Die sicherste Regel zur Gott gefälli- gen Einrichtung unsers Verhaltens. Des Morgens.
Gott, durch den ich bin und lebe, wie kann ich von meinem Leben auf Erden den be- sten, dir gefälligsten Gebrauch machen? Wie den Endzweck desselben am gewissesten und völ- ligsten erreichen? Wie eines höhern und bes- sern Lebens nach dem Tode am fähigsten wer- den? Ach, mannichfaltig sind die Pfade, auf welchen ich die Menschen wandeln sehe! Höchst verschieden und widersprechend die Grundsätze, denen sie folgen, und die Absichten, nach wel- chen sie streben! Aber mannichfaltig sind auch die Abwege und die Irrwege, auf welche sie gerathen, und auf welchen sie ihres Endzwecks verfehlen. Wo ist die Richtschnur, der ich ohne Gefahr folgen, wo der Führer und Vor- gänger, dem ich mich sicher anvertrauen darf? Wo anders als in der Lehre der Wahrheit, die uns dein Sohn, Jesus, vom Himmel ge- bracht, und in dem Beyspiel, das er uns ge- geben hat? Ja, er ist der Weg, die Wahrheit
und
XI.
Die ſicherſte Regel zur Gott gefälli- gen Einrichtung unſers Verhaltens. Des Morgens.
Gott, durch den ich bin und lebe, wie kann ich von meinem Leben auf Erden den be- ſten, dir gefälligſten Gebrauch machen? Wie den Endzweck deſſelben am gewiſſeſten und völ- ligſten erreichen? Wie eines höhern und beſ- ſern Lebens nach dem Tode am fähigſten wer- den? Ach, mannichfaltig ſind die Pfade, auf welchen ich die Menſchen wandeln ſehe! Höchſt verſchieden und widerſprechend die Grundſätze, denen ſie folgen, und die Abſichten, nach wel- chen ſie ſtreben! Aber mannichfaltig ſind auch die Abwege und die Irrwege, auf welche ſie gerathen, und auf welchen ſie ihres Endzwecks verfehlen. Wo iſt die Richtſchnur, der ich ohne Gefahr folgen, wo der Führer und Vor- gänger, dem ich mich ſicher anvertrauen darf? Wo anders als in der Lehre der Wahrheit, die uns dein Sohn, Jeſus, vom Himmel ge- bracht, und in dem Beyſpiel, das er uns ge- geben hat? Ja, er iſt der Weg, die Wahrheit
und
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XI.
Die ſicherſte Regel zur Gott gefälli-
gen Einrichtung unſers Verhaltens.
Des Morgens.
Gott, durch den ich bin und lebe, wie kann
ich von meinem Leben auf Erden den be-
ſten, dir gefälligſten Gebrauch machen? Wie
den Endzweck deſſelben am gewiſſeſten und völ-
ligſten erreichen? Wie eines höhern und beſ-
ſern Lebens nach dem Tode am fähigſten wer-
den? Ach, mannichfaltig ſind die Pfade, auf
welchen ich die Menſchen wandeln ſehe! Höchſt
verſchieden und widerſprechend die Grundſätze,
denen ſie folgen, und die Abſichten, nach wel-
chen ſie ſtreben! Aber mannichfaltig ſind auch
die Abwege und die Irrwege, auf welche ſie
gerathen, und auf welchen ſie ihres Endzwecks
verfehlen. Wo iſt die Richtſchnur, der ich
ohne Gefahr folgen, wo der Führer und Vor-
gänger, dem ich mich ſicher anvertrauen darf?
Wo anders als in der Lehre der Wahrheit,
die uns dein Sohn, Jeſus, vom Himmel ge-
bracht, und in dem Beyſpiel, das er uns ge-
geben hat? Ja, er iſt der Weg, die Wahrheit
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/227>, abgerufen am 16.02.2025.
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