Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

Jn die süße Ruh/
Nach dem Himmel zu.
Nun hastu allem Leid und Trauren abgewonnen:
Nun lebestu bey Gott und hassest falschen Schein.
Wir beweinen
Nur die deinen/
Die jtzund gantz und gar verlaßen seyn.

X.
Auf H. M. Michael Hellers etc. und
Jungf. Sophien Volckmarin/
Hochzeit.
ES war nun Hesperus dem Tage fast gewichen/
Der Sonnen Kammer-Magd kam allgemach ge-
schlichen/
und bahnete den Weg der Tagesmeisterin/
Der Fürstin des Gestirns/ und nahm den Nebel hin:
Spricht Pallas/ lieber Sohn/ steh' auf und laß erschallen
Ein lieblich Hochzeit-Lied/ dann jtzund soll vor allen
Herr Heller laben sich; Drauf stimmt ich alsobald
Des Pindars Seiten an/ daß thal und Feld erschallt.
ODE
Darinnen in jeder Strophe der erste/
dritte und siebende Vers Trochäisch/ und wiederümb
der ander/ vierde/ 5. 6 8. 9 und zehende Jam-
bisch; der Nachklang aber ist von lauter
Jambischen Versen.
Satz

Jn die ſuͤße Ruh/
Nach dem Himmel zu.
Nun haſtu allem Leid und Trauren abgewonnen:
Nun lebeſtu bey Gott und haſſeſt falſchen Schein.
Wir beweinen
Nur die deinen/
Die jtzund gantz und gar verlaßen ſeyn.

X.
Auf H. M. Michael Hellers etc. und
Jungf. Sophien Volckmarin/
Hochzeit.
ES war nun Heſperus dem Tage faſt gewichen/
Der Sonnen Kammer-Magd kam allgemach ge-
ſchlichen/
und bahnete den Weg der Tagesmeiſterin/
Der Fuͤrſtin des Geſtirns/ und nahm den Nebel hin:
Spricht Pallas/ lieber Sohn/ ſteh’ auf uñ laß erſchallẽ
Ein lieblich Hochzeit-Lied/ dann jtzund ſoll vor allen
Herr Heller laben ſich; Drauf ſtim̃t ich alſobald
Des Pindars Seiten an/ daß thal und Feld erſchallt.
ODE
Darinnen in jeder Strophe der erſte/
dritte und ſiebende Vers Trochaͤiſch/ und wiederuͤmb
der ander/ vierde/ 5. 6 8. 9 und zehende Jam-
biſch; der Nachklang aber iſt von lauter
Jambiſchen Verſen.
Satz
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="3">
              <pb facs="#f0182" n="166."/>
              <l>Jn die &#x017F;u&#x0364;ße Ruh/</l><lb/>
              <l>Nach dem Himmel zu.</l><lb/>
              <l>Nun ha&#x017F;tu allem Leid und Trauren abgewonnen:</l><lb/>
              <l>Nun lebe&#x017F;tu bey Gott und ha&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t fal&#x017F;chen Schein.</l><lb/>
              <l>Wir beweinen</l><lb/>
              <l>Nur die deinen/</l><lb/>
              <l>Die jtzund gantz und gar verlaßen &#x017F;eyn.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">X.</hi> </hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <head><hi rendition="#b">Auf H. M. Michael Hellers etc. und</hi><lb/>
Jungf. Sophien Volckmarin/<lb/>
Hochzeit.</head><lb/>
            <l><hi rendition="#in">E</hi>S war nun He&#x017F;perus dem Tage fa&#x017F;t gewichen/</l><lb/>
            <l>Der Sonnen Kammer-Magd kam allgemach ge-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chlichen/</hi> </l><lb/>
            <l>und bahnete den Weg der Tagesmei&#x017F;terin/</l><lb/>
            <l>Der Fu&#x0364;r&#x017F;tin des Ge&#x017F;tirns/ und nahm den Nebel hin:</l><lb/>
            <l>Spricht Pallas/ lieber Sohn/ &#x017F;teh&#x2019; auf un&#x0303; laß er&#x017F;challe&#x0303;</l><lb/>
            <l>Ein lieblich Hochzeit-Lied/ dann jtzund &#x017F;oll vor allen</l><lb/>
            <l>Herr Heller laben &#x017F;ich; Drauf &#x017F;tim&#x0303;t ich al&#x017F;obald</l><lb/>
            <l>Des Pindars Seiten an/ daß thal und Feld er&#x017F;challt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head><hi rendition="#b">ODE</hi><lb/><hi rendition="#fr">Darinnen in jeder Strophe der er&#x017F;te/</hi><lb/>
dritte und &#x017F;iebende Vers Trocha&#x0364;i&#x017F;ch/ und wiederu&#x0364;mb<lb/>
der ander/ vierde/ 5. 6 8. 9 und zehende Jam-<lb/>
bi&#x017F;ch; der Nachklang aber i&#x017F;t von lauter<lb/>
Jambi&#x017F;chen Ver&#x017F;en.</head><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Satz</hi> </fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166./0182] Jn die ſuͤße Ruh/ Nach dem Himmel zu. Nun haſtu allem Leid und Trauren abgewonnen: Nun lebeſtu bey Gott und haſſeſt falſchen Schein. Wir beweinen Nur die deinen/ Die jtzund gantz und gar verlaßen ſeyn. X. Auf H. M. Michael Hellers etc. und Jungf. Sophien Volckmarin/ Hochzeit. ES war nun Heſperus dem Tage faſt gewichen/ Der Sonnen Kammer-Magd kam allgemach ge- ſchlichen/ und bahnete den Weg der Tagesmeiſterin/ Der Fuͤrſtin des Geſtirns/ und nahm den Nebel hin: Spricht Pallas/ lieber Sohn/ ſteh’ auf uñ laß erſchallẽ Ein lieblich Hochzeit-Lied/ dann jtzund ſoll vor allen Herr Heller laben ſich; Drauf ſtim̃t ich alſobald Des Pindars Seiten an/ daß thal und Feld erſchallt. ODE Darinnen in jeder Strophe der erſte/ dritte und ſiebende Vers Trochaͤiſch/ und wiederuͤmb der ander/ vierde/ 5. 6 8. 9 und zehende Jam- biſch; der Nachklang aber iſt von lauter Jambiſchen Verſen. Satz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/182
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 166.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/182>, abgerufen am 03.12.2024.