Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

zukünfftig war, aber der Cörper selbst ist in
Christo, Coloss. 2, 17.

99. Wie urtheilet Christus vom bestimmten Sabbath?

Er sprach: Der Sabbath ist um des Men-
schen willen gemacht, und nicht der Mensch
um des Sabbaths willen, Marc. 2, 27.

100. Mögen die Christen alle Tage gleich halten?

Einer hält einen Tag für den andern, der
andere aber hält alle Tage gleich. Und wel-
cher nichts drauf hält, der thuts auch dem
HErrn, Rom. 14, 5. 6.

101. Jsts aber gleichwohl nicht unrecht, einen Tag vor den
andern feyern?

Nein.) Wer auf die Tage hält, der thuts
dem HErrn, Rom. 1, 5.

102. Was ist nöthig dabey, wenn einer auf die Tage halten will,
und der andere nicht[?]

Ein jeglicher sey in seiner Meynung gewiß,
Rom. 1, 4.

103. Warum ist das so nöthig?

Seelig ist, der ihm selbst kein Gewissen
macht, in dem, das er annimmt, wer aber
darüber zweifelt, und
(thuts) doch, der
ist verdammt, denn es gehet nicht aus
dem Glauben,
was aber nicht aus dem
Glauben gehet, das ist Sünde, Rom. 14, 23.

104. Was macht man aber mit denen eingeführten menschli-
chen Ordnungen der Sonn- und Feyertage[?]
Seyd

zukuͤnfftig war, aber der Coͤrper ſelbſt iſt in
Chriſto, Coloſſ. 2, 17.

99. Wie urtheilet Chriſtus vom beſtimmten Sabbath?

Er ſprach: Der Sabbath iſt um des Men-
ſchen willen gemacht, und nicht der Menſch
um des Sabbaths willen, Marc. 2, 27.

100. Moͤgen die Chriſten alle Tage gleich halten?

Einer haͤlt einen Tag fuͤr den andern, der
andere aber haͤlt alle Tage gleich. Und wel-
cher nichts drauf haͤlt, der thuts auch dem
HErrn, Rom. 14, 5. 6.

101. Jſts aber gleichwohl nicht unrecht, einen Tag vor den
andern feyern?

Nein.) Wer auf die Tage haͤlt, der thuts
dem HErrn, Rom. 1, 5.

102. Was iſt noͤthig dabey, wenn einer auf die Tage halten will,
und der andere nicht[?]

Ein jeglicher ſey in ſeiner Meynung gewiß,
Rom. 1, 4.

103. Warum iſt das ſo noͤthig?

Seelig iſt, der ihm ſelbſt kein Gewiſſen
macht, in dem, das er annimmt, wer aber
daruͤber zweifelt, und
(thuts) doch, der
iſt verdammt, denn es gehet nicht aus
dem Glauben,
was aber nicht aus dem
Glauben gehet, das iſt Suͤnde, Rom. 14, 23.

104. Was macht man aber mit denen eingefuͤhrten menſchli-
chen Ordnungen der Sonn- und Feyertage[?]
Seyd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0064" n="31"/><hi rendition="#fr">zuku&#x0364;nfftig</hi> war, aber der Co&#x0364;rper &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t in<lb/>
Chri&#x017F;to, Colo&#x017F;&#x017F;. 2, 17.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>99. Wie urtheilet Chri&#x017F;tus vom be&#x017F;timmten Sabbath?</head><lb/>
              <p>Er &#x017F;prach: Der Sabbath i&#x017F;t um des Men-<lb/>
&#x017F;chen willen gemacht, und nicht der Men&#x017F;ch<lb/>
um des Sabbaths willen, Marc. 2, 27.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>100. Mo&#x0364;gen die Chri&#x017F;ten alle Tage gleich halten?</head><lb/>
              <p>Einer ha&#x0364;lt einen Tag fu&#x0364;r den andern, der<lb/>
andere aber ha&#x0364;lt alle Tage gleich. Und wel-<lb/>
cher nichts drauf ha&#x0364;lt, der thuts auch dem<lb/>
HErrn, Rom. 14, 5. 6.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>101. J&#x017F;ts aber gleichwohl nicht unrecht, einen Tag vor den<lb/>
andern feyern?</head><lb/>
              <p>Nein.) Wer auf die Tage ha&#x0364;lt, der thuts<lb/>
dem HErrn, Rom. 1, 5.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>102. Was i&#x017F;t no&#x0364;thig dabey, wenn einer auf die Tage halten will,<lb/>
und der andere nicht<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <p>Ein jeglicher &#x017F;ey in &#x017F;einer Meynung gewiß,<lb/>
Rom. 1, 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>103. Warum i&#x017F;t das &#x017F;o no&#x0364;thig?</head><lb/>
              <p>Seelig i&#x017F;t, der ihm &#x017F;elb&#x017F;t kein Gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
macht, in dem, das er annimmt, <hi rendition="#fr">wer aber<lb/>
daru&#x0364;ber zweifelt, und</hi> (thuts) <hi rendition="#fr">doch, der<lb/>
i&#x017F;t verdammt, denn es gehet nicht aus<lb/>
dem Glauben,</hi> was aber nicht aus dem<lb/>
Glauben gehet, das i&#x017F;t Su&#x0364;nde, Rom. 14, 23.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>104. Was macht man aber mit denen eingefu&#x0364;hrten men&#x017F;chli-<lb/>
chen Ordnungen der Sonn- und Feyertage<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Seyd</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0064] zukuͤnfftig war, aber der Coͤrper ſelbſt iſt in Chriſto, Coloſſ. 2, 17. 99. Wie urtheilet Chriſtus vom beſtimmten Sabbath? Er ſprach: Der Sabbath iſt um des Men- ſchen willen gemacht, und nicht der Menſch um des Sabbaths willen, Marc. 2, 27. 100. Moͤgen die Chriſten alle Tage gleich halten? Einer haͤlt einen Tag fuͤr den andern, der andere aber haͤlt alle Tage gleich. Und wel- cher nichts drauf haͤlt, der thuts auch dem HErrn, Rom. 14, 5. 6. 101. Jſts aber gleichwohl nicht unrecht, einen Tag vor den andern feyern? Nein.) Wer auf die Tage haͤlt, der thuts dem HErrn, Rom. 1, 5. 102. Was iſt noͤthig dabey, wenn einer auf die Tage halten will, und der andere nicht? Ein jeglicher ſey in ſeiner Meynung gewiß, Rom. 1, 4. 103. Warum iſt das ſo noͤthig? Seelig iſt, der ihm ſelbſt kein Gewiſſen macht, in dem, das er annimmt, wer aber daruͤber zweifelt, und (thuts) doch, der iſt verdammt, denn es gehet nicht aus dem Glauben, was aber nicht aus dem Glauben gehet, das iſt Suͤnde, Rom. 14, 23. 104. Was macht man aber mit denen eingefuͤhrten menſchli- chen Ordnungen der Sonn- und Feyertage? Seyd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/64
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/64>, abgerufen am 24.11.2024.