die sich einer so wohlthätigen Stiftung rüh- men könnte?
Ja, Dank und Lob sey dir, dem Gott der Israeliten und der Christen, dem einigen wah- ren Gott, daß du diese Veranstaltungen ge- troffen, und auch uns bis auf diesen Tag in dem Genusse derselben erhalten hast! Nein, wer sich dieses Tages nicht freuet, der ist ein Menschenfeind, ein Feind seiner eignen Voll- kommenheit und Glückseligkeit. Laßt es im- merhin seyn, daß dieser feyerliche Tag nicht alles das ist und wirket und leistet, was er sei- ner Bestimmung nach seyn und wirken und leisten könnte. Wie mannichfaltig und groß ist nicht dessen ungeachtet das Gute jeder Art, das er veranlaßt und befördert, und wie viel mehr Gutes läßt sich noch davon erwarten!
Welche schöne, edle Früchte habe ich nicht selbst oft unter deinem Segen davon eingeernd- tet! Wie oft hat nicht die Andacht meiner Brüder die meinige erweckt und entflammet! Wie oft wurde nicht, wenn wir uns gemein- schaftlich zu dir nahten und mit deiner Vereh- rung beschäfftigten, mein Herz beruhiget, und die Liebe des Guten, die Liebe zu dir und zu allen Menschen, befestiget! Wie oft zeigte
sich
Sonntägliche Andachtsübung.
die ſich einer ſo wohlthätigen Stiftung rüh- men könnte?
Ja, Dank und Lob ſey dir, dem Gott der Iſraeliten und der Chriſten, dem einigen wah- ren Gott, daß du dieſe Veranſtaltungen ge- troffen, und auch uns bis auf dieſen Tag in dem Genuſſe derſelben erhalten haſt! Nein, wer ſich dieſes Tages nicht freuet, der iſt ein Menſchenfeind, ein Feind ſeiner eignen Voll- kommenheit und Glückſeligkeit. Laßt es im- merhin ſeyn, daß dieſer feyerliche Tag nicht alles das iſt und wirket und leiſtet, was er ſei- ner Beſtimmung nach ſeyn und wirken und leiſten könnte. Wie mannichfaltig und groß iſt nicht deſſen ungeachtet das Gute jeder Art, das er veranlaßt und befördert, und wie viel mehr Gutes läßt ſich noch davon erwarten!
Welche ſchöne, edle Früchte habe ich nicht ſelbſt oft unter deinem Segen davon eingeernd- tet! Wie oft hat nicht die Andacht meiner Brüder die meinige erweckt und entflammet! Wie oft wurde nicht, wenn wir uns gemein- ſchaftlich zu dir nahten und mit deiner Vereh- rung beſchäfftigten, mein Herz beruhiget, und die Liebe des Guten, die Liebe zu dir und zu allen Menſchen, befeſtiget! Wie oft zeigte
ſich
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Sonntägliche Andachtsübung.
die ſich einer ſo wohlthätigen Stiftung rüh-
men könnte?
Ja, Dank und Lob ſey dir, dem Gott der
Iſraeliten und der Chriſten, dem einigen wah-
ren Gott, daß du dieſe Veranſtaltungen ge-
troffen, und auch uns bis auf dieſen Tag in
dem Genuſſe derſelben erhalten haſt! Nein,
wer ſich dieſes Tages nicht freuet, der iſt ein
Menſchenfeind, ein Feind ſeiner eignen Voll-
kommenheit und Glückſeligkeit. Laßt es im-
merhin ſeyn, daß dieſer feyerliche Tag nicht
alles das iſt und wirket und leiſtet, was er ſei-
ner Beſtimmung nach ſeyn und wirken und
leiſten könnte. Wie mannichfaltig und groß
iſt nicht deſſen ungeachtet das Gute jeder Art,
das er veranlaßt und befördert, und wie viel
mehr Gutes läßt ſich noch davon erwarten!
Welche ſchöne, edle Früchte habe ich nicht
ſelbſt oft unter deinem Segen davon eingeernd-
tet! Wie oft hat nicht die Andacht meiner
Brüder die meinige erweckt und entflammet!
Wie oft wurde nicht, wenn wir uns gemein-
ſchaftlich zu dir nahten und mit deiner Vereh-
rung beſchäfftigten, mein Herz beruhiget, und
die Liebe des Guten, die Liebe zu dir und
zu allen Menſchen, befeſtiget! Wie oft zeigte
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/131>, abgerufen am 16.02.2025.
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