Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
57. Wer würckt aber den Glauben in ihnen?

Der Geist selbst vertritt uns aufs beste
mit unaussprechlichen Seufzen, Rom. 8, 26.

58. Sage mir ein Exempel von einem Kinde voll Glau-
ben?

Elisabeth sprach zu Maria: Siehe, da ich
die Stimme deines Grusses hörete, hüpffete
mit Freuden das Kind in meinem Leibe,
Luc. 1, 44.

59. Was das nicht ein Wunder-Werck[?]

Ja.) Was aber zuvor geschrieben ist, das ist
uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch
Gedult und Trost der Schrifft Hoffnung ha-
ben, Rom. 15, 4.

60. Wie redet der HErr JEsus ausdrücklich, daß die kleinen
Kinder glauben[?]

JEsus nahm ein Kind zu sich, stellte es
mitten unter sie, und sprach: - - Wer ärgert
dieser geringsten einen, die an mich glau-
ben, dem wäre besser, daß ihm ein Mühlstein
an seinen Halß gehängt und ersäufft würde
im Meer, da es am tiefsten ist, Matt. 18, 6.

61. Halff die Beschneidung nichts, wenn man das Gesetz
nicht hielt?

Nein.) Die Beschneidung ist wohl nütz, wenn
du das Gesetz hältest; Hältest du aber das
Gesetz nicht, so ist deine Beschneidung
schon eine Vorhaut worden, Rom. 2, 25.

62. Hilfft
Q 3
57. Wer wuͤrckt aber den Glauben in ihnen?

Der Geiſt ſelbſt vertritt uns aufs beſte
mit unausſprechlichen Seufzen, Rom. 8, 26.

58. Sage mir ein Exempel von einem Kinde voll Glau-
ben?

Eliſabeth ſprach zu Maria: Siehe, da ich
die Stimme deines Gruſſes hoͤrete, huͤpffete
mit Freuden das Kind in meinem Leibe,
Luc. 1, 44.

59. Was das nicht ein Wunder-Werck[?]

Ja.) Was aber zuvor geſchrieben iſt, das iſt
uns zur Lehre geſchrieben, auf daß wir durch
Gedult und Troſt der Schrifft Hoffnung ha-
ben, Rom. 15, 4.

60. Wie redet der HErr JEſus ausdruͤcklich, daß die kleinen
Kinder glauben[?]

JEſus nahm ein Kind zu ſich, ſtellte es
mitten unter ſie, und ſprach: ‒ ‒ Wer aͤrgert
dieſer geringſten einen, die an mich glau-
ben, dem waͤre beſſer, daß ihm ein Muͤhlſtein
an ſeinen Halß gehaͤngt und erſaͤufft wuͤrde
im Meer, da es am tiefſten iſt, Matt. 18, 6.

61. Halff die Beſchneidung nichts, wenn man das Geſetz
nicht hielt?

Nein.) Die Beſchneidung iſt wohl nuͤtz, wenn
du das Geſetz haͤlteſt; Haͤlteſt du aber das
Geſetz nicht, ſo iſt deine Beſchneidung
ſchon eine Vorhaut worden, Rom. 2, 25.

