Schicksale und der Schicksale meiner Brüder gänzlich verborgen. Du wirst -- daran läßt mich deine weise Güte nicht zweifeln -- du wirst ihnen und mir von allen diesen Gütern das geben, was für einen jeden von uns das Beste ist.
Aber um Weisheit und Verstand, um Kraft zur Pflicht und zur Tugend, um Be- wahrung vor Thorheit und Sünde, um Hoff- nung und Zuversicht zu dir, meinem Vater, um ein unschuldiges, von Verbrechen und Vor- würfen freyes, im Guten geschäfftiges und ge- meinnütziges Leben, um Fortgang im Stre- ben nach höherer Vollkommenheit: darum bitte ich dich von ganzem Herzen, denn das kann ich nicht entbehren, ohne elend zu seyn; das brauche ich nothwendig, um meine Bestim- mung zu erreichen und glückselig zu werden. Und das wirst du mir, Allgütiger, gewiß nicht versagen. Dazu hast du mir schon mancher- ley Kräfte und Hülfsmittel geschenkt; dahin zielen alle deine Anordnungen und Einrichtun- gen in der Natur und in der Religion, und nie läßt es deine Vorsehung dem Menschen, dem es ernstlich darum zu thun ist, weiser und bes- ser zu werden, an dem nöthigen Beystande
dazu
Allgemeines Gebet.
Schickſale und der Schickſale meiner Brüder gänzlich verborgen. Du wirſt — daran läßt mich deine weiſe Güte nicht zweifeln — du wirſt ihnen und mir von allen dieſen Gütern das geben, was für einen jeden von uns das Beſte iſt.
Aber um Weisheit und Verſtand, um Kraft zur Pflicht und zur Tugend, um Be- wahrung vor Thorheit und Sünde, um Hoff- nung und Zuverſicht zu dir, meinem Vater, um ein unſchuldiges, von Verbrechen und Vor- würfen freyes, im Guten geſchäfftiges und ge- meinnütziges Leben, um Fortgang im Stre- ben nach höherer Vollkommenheit: darum bitte ich dich von ganzem Herzen, denn das kann ich nicht entbehren, ohne elend zu ſeyn; das brauche ich nothwendig, um meine Beſtim- mung zu erreichen und glückſelig zu werden. Und das wirſt du mir, Allgütiger, gewiß nicht verſagen. Dazu haſt du mir ſchon mancher- ley Kräfte und Hülfsmittel geſchenkt; dahin zielen alle deine Anordnungen und Einrichtun- gen in der Natur und in der Religion, und nie läßt es deine Vorſehung dem Menſchen, dem es ernſtlich darum zu thun iſt, weiſer und beſ- ſer zu werden, an dem nöthigen Beyſtande
dazu
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Allgemeines Gebet.
Schickſale und der Schickſale meiner Brüder
gänzlich verborgen. Du wirſt — daran läßt
mich deine weiſe Güte nicht zweifeln — du
wirſt ihnen und mir von allen dieſen Gütern
das geben, was für einen jeden von uns das
Beſte iſt.
Aber um Weisheit und Verſtand, um
Kraft zur Pflicht und zur Tugend, um Be-
wahrung vor Thorheit und Sünde, um Hoff-
nung und Zuverſicht zu dir, meinem Vater,
um ein unſchuldiges, von Verbrechen und Vor-
würfen freyes, im Guten geſchäfftiges und ge-
meinnütziges Leben, um Fortgang im Stre-
ben nach höherer Vollkommenheit: darum bitte
ich dich von ganzem Herzen, denn das kann
ich nicht entbehren, ohne elend zu ſeyn; das
brauche ich nothwendig, um meine Beſtim-
mung zu erreichen und glückſelig zu werden.
Und das wirſt du mir, Allgütiger, gewiß nicht
verſagen. Dazu haſt du mir ſchon mancher-
ley Kräfte und Hülfsmittel geſchenkt; dahin
zielen alle deine Anordnungen und Einrichtun-
gen in der Natur und in der Religion, und nie
läßt es deine Vorſehung dem Menſchen, dem
es ernſtlich darum zu thun iſt, weiſer und beſ-
ſer zu werden, an dem nöthigen Beyſtande
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/122>, abgerufen am 23.07.2024.
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