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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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Vater entwand seinen Reichthum zu uns
und unsern Kindern, 1. B. Mos. 31, 16.

353. Was wird in diesen Geboten hauptsächlich ver-
bothen?

Laß dich nicht gelüsten, Rom. 7, 7.

354. Jst denn die Lust mit der Sünde genau verbunden?

Ja.) Darnach, wenn die Lust empfangen
hat, gebieret sie die Sünde, Jac. 1, 15.

355. Jst die Sünde hingegen auch eine Ursache der
Lust?

Ja.) Die Sünde erregt in mir allerley
Lust, Rom. 7, 8.

356. Woher kommt es, daß die Menschen zu so bösen Din-
gen geneigt seyn?

Das Tichten und Trachten des menschli-
chen Hertzens ist böse von Jugend auf im-
merdar, 1. B. Mos. 6, 3.

357. Solten sie alle so verderbt seyn[?]

Ja.) Da ist nicht der gerecht sey, auch nicht
einer,
Psalm 14, 3.

358. Wie sind die Menschen in diesen Zustand kom-
men[?]

Durch einen Menschen ist kommen die
Sünde in die Welt, Rom. 5, 12.

359. Sind aber alle Menschen von Natur so beschaffen[?]

Ja.) Sie sind allesamt abgewichen, Rom.
3, 12.

Es ist hier kein Unterscheid, sie sind all-
zumahl
Sünder, das. v. 23.

360.

Vater entwand ſeinen Reichthum zu uns
und unſern Kindern, 1. B. Moſ. 31, 16.

353. Was wird in dieſen Geboten hauptſaͤchlich ver-
bothen?

Laß dich nicht geluͤſten, Rom. 7, 7.

354. Jſt denn die Luſt mit der Suͤnde genau verbunden?

Ja.) Darnach, wenn die Luſt empfangen
hat, gebieret ſie die Suͤnde, Jac. 1, 15.

355. Jſt die Suͤnde hingegen auch eine Urſache der
Luſt?

Ja.) Die Suͤnde erregt in mir allerley
Luſt, Rom. 7, 8.

356. Woher kommt es, daß die Menſchen zu ſo boͤſen Din-
gen geneigt ſeyn?

Das Tichten und Trachten des menſchli-
chen Hertzens iſt boͤſe von Jugend auf im-
merdar, 1. B. Moſ. 6, 3.

357. Solten ſie alle ſo verderbt ſeyn[?]

Ja.) Da iſt nicht der gerecht ſey, auch nicht
einer,
Pſalm 14, 3.

358. Wie ſind die Menſchen in dieſen Zuſtand kom-
men[?]

Durch einen Menſchen iſt kommen die
Suͤnde in die Welt, Rom. 5, 12.

359. Sind aber alle Menſchen von Natur ſo beſchaffen[?]

Ja.) Sie ſind alleſamt abgewichen, Rom.
3, 12.

Es iſt hier kein Unterſcheid, ſie ſind all-
zumahl
Suͤnder, daſ. v. 23.

360.
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[88/0121] Vater entwand ſeinen Reichthum zu uns und unſern Kindern, 1. B. Moſ. 31, 16. 353. Was wird in dieſen Geboten hauptſaͤchlich ver- bothen? Laß dich nicht geluͤſten, Rom. 7, 7. 354. Jſt denn die Luſt mit der Suͤnde genau verbunden? Ja.) Darnach, wenn die Luſt empfangen hat, gebieret ſie die Suͤnde, Jac. 1, 15. 355. Jſt die Suͤnde hingegen auch eine Urſache der Luſt? Ja.) Die Suͤnde erregt in mir allerley Luſt, Rom. 7, 8. 356. Woher kommt es, daß die Menſchen zu ſo boͤſen Din- gen geneigt ſeyn? Das Tichten und Trachten des menſchli- chen Hertzens iſt boͤſe von Jugend auf im- merdar, 1. B. Moſ. 6, 3. 357. Solten ſie alle ſo verderbt ſeyn? Ja.) Da iſt nicht der gerecht ſey, auch nicht einer, Pſalm 14, 3. 358. Wie ſind die Menſchen in dieſen Zuſtand kom- men? Durch einen Menſchen iſt kommen die Suͤnde in die Welt, Rom. 5, 12. 359. Sind aber alle Menſchen von Natur ſo beſchaffen? Ja.) Sie ſind alleſamt abgewichen, Rom. 3, 12. Es iſt hier kein Unterſcheid, ſie ſind all- zumahl Suͤnder, daſ. v. 23. 360.

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/121>, abgerufen am 28.03.2024.