Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.Abend-gebätt GOtt/ wer kan alle deine wunder er-zellen/ wer kan alle deine guthaten überdenken? Ach! Herr/ wie seind dei- ne werke so groß und viel/ du hast sie alle weislich geordnet. Den Tag ha- stu geschaffen zur arbeit/ und darauff die nacht zur ruhe/ damit der schwache gebrechliche mensch/ wann seine leib- es-glider und lebens-geisterlein deß Tages über durch wachen und arbei- ten ermüdet/ und von kräfften kommen/ in solcher angenehmen abwechselung/ sich deß nachtes wider erholen könte. Disen tag/ O HErr/ habe ich durch deine gnade widerumb unbeschädigt vollbracht. Jch hatte böses getahn/ und du hast mir gutes vergolten; Jch hatte dich zu zorne gereizet/ und du hast mir barmherzigkeit er zeiget; Jch hatte deine heilige gebott übertretten/ und du hast deinen gnadenbund nicht fallen lassen; Jch habe disen heiligen Tag entheiliget/ aber du hast mich nicht
Abend-gebaͤtt GOtt/ wer kan alle deine wunder er-zellen/ wer kan alle deine guthaten überdenken? Ach! Herꝛ/ wie ſeind dei- ne werke ſo groß und viel/ du haſt ſie alle weislich geordnet. Den Tag ha- ſtu geſchaffen zur arbeit/ und darauff die nacht zur růhe/ damit der ſchwache gebrechliche menſch/ wann ſeine leib- es-glider und lebens-geiſterlein deß Tages über durch wachen und arbei- ten ermuͤdet/ und von kraͤfften kom̃en/ in ſolcher angenehmen abwechſelung/ ſich deß nachtes wider erholen koͤnte. Diſen tag/ O HErꝛ/ habe ich durch deine gnade widerumb unbeſchaͤdigt vollbracht. Jch hatte boͤſes getahn/ und du haſt mir gutes vergolten; Jch hatte dich zu zorne gereizet/ und du haſt mir barmherzigkeit er zeiget; Jch hatte deine heilige gebott übertretten/ und du haſt deinen gnadenbund nicht fallen laſſen; Jch habe diſen heiligen Tag entheiliget/ aber du haſt mich nicht
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Abend-gebaͤtt
GOtt/ wer kan alle deine wunder er-
zellen/ wer kan alle deine guthaten
überdenken? Ach! Herꝛ/ wie ſeind dei-
ne werke ſo groß und viel/ du haſt ſie
alle weislich geordnet. Den Tag ha-
ſtu geſchaffen zur arbeit/ und darauff
die nacht zur růhe/ damit der ſchwache
gebrechliche menſch/ wann ſeine leib-
es-glider und lebens-geiſterlein deß
Tages über durch wachen und arbei-
ten ermuͤdet/ und von kraͤfften kom̃en/
in ſolcher angenehmen abwechſelung/
ſich deß nachtes wider erholen koͤnte.
Diſen tag/ O HErꝛ/ habe ich durch
deine gnade widerumb unbeſchaͤdigt
vollbracht. Jch hatte boͤſes getahn/
und du haſt mir gutes vergolten; Jch
hatte dich zu zorne gereizet/ und du
haſt mir barmherzigkeit er zeiget; Jch
hatte deine heilige gebott übertretten/
und du haſt deinen gnadenbund nicht
fallen laſſen; Jch habe diſen heiligen
Tag entheiliget/ aber du haſt mich
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(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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