Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite


Sonnet
An den Leser.
Hier mustu was gemach im ersten Buche schleichen
den wohlbedachten tritt nach jambischer manier/
so lange/ biß sich auch das Andre lässt berfür/
darinnen dann die Verß den schwinden gang erreichen/
auf zweyen füßen gehn/ und so den Ersten gleichen/
nur daß sie schneller seyn und eylen mit begier
gleich einer wasserfluth; Drauf zeigt sich/ Leser/ Dier
das dritte Musterbuch/ dem alle beyde weichen
an flüchtigkeit und zier; Darinnen alles springt/
und geht den trippeltantz/ da auch die Sappho
schwingt
jhr füßes spiel empor. Dann werden uns die Lieder
im Vierden auch gezeigt/ darinnen für und für
die Arten seyn vermischt; Nun sey gewogen mier;
Mein Leser/ wer du bist/ so thu Jch gleich fals wieder!
Ein


Sonnet
An den Leſer.
Hier muſtu was gemach im erſten Buche ſchleichen
den wohlbedachten tritt nach jambiſcher manier/
ſo lange/ biß ſich auch das Andre laͤſſt berfuͤr/
darinnen dañ die Verß den ſchwinden gang erreichen/
auf zweyen fuͤßen gehn/ und ſo den Erſten gleichen/
nur daß ſie ſchneller ſeyn und eylen mit begier
gleich einer waſſerfluth; Drauf zeigt ſich/ Leſer/ Dier
das dritte Muſterbuch/ dem alle beyde weichen
an fluͤchtigkeit und zier; Darinnen alles ſpringt/
und geht den trippeltantz/ da auch die Sappho
ſchwingt
jhr fuͤßes ſpiel empor. Dann werden uns die Lieder
im Vierden auch gezeigt/ darinnen fuͤr und fuͤr
die Arten ſeyn vermiſcht; Nun ſey gewogen mier;
Mein Leſer/ wer du biſt/ ſo thu Jch gleich fals wieder!
Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0018" n="2."/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnet<lb/>
An den Le&#x017F;er.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">H</hi>ier mu&#x017F;tu was gemach im er&#x017F;ten Buche &#x017F;chleichen</l><lb/>
            <l>den wohlbedachten tritt nach jambi&#x017F;cher manier/</l><lb/>
            <l>&#x017F;o lange/ biß &#x017F;ich auch das Andre la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t berfu&#x0364;r/</l><lb/>
            <l>darinnen dan&#x0303; die Verß den &#x017F;chwinden gang erreichen/</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>auf zweyen fu&#x0364;ßen gehn/ und &#x017F;o den Er&#x017F;ten gleichen/</l><lb/>
            <l>nur daß &#x017F;ie &#x017F;chneller &#x017F;eyn und eylen mit begier</l><lb/>
            <l>gleich einer wa&#x017F;&#x017F;erfluth; Drauf zeigt &#x017F;ich/ Le&#x017F;er/ Dier</l><lb/>
            <l>das dritte Mu&#x017F;terbuch/ dem alle beyde weichen</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>an flu&#x0364;chtigkeit und zier; Darinnen alles &#x017F;pringt/</l><lb/>
            <l>und geht den trippeltantz/ da auch die Sappho</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chwingt</hi> </l><lb/>
            <l>jhr fu&#x0364;ßes &#x017F;piel empor. Dann werden uns die Lieder</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>im Vierden auch gezeigt/ darinnen fu&#x0364;r und fu&#x0364;r</l><lb/>
            <l>die Arten &#x017F;eyn vermi&#x017F;cht; Nun &#x017F;ey gewogen mier;</l><lb/>
            <l>Mein Le&#x017F;er/ wer du bi&#x017F;t/ &#x017F;o thu Jch gleich fals wieder!</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Ein</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2./0018] Sonnet An den Leſer. Hier muſtu was gemach im erſten Buche ſchleichen den wohlbedachten tritt nach jambiſcher manier/ ſo lange/ biß ſich auch das Andre laͤſſt berfuͤr/ darinnen dañ die Verß den ſchwinden gang erreichen/ auf zweyen fuͤßen gehn/ und ſo den Erſten gleichen/ nur daß ſie ſchneller ſeyn und eylen mit begier gleich einer waſſerfluth; Drauf zeigt ſich/ Leſer/ Dier das dritte Muſterbuch/ dem alle beyde weichen an fluͤchtigkeit und zier; Darinnen alles ſpringt/ und geht den trippeltantz/ da auch die Sappho ſchwingt jhr fuͤßes ſpiel empor. Dann werden uns die Lieder im Vierden auch gezeigt/ darinnen fuͤr und fuͤr die Arten ſeyn vermiſcht; Nun ſey gewogen mier; Mein Leſer/ wer du biſt/ ſo thu Jch gleich fals wieder! Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/18
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 2.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/18>, abgerufen am 18.12.2024.