Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite
83. Und was begehret er, um GOtt zu gefallen?

Schaffe in mir, GOtt, ein rein Hertz, und
gieb mir einen neuen gewissen Geist, Psal.
51, 12.

84. Was fasset er vor einen Glauben[?]

Er betet an, und spricht: HErr, so du wilst,
kanst du mich wohl reinigen, Matth. 8, 2.

85. Wie lautet die göttliche Antwort in einem solchen
Hertzen?

Jch wills thun, sey gereiniget, das. v. 3.

86. Pflegt GOtt keine solche Seele zu verstossen?

Nein.) JEsus spricht: Wer zu mir kommt,
den will ich nicht hinaus stossen, Joh. 6, 37.

87. Gehets aber nicht ohne Züchtigung ab?

Nein.) Er stäupet einen jeglichen Sohn, den
er aufnimmt, Ebr. 12, 6.

So ihr die Züchtigung erduldet, so erbeuth
sich euch GOtt, als Kindern:
Denn, wo
ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget?
Seyd ihr aber ohne Züchtigung, welcher sie
alle sind theilhafftig worden, so seyd ihr Ba-
starde, und nicht Kinder, das. v. 7. 8.

88. Soll man diese Strafe und Züchtigung weder gering hal-
ten, noch darunter verzagen[?]

Mein Sohn, achte nicht geringe die Züch-
tigung des HErrn, und verzage nicht, wenn
du von ihm gestrafft wirst. Denn, wel-
chen der HERR lieb hat, den züchtiget er,
das. v. 5. 6.

89.
83. Und was begehret er, um GOtt zu gefallen?

Schaffe in mir, GOtt, ein rein Hertz, und
gieb mir einen neuen gewiſſen Geiſt, Pſal.
51, 12.

84. Was faſſet er vor einen Glauben[?]

Er betet an, und ſpricht: HErr, ſo du wilſt,
kanſt du mich wohl reinigen, Matth. 8, 2.

85. Wie lautet die goͤttliche Antwort in einem ſolchen
Hertzen?

Jch wills thun, ſey gereiniget, daſ. v. 3.

86. Pflegt GOtt keine ſolche Seele zu verſtoſſen?

Nein.) JEſus ſpricht: Wer zu mir kommt,
den will ich nicht hinaus ſtoſſen, Joh. 6, 37.

87. Gehets aber nicht ohne Zuͤchtigung ab?

Nein.) Er ſtaͤupet einen jeglichen Sohn, den
er aufnimmt, Ebr. 12, 6.

So ihr die Zuͤchtigung erduldet, ſo erbeuth
ſich euch GOtt, als Kindern:
Denn, wo
iſt ein Sohn, den der Vater nicht zuͤchtiget?
Seyd ihr aber ohne Zuͤchtigung, welcher ſie
alle ſind theilhafftig worden, ſo ſeyd ihr Ba-
ſtarde, und nicht Kinder, daſ. v. 7. 8.

88. Soll man dieſe Strafe und Zuͤchtigung weder gering hal-
ten, noch darunter verzagen[?]

Mein Sohn, achte nicht geringe die Zuͤch-
tigung des HErrn, und verzage nicht, wenn
du von ihm geſtrafft wirſt. Denn, wel-
chen der HERR lieb hat, den zuͤchtiget er,
daſ. v. 5. 6.

