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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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erbarmen über deinen Mit-Knecht, wie
ich mich über dich erbarmet habe, Matth.
18, 33.

210. Was ist mehr in diesem Gebot befohlen[?]

Errette die, so man tödten will, und
entzeuch dich nicht von denen, die man wür-
gen will, Sprüchw. 24, 11.

211. Jst es mit guten Worten nicht ausgerichtet[?]

Jhr Lieben, last uns nicht lieben mit
Worten, noch mit der Zungen, sondern
mit der That und mit der Warheit, 1. Joh.
3, 18.

So ein Bruder oder Schwester bloß wä-
re, und Mangel hätte der täglichen Nah-
rung, und jemand unter euch spräche zu ih-
nen:
GOtt berathe euch, wärmet euch, sät-
tiget euch; Gebet ihnen aber nichts, was
des Leibes Nothdurfft ist, was hülffe sie
das,
Jac. 2, 15. 16. Luc. 10, 37.

212. Worinnen kan man die Liebe am Nächsten beweisen[?]

Brich dem Hungerigen dein Brod, und
die, so im Elend sind, führe ins Haus. So
du einen nackend siehest, so kleide ihn, und
entzeuch dich nicht von deinem Fleisch, Esa.
58, 7.

213. Soll man das auch den Feinden thun[?]

So deinen Feind hungert, so speise ihn,
dürstet ihn, so träncke ihn, Rom. 12, 20.

214. Jst
D 4

erbarmen uͤber deinen Mit-Knecht, wie
ich mich uͤber dich erbarmet habe, Matth.
18, 33.

210. Was iſt mehr in dieſem Gebot befohlen[?]

Errette die, ſo man toͤdten will, und
entzeuch dich nicht von denen, die man wuͤr-
gen will, Spruͤchw. 24, 11.

211. Jſt es mit guten Worten nicht ausgerichtet[?]

Jhr Lieben, laſt uns nicht lieben mit
Worten, noch mit der Zungen, ſondern
mit der That und mit der Warheit, 1. Joh.
3, 18.

So ein Bruder oder Schweſter bloß waͤ-
re, und Mangel haͤtte der taͤglichen Nah-
rung, und jemand unter euch ſpraͤche zu ih-
nen:
GOtt berathe euch, waͤrmet euch, ſaͤt-
tiget euch; Gebet ihnen aber nichts, was
des Leibes Nothdurfft iſt, was huͤlffe ſie
das,
Jac. 2, 15. 16. Luc. 10, 37.

212. Worinnen kan man die Liebe am Naͤchſten beweiſen[?]

Brich dem Hungerigen dein Brod, und
die, ſo im Elend ſind, fuͤhre ins Haus. So
du einen nackend ſieheſt, ſo kleide ihn, und
entzeuch dich nicht von deinem Fleiſch, Eſa.
58, 7.

213. Soll man das auch den Feinden thun[?]

So deinen Feind hungert, ſo ſpeiſe ihn,
duͤrſtet ihn, ſo traͤncke ihn, Rom. 12, 20.

214. Jſt
D 4
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[55/0088] erbarmen uͤber deinen Mit-Knecht, wie ich mich uͤber dich erbarmet habe, Matth. 18, 33. 210. Was iſt mehr in dieſem Gebot befohlen? Errette die, ſo man toͤdten will, und entzeuch dich nicht von denen, die man wuͤr- gen will, Spruͤchw. 24, 11. 211. Jſt es mit guten Worten nicht ausgerichtet? Jhr Lieben, laſt uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zungen, ſondern mit der That und mit der Warheit, 1. Joh. 3, 18. So ein Bruder oder Schweſter bloß waͤ- re, und Mangel haͤtte der taͤglichen Nah- rung, und jemand unter euch ſpraͤche zu ih- nen: GOtt berathe euch, waͤrmet euch, ſaͤt- tiget euch; Gebet ihnen aber nichts, was des Leibes Nothdurfft iſt, was huͤlffe ſie das, Jac. 2, 15. 16. Luc. 10, 37. 212. Worinnen kan man die Liebe am Naͤchſten beweiſen? Brich dem Hungerigen dein Brod, und die, ſo im Elend ſind, fuͤhre ins Haus. So du einen nackend ſieheſt, ſo kleide ihn, und entzeuch dich nicht von deinem Fleiſch, Eſa. 58, 7. 213. Soll man das auch den Feinden thun? So deinen Feind hungert, ſo ſpeiſe ihn, duͤrſtet ihn, ſo traͤncke ihn, Rom. 12, 20. 214. Jſt D 4

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/88>, abgerufen am 26.04.2024.