des Ohrts sonst üblichen Tax, und Anschlag setzen/ und denselben denen beyden Gräflichen Häusern unter ihrer Hand

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[109/0152] aus solchen Dörfern bishero nach Wandersleben geleifteten Frohn-Diensten/ und cum omni Jure Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha/ und dem Grafen zu Schwartzburg verbleiben. Und haben jetzt-bemeldte Grafen allen weitern Anspruch auf Mühlberg/ als das darauf haftenden Pfand-Schillings quantum beträget (so Chur Maintz dem jetzigen Pfandes Inhaber abzustatten) gäntzlich renunciret/ und die Fürstliche Altenburgische Verschreibung auszuantworten/ versprochen; Hingegen wollen Jhro Fürstl. Durchlauchtigkeit zu Gotha die Lehn/ oder Jus Feudalitatis zu Wandersleben gäntzlich fallen/ die Grafen zu Schwartzburg aber geschehen lassen/ daß die / in gedachten Wandersleben befindliche Hohe/ und Niedere Gerichte Jus Patronatas, Fisch-Wasser/ After-Lehn/ gemeiner Back-Ofen/ und Frohn-Dienste daselbsten/ wie solcher Ohrt in seinen Fluhren gelegen/ nichts davon ausgeschlossen/ dem Grafen von Hatzfeld/ bey der Ubergabe mit eingeräumet werden. Jedoch verspricht derselbe an jetzt-gedachten/ und andern Gleichischen Ohrten in Ecclesiasticis, und Kirche-Gebräuche keine Neuerung vorzunehmen/ noch zu verstatten/ auch bey der Huldigung die Unterthanen dessen zu versichern. Ferner bleibet das Dorf Stretten/ cum omni Jure, ausser des Besitzers Eigenthum nunmehro Maintzisch; Weil aber Jhro Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha bey der Ober-Lehn desselben sich auch interessiret zu seyn/ erachten. Also haben sich Jhre Churfürstliche Gnaden zu Maintz/ erklähret/ daß/ wann im Hennebergischen/ oder andere Ohrten/ ein gleichmässiges Lehn jetzo/ oder künftig angegeben werden könte/ Jhro Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Gotha mit demselben gleicher gestalt/ auch cum omni Jure (jedoch ausser des Besitzers Eigenthum) dargegen gewillfahret werden sol. Das Vorwerck zu Wandersleben betreffende/ wird dasselbe mit seinen Gebäuden/ Scheunen/ Ställen / Schäfereyen/ auch Aeckern/ Wiesen/ und Triften/ Schaf-Nutzungen/ und andere Zugehörungen in einen gewissen Anschlag gebracht/ welche Taxam, oder Anschlag / der Graf von Hatzfeld/ denen Grafen von Schwartzburg/ vermittelst bahrer Bezahlung abzustatten hat. Immittelst/ und bis zu deren würcklichen vollständigen Befriedigung/ die Grafen von Schwartzburg bey der Priorité, und Posses oberwehnten Vorwercks ruhiglich gelassen werden. Und können hierzu drey der Haushaltung erfahrne Taxatores, als einer von Chur Sachsen/ und von jeden Gräflichen Hause auch einer benennet werden/ welche nach vorhergehender Durchsehung der alten Anschläge/ Erb-Register/ Kauf-Briefe/ und dergleichen / auch mit Zuziehung verständiger/ und unpartheyischer Haus-Wirthe/ und Werck-Leuthe/ entweder vermittelst Cörperlichen Eydes/ oder bey derjenigen Pflicht/ damit ihrer Obrigkeit sie verwandt/ obgedachtes Vorwerck zu Wandersleben/ samt Zugehörungen/ in einen gewissen/ bey der Gemeine des Ohrts sonst üblichen Tax, und Anschlag setzen/ und denselben denen beyden Gräflichen Häusern unter ihrer Hand

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/152>, abgerufen am 06.05.2024.