Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

Ach laß mich hören deine Stimme/
O Jesu/ Jesu/ liebster Schatz/
Du weist wie ich vor liebe glimme/
Ach sey mir doch ein frewden-platz/
Wo mir das wiederfähret nicht/
Das Hertze mir vor angst zubricht.

6
Ach liebster Schatz/ die süssen schmertzen/
Die Du mir zugesüget hast/
Die laß Dir gehen doch zu hertzen/
Vnd lindre meine liebes last.
Wo mir das wiederfähret nicht
Das Hertze mir vor angst zubricht.
7.
Ach! Ach! wie bleibstu doch so lange/
Du allerschönstes Fürstenbluth/
Ach/ meiner Seelen wird gar bange/
Vmbringt mit emer grossen fluth:
Das Hertze mir vor angst zubricht
Wo du mich wirst besuchen nicht.

Jn den Pindarichen Oden aber ists anders
beschaffen/ da allein strophe vnd Antistrophe/
das erste vnd andre gesetze einander gleich/ das
dritte aber so Epod 9 genennt wird/ ist gantz an-
ders beschaffen/ wie aus folgender zuersehen/
welche ich auf das Früzeitige doch Selige Ab-
sterben meines lieben Vettern Philippi Cösii
geschrieben im 1637. Jahre.

Der 1. Satz.
St[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]rophe

Ach laß mich hoͤren deine Stimme/
O Jeſu/ Jeſu/ liebſter Schatz/
Du weiſt wie ich vor liebe glimme/
Ach ſey mir doch ein frewden-platz/
Wo mir das wiederfaͤhret nicht/
Das Hertze mir vor angſt zubricht.

6
Ach liebſter Schatz/ die ſuͤſſen ſchmertzen/
Die Du mir zugeſuͤget haſt/
Die laß Dir gehen doch zu hertzen/
Vnd lindre meine liebes laſt.
Wo mir das wiederfaͤhret nicht
Das Hertze mir vor angſt zubricht.
7.
Ach! Ach! wie bleibſtu doch ſo lange/
Du allerſchoͤnſtes Fuͤrſtenbluth/
Ach/ meiner Seelen wird gar bange/
Vmbringt mit emer groſſen fluth:
Das Hertze mir vor angſt zubricht
Wo du mich wirſt beſuchen nicht.

Jn den Pindarichen Oden aber iſts anders
beſchaffen/ da allein ſtrophe vnd Antiſtrophe/
das erſte vnd andre geſetze einander gleich/ das
dritte aber ſo Epod 9 genennt wird/ iſt gantz an-
ders beſchaffen/ wie aus folgender zuerſehen/
welche ich auf das Fruͤzeitige doch Selige Ab-
ſterben meines lieben Vettern Philippi Coͤſii
geſchrieben im 1637. Jahre.

Der 1. Satz.
Στ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ροφὴ
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="5">
            <pb facs="#f0062"/>
            <l>Ach laß mich ho&#x0364;ren deine Stimme/</l><lb/>
            <l>O Je&#x017F;u/ Je&#x017F;u/ lieb&#x017F;ter Schatz/</l><lb/>
            <l>Du wei&#x017F;t wie ich vor liebe glimme/</l><lb/>
            <l>Ach &#x017F;ey mir doch ein frewden-platz/</l><lb/>
            <l>Wo mir das wiederfa&#x0364;hret nicht/</l><lb/>
            <l>Das Hertze mir vor ang&#x017F;t zubricht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <head>6</head><lb/>
            <l>Ach lieb&#x017F;ter Schatz/ die &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chmertzen/</l><lb/>
            <l>Die Du mir zuge&#x017F;u&#x0364;get ha&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Die laß Dir gehen doch zu hertzen/</l><lb/>
            <l>Vnd lindre meine liebes la&#x017F;t.</l><lb/>
            <l>Wo mir das wiederfa&#x0364;hret nicht</l><lb/>
            <l>Das Hertze mir vor ang&#x017F;t zubricht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <head>7.</head><lb/>
            <l>Ach! Ach! wie bleib&#x017F;tu doch &#x017F;o lange/</l><lb/>
            <l>Du aller&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;tes Fu&#x0364;r&#x017F;tenbluth/</l><lb/>
            <l>Ach/ meiner Seelen wird gar bange/</l><lb/>
            <l>Vmbringt mit emer gro&#x017F;&#x017F;en fluth:</l><lb/>
            <l>Das Hertze mir vor ang&#x017F;t zubricht</l><lb/>
            <l>Wo du mich wir&#x017F;t be&#x017F;uchen nicht.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <p>Jn den Pindarichen Oden aber i&#x017F;ts anders<lb/>
be&#x017F;chaffen/ da allein &#x017F;trophe vnd Anti&#x017F;trophe/<lb/>
das er&#x017F;te vnd andre ge&#x017F;etze einander gleich/ das<lb/>
dritte aber &#x017F;o <hi rendition="#aq">Epod 9</hi> genennt wird/ i&#x017F;t gantz an-<lb/>
ders be&#x017F;chaffen/ wie aus folgender zuer&#x017F;ehen/<lb/>
welche ich auf das Fru&#x0364;zeitige doch Selige Ab-<lb/>
&#x017F;terben meines lieben Vettern Philippi Co&#x0364;&#x017F;ii<lb/>
ge&#x017F;chrieben im 1637. Jahre.</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#fr">Der 1. Satz.</hi> </head><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">&#x03A3;&#x03C4;<gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>&#x03C1;&#x03BF;&#x03C6;&#x1F74;</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0062] Ach laß mich hoͤren deine Stimme/ O Jeſu/ Jeſu/ liebſter Schatz/ Du weiſt wie ich vor liebe glimme/ Ach ſey mir doch ein frewden-platz/ Wo mir das wiederfaͤhret nicht/ Das Hertze mir vor angſt zubricht. 6 Ach liebſter Schatz/ die ſuͤſſen ſchmertzen/ Die Du mir zugeſuͤget haſt/ Die laß Dir gehen doch zu hertzen/ Vnd lindre meine liebes laſt. Wo mir das wiederfaͤhret nicht Das Hertze mir vor angſt zubricht. 7. Ach! Ach! wie bleibſtu doch ſo lange/ Du allerſchoͤnſtes Fuͤrſtenbluth/ Ach/ meiner Seelen wird gar bange/ Vmbringt mit emer groſſen fluth: Das Hertze mir vor angſt zubricht Wo du mich wirſt beſuchen nicht. Jn den Pindarichen Oden aber iſts anders beſchaffen/ da allein ſtrophe vnd Antiſtrophe/ das erſte vnd andre geſetze einander gleich/ das dritte aber ſo Epod 9 genennt wird/ iſt gantz an- ders beſchaffen/ wie aus folgender zuerſehen/ welche ich auf das Fruͤzeitige doch Selige Ab- ſterben meines lieben Vettern Philippi Coͤſii geſchrieben im 1637. Jahre. Der 1. Satz. Στ_ροφὴ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/62
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/62>, abgerufen am 23.11.2024.