Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

und übel versehn;
Jch muste mich schmiegen/
Durch großes Anliegen
Durch viel verhindernüß ist es geschehn.

5.
Sage mier/ Schönster/ wo soll ich dich finden?
Sage/ wo weidestu heute/ mein Licht?
Welchen begrüneten Wiesen und Gründen
Gönnestu/ Schönster/ dein Lieblich gesicht?
Wo pflegstn zu schlaaffen?
Wo schlägstu den Schaaffen
Die Hürden nur hin?
Damit ich nicht müsse
Durch Wiesen und Flüsse
Jrren und lauffen mit traurigem Sinn.
Der König.
1.
Schönste? wie? weistu nicht wo ich itzt weide?
Ey so verfüge dich balde dort hin/
Schaue die spuren auf breunlicher heyde/
Weide die Ziegen woselbsten ich bin.
Jch gleiche der menge/
Dem Wagen-gepränge
Des Pharao/ Dich:
Das Liebliche blicken
Jn güldenen stücken
Zwinget/ zu preisen die Liebeste/ Mich.
2. Sihe
H

und uͤbel verſehn;
Jch muſte mich ſchmiegen/
Durch großes Anliegen
Durch viel verhindernuͤß iſt es geſchehn.

5.
Sage mier/ Schoͤnſter/ wo ſoll ich dich finden?
Sage/ wo weideſtu heute/ mein Licht?
Welchen begruͤneten Wieſen und Gruͤnden
Goͤnneſtu/ Schoͤnſter/ dein Lieblich geſicht?
Wo pflegſtn zu ſchlaaffen?
Wo ſchlaͤgſtu den Schaaffen
Die Huͤrden nur hin?
Damit ich nicht muͤſſe
Durch Wieſen und Fluͤſſe
Jrren und lauffen mit traurigem Sinn.
Der Koͤnig.
1.
Schoͤnſte? wie? weiſtu nicht wo ich itzt weide?
Ey ſo verfuͤge dich balde dort hin/
Schaue die ſpuren auf breunlicher heyde/
Weide die Ziegen woſelbſten ich bin.
Jch gleiche der menge/
Dem Wagen-gepraͤnge
Des Pharao/ Dich:
Das Liebliche blicken
Jn guͤldenen ſtuͤcken
Zwinget/ zu preiſen die Liebeſte/ Mich.
2. Sihe
H
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <lg type="poem">
                <lg n="4">
                  <pb facs="#f0129" n="113."/>
                  <l>und u&#x0364;bel ver&#x017F;ehn;</l><lb/>
                  <l>Jch mu&#x017F;te mich &#x017F;chmiegen/</l><lb/>
                  <l>Durch großes Anliegen</l><lb/>
                  <l>Durch viel verhindernu&#x0364;ß i&#x017F;t es ge&#x017F;chehn.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="5">
                  <head>5.</head><lb/>
                  <l>Sage mier/ Scho&#x0364;n&#x017F;ter/ wo &#x017F;oll ich dich finden?</l><lb/>
                  <l>Sage/ wo weide&#x017F;tu heute/ mein Licht?</l><lb/>
                  <l>Welchen begru&#x0364;neten Wie&#x017F;en und Gru&#x0364;nden</l><lb/>
                  <l>Go&#x0364;nne&#x017F;tu/ Scho&#x0364;n&#x017F;ter/ dein Lieblich ge&#x017F;icht?</l><lb/>
                  <l>Wo pfleg&#x017F;tn zu &#x017F;chlaaffen?</l><lb/>
                  <l>Wo &#x017F;chla&#x0364;g&#x017F;tu den Schaaffen</l><lb/>
                  <l>Die Hu&#x0364;rden nur hin?</l><lb/>
                  <l>Damit ich nicht mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</l><lb/>
                  <l>Durch Wie&#x017F;en und Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</l><lb/>
                  <l>Jrren und lauffen mit traurigem Sinn.</l>
                </lg>
              </lg>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#fr">Der Ko&#x0364;nig.</hi> </speaker><lb/>
              <lg type="poem">
                <lg n="1">
                  <head>1.</head><lb/>
                  <l><hi rendition="#in">S</hi>cho&#x0364;n&#x017F;te? wie? wei&#x017F;tu nicht wo ich itzt weide?</l><lb/>
                  <l>Ey &#x017F;o verfu&#x0364;ge dich balde dort hin/</l><lb/>
                  <l>Schaue die &#x017F;puren auf breunlicher heyde/</l><lb/>
                  <l>Weide die Ziegen wo&#x017F;elb&#x017F;ten ich bin.</l><lb/>
                  <l>Jch gleiche der menge/</l><lb/>
                  <l>Dem Wagen-gepra&#x0364;nge</l><lb/>
                  <l>Des Pharao/ Dich:</l><lb/>
                  <l>Das Liebliche blicken</l><lb/>
                  <l>Jn gu&#x0364;ldenen &#x017F;tu&#x0364;cken</l><lb/>
                  <l>Zwinget/ zu prei&#x017F;en die Liebe&#x017F;te/ Mich.</l>
                </lg><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">H</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">2. Sihe</fw><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113./0129] und uͤbel verſehn; Jch muſte mich ſchmiegen/ Durch großes Anliegen Durch viel verhindernuͤß iſt es geſchehn. 5. Sage mier/ Schoͤnſter/ wo ſoll ich dich finden? Sage/ wo weideſtu heute/ mein Licht? Welchen begruͤneten Wieſen und Gruͤnden Goͤnneſtu/ Schoͤnſter/ dein Lieblich geſicht? Wo pflegſtn zu ſchlaaffen? Wo ſchlaͤgſtu den Schaaffen Die Huͤrden nur hin? Damit ich nicht muͤſſe Durch Wieſen und Fluͤſſe Jrren und lauffen mit traurigem Sinn. Der Koͤnig. 1. Schoͤnſte? wie? weiſtu nicht wo ich itzt weide? Ey ſo verfuͤge dich balde dort hin/ Schaue die ſpuren auf breunlicher heyde/ Weide die Ziegen woſelbſten ich bin. Jch gleiche der menge/ Dem Wagen-gepraͤnge Des Pharao/ Dich: Das Liebliche blicken Jn guͤldenen ſtuͤcken Zwinget/ zu preiſen die Liebeſte/ Mich. 2. Sihe H

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/129
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 113.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/129>, abgerufen am 23.11.2024.