62. Hilfft
Q 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0278" n="245"/>
              <div n="5">
                <head>57. Wer wu&#x0364;rckt aber den Glauben in ihnen?</head><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#fr">Gei&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t</hi> vertritt uns aufs be&#x017F;te<lb/>
mit unaus&#x017F;prechlichen Seufzen, Rom. 8, 26.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>58. Sage mir ein Exempel von einem Kinde voll Glau-<lb/>
ben?</head><lb/>
                <p>Eli&#x017F;abeth &#x017F;prach zu Maria: Siehe, da ich<lb/>
die Stimme deines Gru&#x017F;&#x017F;es ho&#x0364;rete, hu&#x0364;pffete<lb/>
mit <hi rendition="#fr">Freuden das Kind</hi> in meinem Leibe,<lb/>
Luc. 1, 44.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>59. Was das nicht ein Wunder-Werck<supplied>?</supplied></head><lb/>
                <p>Ja.) Was aber zuvor ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t, das i&#x017F;t<lb/>
uns zur Lehre ge&#x017F;chrieben, auf daß wir durch<lb/>
Gedult und Tro&#x017F;t der Schrifft Hoffnung ha-<lb/>
ben, Rom. 15, 4.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>60. Wie redet der HErr JE&#x017F;us ausdru&#x0364;cklich, daß die kleinen<lb/>
Kinder glauben<supplied>?</supplied></head><lb/>
                <p>JE&#x017F;us nahm ein Kind zu &#x017F;ich, &#x017F;tellte es<lb/>
mitten unter &#x017F;ie, und &#x017F;prach: &#x2012; &#x2012; Wer a&#x0364;rgert<lb/>
die&#x017F;er gering&#x017F;ten einen, <hi rendition="#fr">die an mich glau-<lb/>
ben,</hi> dem wa&#x0364;re be&#x017F;&#x017F;er, daß ihm ein Mu&#x0364;hl&#x017F;tein<lb/>
an &#x017F;einen Halß geha&#x0364;ngt und er&#x017F;a&#x0364;ufft wu&#x0364;rde<lb/>
im Meer, da es am tief&#x017F;ten i&#x017F;t, Matt. 18, 6.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>61. Halff die Be&#x017F;chneidung nichts, wenn man das Ge&#x017F;etz<lb/>
nicht hielt?</head><lb/>
                <p>Nein.) Die Be&#x017F;chneidung i&#x017F;t wohl nu&#x0364;tz, wenn<lb/>
du das Ge&#x017F;etz ha&#x0364;lte&#x017F;t; <hi rendition="#fr">Ha&#x0364;lte&#x017F;t du aber das<lb/>
Ge&#x017F;etz nicht,</hi> &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#fr">deine Be&#x017F;chneidung</hi><lb/>
&#x017F;chon eine <hi rendition="#fr">Vorhaut</hi> worden, Rom. 2, 25.</p>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">Q 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">62. Hilfft</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0278] 57. Wer wuͤrckt aber den Glauben in ihnen? Der Geiſt ſelbſt vertritt uns aufs beſte mit unausſprechlichen Seufzen, Rom. 8, 26. 58. Sage mir ein Exempel von einem Kinde voll Glau- ben? Eliſabeth ſprach zu Maria: Siehe, da ich die Stimme deines Gruſſes hoͤrete, huͤpffete mit Freuden das Kind in meinem Leibe, Luc. 1, 44. 59. Was das nicht ein Wunder-Werck? Ja.) Was aber zuvor geſchrieben iſt, das iſt uns zur Lehre geſchrieben, auf daß wir durch Gedult und Troſt der Schrifft Hoffnung ha- ben, Rom. 15, 4. 60. Wie redet der HErr JEſus ausdruͤcklich, daß die kleinen Kinder glauben? JEſus nahm ein Kind zu ſich, ſtellte es mitten unter ſie, und ſprach: ‒ ‒ Wer aͤrgert dieſer geringſten einen, die an mich glau- ben, dem waͤre beſſer, daß ihm ein Muͤhlſtein an ſeinen Halß gehaͤngt und erſaͤufft wuͤrde im Meer, da es am tiefſten iſt, Matt. 18, 6. 61. Halff die Beſchneidung nichts, wenn man das Geſetz nicht hielt? Nein.) Die Beſchneidung iſt wohl nuͤtz, wenn du das Geſetz haͤlteſt; Haͤlteſt du aber das Geſetz nicht, ſo iſt deine Beſchneidung ſchon eine Vorhaut worden, Rom. 2, 25. 62. Hilfft Q 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/278
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/278>, abgerufen am 02.05.2024.