Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite
56. Wenn aber einer sich nicht bessert nach dem Wort des
HErrn, wem ist der gleich?

Der ist gleich einem Manne, der sein
leiblich Angesicht im Spiegel beschauet,

denn nachdem er sich beschauet hat, gehet er
von Stund an davon, und vergisset, wie
er gestalt war,
Jac. 1, 23. 24.

57. Kan denn ein Mensch nach GOttes Wort von ihm
selbst leben?

Nein.) JEsus spricht: Ohne mich könnt
ihr nichts thun,
Joh. 15, 5.

58. Muß man aber bey dem Worte GOttes schlechterdings
bleiben?

Ja.) Paulus spricht: Wie ich dich ermah-
net habe, daß du zu Epheso bliebest, da ich
in Macedoniam zog, und geböthest etlichen,
daß sie nicht anders lehreten, 1. Tim. 1, 3.

Solt ihr sonst etwas halten, das lasset euch
GOtt offenbahren. Doch so ferne, daß wir
nach einer Regel, darein wir kommen sind,
wandeln, und gleich gesinnet seyn, Phil.
3, 15. 16.

59. Wie gehet es denen, die von demselben abgehen?

Jhrer haben etliche gefehlet, und sind um-
gewand zu unnützem Geschwätz. Wollen
der Schrifft Meister seyn, und verstehen
nicht, was sie sagen, oder was sie setzen, 1.
Tim. 1, 6. 7.

60. Wie
56. Wenn aber einer ſich nicht beſſert nach dem Wort des
HErrn, wem iſt der gleich?

Der iſt gleich einem Manne, der ſein
leiblich Angeſicht im Spiegel beſchauet,

denn nachdem er ſich beſchauet hat, gehet er
von Stund an davon, und vergiſſet, wie
er geſtalt war,
Jac. 1, 23. 24.

57. Kan denn ein Menſch nach GOttes Wort von ihm
ſelbſt leben?

Nein.) JEſus ſpricht: Ohne mich koͤnnt
ihr nichts thun,
Joh. 15, 5.

58. Muß man aber bey dem Worte GOttes ſchlechterdings
bleiben?

Ja.) Paulus ſpricht: Wie ich dich ermah-
net habe, daß du zu Epheſo bliebeſt, da ich
in Macedoniam zog, und geboͤtheſt etlichen,
daß ſie nicht anders lehreten, 1. Tim. 1, 3.

Solt ihr ſonſt etwas halten, das laſſet euch
GOtt offenbahren. Doch ſo ferne, daß wir
nach einer Regel, darein wir kommen ſind,
wandeln, und gleich geſinnet ſeyn, Phil.
3, 15. 16.

59. Wie gehet es denen, die von demſelben abgehen?

Jhrer haben etliche gefehlet, und ſind um-
gewand zu unnuͤtzem Geſchwaͤtz. Wollen
der Schrifft Meiſter ſeyn, und verſtehen
nicht, was ſie ſagen, oder was ſie ſetzen, 1.
Tim. 1, 6. 7.

60. Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0203" n="170"/>
            <div n="4">
              <head>56. Wenn aber einer &#x017F;ich nicht be&#x017F;&#x017F;ert nach dem Wort des<lb/>
HErrn, wem i&#x017F;t der gleich?</head><lb/>
              <p>Der i&#x017F;t gleich <hi rendition="#fr">einem Manne, der &#x017F;ein<lb/>
leiblich Ange&#x017F;icht im Spiegel be&#x017F;chauet,</hi><lb/>
denn nachdem er &#x017F;ich be&#x017F;chauet hat, gehet er<lb/>
von Stund an davon, und <hi rendition="#fr">vergi&#x017F;&#x017F;et, wie<lb/>
er ge&#x017F;talt war,</hi> Jac. 1, 23. 24.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>57. Kan denn ein Men&#x017F;ch nach GOttes Wort von ihm<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t leben?</head><lb/>
              <p>Nein.) JE&#x017F;us &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Ohne mich ko&#x0364;nnt<lb/>
ihr nichts thun,</hi> Joh. 15, 5.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>58. Muß man aber bey dem Worte GOttes &#x017F;chlechterdings<lb/>
bleiben?</head><lb/>
              <p>Ja.) Paulus &#x017F;pricht: Wie ich dich ermah-<lb/>
net habe, daß du zu Ephe&#x017F;o bliebe&#x017F;t, da ich<lb/>
in Macedoniam zog, und gebo&#x0364;the&#x017F;t etlichen,<lb/><hi rendition="#fr">daß &#x017F;ie nicht anders lehreten,</hi> 1. Tim. 1, 3.</p><lb/>
              <p>Solt ihr &#x017F;on&#x017F;t etwas halten, das la&#x017F;&#x017F;et euch<lb/>
GOtt offenbahren. Doch &#x017F;o ferne, daß wir<lb/><hi rendition="#fr">nach einer Regel,</hi> darein wir kommen &#x017F;ind,<lb/><hi rendition="#fr">wandeln, und gleich ge&#x017F;innet &#x017F;eyn,</hi> Phil.<lb/>
3, 15. 16.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>59. Wie gehet es denen, die von dem&#x017F;elben abgehen?</head><lb/>
              <p>Jhrer haben etliche gefehlet, und &#x017F;ind um-<lb/>
gewand <hi rendition="#fr">zu unnu&#x0364;tzem Ge&#x017F;chwa&#x0364;tz.</hi> Wollen<lb/>
der Schrifft Mei&#x017F;ter &#x017F;eyn, und ver&#x017F;tehen<lb/>
nicht, was &#x017F;ie &#x017F;agen, oder was &#x017F;ie &#x017F;etzen, 1.<lb/>
Tim. 1, 6. 7.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">60. Wie</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0203] 56. Wenn aber einer ſich nicht beſſert nach dem Wort des HErrn, wem iſt der gleich? Der iſt gleich einem Manne, der ſein leiblich Angeſicht im Spiegel beſchauet, denn nachdem er ſich beſchauet hat, gehet er von Stund an davon, und vergiſſet, wie er geſtalt war, Jac. 1, 23. 24. 57. Kan denn ein Menſch nach GOttes Wort von ihm ſelbſt leben? Nein.) JEſus ſpricht: Ohne mich koͤnnt ihr nichts thun, Joh. 15, 5. 58. Muß man aber bey dem Worte GOttes ſchlechterdings bleiben? Ja.) Paulus ſpricht: Wie ich dich ermah- net habe, daß du zu Epheſo bliebeſt, da ich in Macedoniam zog, und geboͤtheſt etlichen, daß ſie nicht anders lehreten, 1. Tim. 1, 3. Solt ihr ſonſt etwas halten, das laſſet euch GOtt offenbahren. Doch ſo ferne, daß wir nach einer Regel, darein wir kommen ſind, wandeln, und gleich geſinnet ſeyn, Phil. 3, 15. 16. 59. Wie gehet es denen, die von demſelben abgehen? Jhrer haben etliche gefehlet, und ſind um- gewand zu unnuͤtzem Geſchwaͤtz. Wollen der Schrifft Meiſter ſeyn, und verſtehen nicht, was ſie ſagen, oder was ſie ſetzen, 1. Tim. 1, 6. 7. 60. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/203
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/203>, abgerufen am 25.04.2024.