gleich die Früchte meiner Arbeit nicht sehe und nicht genieße.
Als Hausvater (als Hausmutter) soll ich die Kinder, die du mir gegeben hast, zu wei- sen und tugendhaften Menschen, zu ächten Chri- sten, zu brauchbaren und nützlichen Gliedern der Gesellschaft bilden; sie zu dir und zur Glückseligkeit führen; und in dieser Absicht je- den Keim des Bösen in ihnen ersticken, jede Blüthe der Weisheit und der Tugend pflegen, sie nie etwas unrechtes sehen oder hören las- sen, ihnen stets mit meinem Beyspiele vorleuch- ten, und ihrer guten Erziehung, als meinem wichtigsten, heiligsten Geschäffte, alle andere Vortheile und Vergnügungen und Lustbarkei- ten nachsetzen.
Als Freund soll ich meinen Geliebten, mei- ner Gattin, (meinem Gatten) meinen Freun- den den Weg des Lebens erleichtern, und ebe- nen; ihnen alles Licht, alle Kräfte, alle Gü- ter, alle Vorzüge, die du mir schenktest, wil- lig mittheilen; ihr Rathgeber, ihr Tröster, ihr Helfer, ihr Begleiter seyn, und gemeinschaft- lich mit ihnen an der Erreichung unsrer gemein- schaftlichen hohen Bestimmung arbeiten.
Als
N 3
Verhältniſſen des Menſchen.
gleich die Früchte meiner Arbeit nicht ſehe und nicht genieße.
Als Hausvater (als Hausmutter) ſoll ich die Kinder, die du mir gegeben haſt, zu wei- ſen und tugendhaften Menſchen, zu ächten Chri- ſten, zu brauchbaren und nützlichen Gliedern der Geſellſchaft bilden; ſie zu dir und zur Glückſeligkeit führen; und in dieſer Abſicht je- den Keim des Böſen in ihnen erſticken, jede Blüthe der Weisheit und der Tugend pflegen, ſie nie etwas unrechtes ſehen oder hören laſ- ſen, ihnen ſtets mit meinem Beyſpiele vorleuch- ten, und ihrer guten Erziehung, als meinem wichtigſten, heiligſten Geſchäffte, alle andere Vortheile und Vergnügungen und Luſtbarkei- ten nachſetzen.
Als Freund ſoll ich meinen Geliebten, mei- ner Gattin, (meinem Gatten) meinen Freun- den den Weg des Lebens erleichtern, und ebe- nen; ihnen alles Licht, alle Kräfte, alle Gü- ter, alle Vorzüge, die du mir ſchenkteſt, wil- lig mittheilen; ihr Rathgeber, ihr Tröſter, ihr Helfer, ihr Begleiter ſeyn, und gemeinſchaft- lich mit ihnen an der Erreichung unſrer gemein- ſchaftlichen hohen Beſtimmung arbeiten.
Als
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Verhältniſſen des Menſchen.
gleich die Früchte meiner Arbeit nicht ſehe und
nicht genieße.
Als Hausvater (als Hausmutter) ſoll
ich die Kinder, die du mir gegeben haſt, zu wei-
ſen und tugendhaften Menſchen, zu ächten Chri-
ſten, zu brauchbaren und nützlichen Gliedern
der Geſellſchaft bilden; ſie zu dir und zur
Glückſeligkeit führen; und in dieſer Abſicht je-
den Keim des Böſen in ihnen erſticken, jede
Blüthe der Weisheit und der Tugend pflegen,
ſie nie etwas unrechtes ſehen oder hören laſ-
ſen, ihnen ſtets mit meinem Beyſpiele vorleuch-
ten, und ihrer guten Erziehung, als meinem
wichtigſten, heiligſten Geſchäffte, alle andere
Vortheile und Vergnügungen und Luſtbarkei-
ten nachſetzen.
Als Freund ſoll ich meinen Geliebten, mei-
ner Gattin, (meinem Gatten) meinen Freun-
den den Weg des Lebens erleichtern, und ebe-
nen; ihnen alles Licht, alle Kräfte, alle Gü-
ter, alle Vorzüge, die du mir ſchenkteſt, wil-
lig mittheilen; ihr Rathgeber, ihr Tröſter, ihr
Helfer, ihr Begleiter ſeyn, und gemeinſchaft-
lich mit ihnen an der Erreichung unſrer gemein-
ſchaftlichen hohen Beſtimmung arbeiten.
Als
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/219>, abgerufen am 16.02.2025.
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