89.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0284" n="251"/>
                <div n="6">
                  <head>83. Und was begehret er, um GOtt zu gefallen?</head><lb/>
                  <p>Schaffe in mir, GOtt, ein rein <hi rendition="#fr">Hertz,</hi> und<lb/>
gieb mir einen neuen <hi rendition="#fr">gewi&#x017F;&#x017F;en Gei&#x017F;t,</hi> P&#x017F;al.<lb/>
51, 12.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>84. Was fa&#x017F;&#x017F;et er vor einen Glauben<supplied>?</supplied></head><lb/>
                  <p>Er betet an, und &#x017F;pricht: HErr, &#x017F;o du wil&#x017F;t,<lb/>
kan&#x017F;t du mich wohl reinigen, Matth. 8, 2.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>85. Wie lautet die go&#x0364;ttliche Antwort in einem &#x017F;olchen<lb/>
Hertzen?</head><lb/>
                  <p>Jch wills thun, &#x017F;ey gereiniget, da&#x017F;. v. 3.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>86. Pflegt GOtt keine &#x017F;olche Seele zu ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en?</head><lb/>
                  <p>Nein.) JE&#x017F;us &#x017F;pricht: Wer zu mir kommt,<lb/>
den <hi rendition="#fr">will ich nicht hinaus &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en,</hi> Joh. 6, 37.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>87. Gehets aber nicht ohne Zu&#x0364;chtigung ab?</head><lb/>
                  <p>Nein.) Er <hi rendition="#fr">&#x017F;ta&#x0364;upet</hi> einen jeglichen Sohn, den<lb/>
er aufnimmt, Ebr. 12, 6.</p><lb/>
                  <p>So ihr die Zu&#x0364;chtigung erduldet, <hi rendition="#fr">&#x017F;o erbeuth<lb/>
&#x017F;ich euch GOtt, als Kindern:</hi> Denn, wo<lb/>
i&#x017F;t ein Sohn, den der Vater nicht zu&#x0364;chtiget?<lb/>
Seyd ihr aber ohne Zu&#x0364;chtigung, welcher &#x017F;ie<lb/>
alle &#x017F;ind theilhafftig worden, &#x017F;o &#x017F;eyd ihr Ba-<lb/>
&#x017F;tarde, und nicht Kinder, da&#x017F;. v. 7. 8.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>88. Soll man die&#x017F;e Strafe und Zu&#x0364;chtigung weder gering hal-<lb/>
ten, noch darunter verzagen<supplied>?</supplied></head><lb/>
                  <p>Mein Sohn, <hi rendition="#fr">achte nicht geringe</hi> die Zu&#x0364;ch-<lb/>
tigung des HErrn, <hi rendition="#fr">und verzage nicht,</hi> wenn<lb/>
du von ihm ge&#x017F;trafft wir&#x017F;t. Denn, wel-<lb/>
chen der HERR lieb hat, den zu&#x0364;chtiget er,<lb/>
da&#x017F;. v. 5. 6.</p>
                </div><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">89.</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0284] 83. Und was begehret er, um GOtt zu gefallen? Schaffe in mir, GOtt, ein rein Hertz, und gieb mir einen neuen gewiſſen Geiſt, Pſal. 51, 12. 84. Was faſſet er vor einen Glauben? Er betet an, und ſpricht: HErr, ſo du wilſt, kanſt du mich wohl reinigen, Matth. 8, 2. 85. Wie lautet die goͤttliche Antwort in einem ſolchen Hertzen? Jch wills thun, ſey gereiniget, daſ. v. 3. 86. Pflegt GOtt keine ſolche Seele zu verſtoſſen? Nein.) JEſus ſpricht: Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinaus ſtoſſen, Joh. 6, 37. 87. Gehets aber nicht ohne Zuͤchtigung ab? Nein.) Er ſtaͤupet einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt, Ebr. 12, 6. So ihr die Zuͤchtigung erduldet, ſo erbeuth ſich euch GOtt, als Kindern: Denn, wo iſt ein Sohn, den der Vater nicht zuͤchtiget? Seyd ihr aber ohne Zuͤchtigung, welcher ſie alle ſind theilhafftig worden, ſo ſeyd ihr Ba- ſtarde, und nicht Kinder, daſ. v. 7. 8. 88. Soll man dieſe Strafe und Zuͤchtigung weder gering hal- ten, noch darunter verzagen? Mein Sohn, achte nicht geringe die Zuͤch- tigung des HErrn, und verzage nicht, wenn du von ihm geſtrafft wirſt. Denn, wel- chen der HERR lieb hat, den zuͤchtiget er, daſ. v. 5. 6. 89.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/284
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/284>, abgerufen am 22.11.2024.