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Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

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Ternio Pindiadum triplex anademata panget!
Lauri de thallis frons tua cincta cluet.
Philippus Caesius
qui subjicit.
Dactylisch Sonnet
an den
Edlen vnd Weltberühmten Herrn
August Buchnern/
Vber die Erfindung der Dactylischen vnd
Anapästischen Verse.
Höret die Lieder wie artlich sie klingen/
Welche Herr Buchner erfindet vnd übt/
Echo sich selbsten in jhnen verliebt/
Wolte sie gerne mit freüden nachsingen/
Vbet sich stetig die Stimme zu schwingen/
Aber in dem sie noch hefftig betrübt/
Nicht mehr als halbe gebrochne wort giebt;
Wälder vnd Felder dem toone nachspringen.
Buchner/ so längsten vnsterblich gemacht/
Jtzo mann ähnlich den Göttern Jhn acht/
Weil er Dactylisch zu singen erfunden:
Phöbus verwundert sich selbsten ob Jhn/
Orpheüs die Seiten muß anders aufzihn/
Cicero schweiget vnd lieget gebunden.
IN
Ternio Pindiadum triplex anademata panget!
Lauri de thallis frons tua cincta cluet.
Philippus Cæſius
qui ſubjicit.
Dactyliſch Sonnet
an den
Edlen vnd Weltberuͤhmten Herꝛn
Auguſt Buchnern/
Vber die Erfindung der Dactyliſchen vnd
Anapaͤſtiſchen Verſe.
Hoͤret die Lieder wie artlich ſie klingen/
Welche Herr Buchner erfindet vnd uͤbt/
Echo ſich ſelbſten in jhnen verliebt/
Wolte ſie gerne mit freuͤden nachſingen/
Vbet ſich ſtetig die Stimme zu ſchwingen/
Aber in dem ſie noch hefftig betruͤbt/
Nicht mehr als halbe gebrochne wort giebt;
Waͤlder vnd Felder dem toone nachſpringen.
Buchner/ ſo laͤngſtẽ vnſterblich gemacht/
Jtzo mann aͤhnlich den Goͤttern Jhn acht/
Weil er Dactyliſch zu ſingen erfunden:
Phoͤbus verwundert ſich ſelbſten ob Jhn/
Orpheuͤs die Seiten muß anders aufzihn/
Cicero ſchweiget vnd lieget gebunden.
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[0004] Ternio Pindiadum triplex anademata panget! Lauri de thallis frons tua cincta cluet. Philippus Cæſius qui ſubjicit. Dactyliſch Sonnet an den Edlen vnd Weltberuͤhmten Herꝛn Auguſt Buchnern/ Vber die Erfindung der Dactyliſchen vnd Anapaͤſtiſchen Verſe. Hoͤret die Lieder wie artlich ſie klingen/ Welche Herr Buchner erfindet vnd uͤbt/ Echo ſich ſelbſten in jhnen verliebt/ Wolte ſie gerne mit freuͤden nachſingen/ Vbet ſich ſtetig die Stimme zu ſchwingen/ Aber in dem ſie noch hefftig betruͤbt/ Nicht mehr als halbe gebrochne wort giebt; Waͤlder vnd Felder dem toone nachſpringen. Buchner/ ſo laͤngſtẽ vnſterblich gemacht/ Jtzo mann aͤhnlich den Goͤttern Jhn acht/ Weil er Dactyliſch zu ſingen erfunden: Phoͤbus verwundert ſich ſelbſten ob Jhn/ Orpheuͤs die Seiten muß anders aufzihn/ Cicero ſchweiget vnd lieget gebunden. IN

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/4>, abgerufen am 21.11.2024.