Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.nes seyd, gleiche Liebe habet, einmüthig 141. Sollen insonderheit die Starcken die Schwachen tragen? Ja.) Wir ermahnen euch, lieben Brüder, Den Schwachen im Glauben nehmer Wenn ihr also sündiget an den Brü- 142. Jsts gnug, sie nur tragen, oder ist man auch zuweilen schuldig, sich nach ihnen zu Achten? Paulus spricht: Den Schwachen bin ich 143. Wenn also auch einer ein höheres Erkänntniß hat, als der andere, soll ers wohl, aus Liebe zu dem schwa- chen Bruder, zurück halten? Ja. J 4
nes ſeyd, gleiche Liebe habet, einmuͤthig 141. Sollen inſonderheit die Starcken die Schwachen tragen? Ja.) Wir ermahnen euch, lieben Bruͤder, Den Schwachen im Glauben nehmer Wenn ihr alſo ſuͤndiget an den Bruͤ- 142. Jſts gnug, ſie nur tragen, oder iſt man auch zuweilen ſchuldig, ſich nach ihnen zu Achten? Paulus ſpricht: Den Schwachen bin ich 143. Wenn alſo auch einer ein hoͤheres Erkaͤnntniß hat, als der andere, ſoll ers wohl, aus Liebe zu dem ſchwa- chen Bruder, zuruͤck halten? Ja. J 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0168" n="135"/><hi rendition="#fr">nes</hi> ſeyd, <hi rendition="#fr">gleiche</hi> Liebe habet, einmuͤthig<lb/> und einhellig ſeyd, <hi rendition="#fr">nichts thut durch Zanck</hi><lb/> oder <hi rendition="#fr">eitle Ehre,</hi> ſondern durch Demuth,<lb/> achtet euch untereinander einer <hi rendition="#fr">den andern<lb/> hoͤher, denn ſich ſelbſt,</hi> und ein jeglicher<lb/> ſehe nicht auf das Seine, ſondern auf <hi rendition="#fr">das,<lb/> das des andern iſt,</hi> Phil. 2, 1. 2. 3. 4.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>141. Sollen inſonderheit die Starcken die Schwachen<lb/> tragen?</head><lb/> <p>Ja.) Wir ermahnen euch, lieben Bruͤder,<lb/> daß ihr <hi rendition="#fr">traget die Schwachen,</hi> 1. Theſſ.<lb/> 5, 14.</p><lb/> <p>Den Schwachen im Glauben nehmer<lb/> auf, und <hi rendition="#fr">verwirret die Gewiſſen nicht,</hi><lb/> Rom. 14, 1.</p><lb/> <p>Wenn ihr <hi rendition="#fr">alſo ſuͤndiget an den Bruͤ-<lb/> dern, und ſchlaget ihr ſchwaches Gewiſ-<lb/> ſen,</hi> ſo ſuͤndiget ihr <hi rendition="#fr">an Chriſto,</hi> 1. Corinth<lb/> 8, 12.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>142. Jſts gnug, ſie nur tragen, oder iſt man auch zuweilen<lb/> ſchuldig, ſich nach ihnen zu Achten?</head><lb/> <p>Paulus ſpricht: Den Schwachen bin ich<lb/> worden <hi rendition="#fr">als ein Schwacher,</hi> auf daß ich<lb/> die Schwachen gewinne, 1. Cor. 9, 22.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>143. Wenn alſo auch einer ein hoͤheres Erkaͤnntniß hat, als<lb/> der andere, ſoll ers wohl, aus Liebe zu dem ſchwa-<lb/> chen Bruder, zuruͤck halten?</head><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">Ja.</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0168]
nes ſeyd, gleiche Liebe habet, einmuͤthig
und einhellig ſeyd, nichts thut durch Zanck
oder eitle Ehre, ſondern durch Demuth,
achtet euch untereinander einer den andern
hoͤher, denn ſich ſelbſt, und ein jeglicher
ſehe nicht auf das Seine, ſondern auf das,
das des andern iſt, Phil. 2, 1. 2. 3. 4.
141. Sollen inſonderheit die Starcken die Schwachen
tragen?
Ja.) Wir ermahnen euch, lieben Bruͤder,
daß ihr traget die Schwachen, 1. Theſſ.
5, 14.
Den Schwachen im Glauben nehmer
auf, und verwirret die Gewiſſen nicht,
Rom. 14, 1.
Wenn ihr alſo ſuͤndiget an den Bruͤ-
dern, und ſchlaget ihr ſchwaches Gewiſ-
ſen, ſo ſuͤndiget ihr an Chriſto, 1. Corinth
8, 12.
142. Jſts gnug, ſie nur tragen, oder iſt man auch zuweilen
ſchuldig, ſich nach ihnen zu Achten?
Paulus ſpricht: Den Schwachen bin ich
worden als ein Schwacher, auf daß ich
die Schwachen gewinne, 1. Cor. 9, 22.
143. Wenn alſo auch einer ein hoͤheres Erkaͤnntniß hat, als
der andere, ſoll ers wohl, aus Liebe zu dem ſchwa-
chen Bruder, zuruͤck halten?
Ja.
J 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |