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Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

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Die fünffte Abtheilung.

Von der Zusammenordnung
der Verse.

WJr haben nunmehr den edlen
Berg fast erstiegen/ da die lieblichen Mu-
sen jhre hertzerquickende lieder durch die sanffte
lufft erschallen laßen/ nur eins helt vns zurück/
worinnen wir noch der Lehre bedürffen/ nem-
lich/ wie die verse in rechte ordnung sollen ge-
bracht werden: Welchs wir kürtzlich verrich-
ten vnd also mit den Heliconischen Stimmen
die vnsern vermählen. Es stehet aber die zu-
sammenordnung der verse allein bey dem Tich-
ter/ welcher sie nach seiner beliebung ordnen
mag/ doch also/ daß er der ersten strophe
schrenck-vnd ordnung in andern strophen nach-
komme: Die Strophe aber ist ein gesetz von et-
lichen versen/ in welcher lauter männliche
oder lauter weibliche vnd welchs besser/ beyde zu-
gleich mit einander geschrenckt werden/ nach
welcher sich hernach alle desselben liedes oder
getichtes folgende strophen richten sollen; Jn
den gemeinen Oden muß in die strophe eine
vollkommene meinung gebracht werden/ so/
daß dieselben nicht in die andre strophe sich er-

strecke/
Die fuͤnffte Abtheilung.

Von der Zuſammenordnung
der Verſe.

WJr haben nunmehr den edlen
Berg faſt erſtiegẽ/ da die lieblichen Mu-
ſen jhre hertzerquickende lieder durch die ſanffte
lufft erſchallen laßen/ nur eins helt vns zuruͤck/
worinnen wir noch der Lehre beduͤrffen/ nem-
lich/ wie die verſe in rechte ordnung ſollen ge-
bracht werden: Welchs wir kuͤrtzlich verrich-
ten vnd alſo mit den Heliconiſchen Stimmen
die vnſern vermaͤhlen. Es ſtehet aber die zu-
ſammenordnung der verſe allein bey dem Tich-
ter/ welcher ſie nach ſeiner beliebung ordnen
mag/ doch alſo/ daß er der erſten ſtrophe
ſchrenck-vñ ordnung in andern ſtrophen nach-
komme: Die Strophe aber iſt ein geſetz von et-
lichen verſen/ in welcher lauter maͤnnliche
oder lauter weibliche vñ welchs beſſer/ beyde zu-
gleich mit einander geſchrenckt werden/ nach
welcher ſich hernach alle deſſelben liedes oder
getichtes folgende ſtrophen richten ſollen; Jn
den gemeinen Oden muß in die ſtrophe eine
vollkommene meinung gebracht werden/ ſo/
daß dieſelben nicht in die andre ſtrophe ſich er-

ſtrecke/
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[0060] Die fuͤnffte Abtheilung. Von der Zuſammenordnung der Verſe. WJr haben nunmehr den edlen Berg faſt erſtiegẽ/ da die lieblichen Mu- ſen jhre hertzerquickende lieder durch die ſanffte lufft erſchallen laßen/ nur eins helt vns zuruͤck/ worinnen wir noch der Lehre beduͤrffen/ nem- lich/ wie die verſe in rechte ordnung ſollen ge- bracht werden: Welchs wir kuͤrtzlich verrich- ten vnd alſo mit den Heliconiſchen Stimmen die vnſern vermaͤhlen. Es ſtehet aber die zu- ſammenordnung der verſe allein bey dem Tich- ter/ welcher ſie nach ſeiner beliebung ordnen mag/ doch alſo/ daß er der erſten ſtrophe ſchrenck-vñ ordnung in andern ſtrophen nach- komme: Die Strophe aber iſt ein geſetz von et- lichen verſen/ in welcher lauter maͤnnliche oder lauter weibliche vñ welchs beſſer/ beyde zu- gleich mit einander geſchrenckt werden/ nach welcher ſich hernach alle deſſelben liedes oder getichtes folgende ſtrophen richten ſollen; Jn den gemeinen Oden muß in die ſtrophe eine vollkommene meinung gebracht werden/ ſo/ daß dieſelben nicht in die andre ſtrophe ſich er- ſtrecke/

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/60>, abgerufen am 27.11.2024.