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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Dank-gebätt nach dem Donner-wetter.
die dich anruffen. Vnsere missethaten hätten
zwar verdienet/ daß du uns können ein schädli-
ches wetter zu lohn geben/ und unser ungehor-
sam were wol wärt gewesen/ daß du unser Ge-
bätt nicht erhöret hättest. Dann wir auch offt
den donner deines Worts veracht/ oder wann
wir schon darüber erschroken/ doch nicht lang
daran gedacht Den heilsamen regen deiner
gnadenreichen Lehre haben wir fahren lassen/
und dich damit genöhtiget/ daß du deine gros-
se Majestät uns auch mit grossem schreken
müssen offenbaren. Nun aber du erkennest/ was
für ein gemächt wir sind/ und daran gedenkest/
daß wir nur staub sind/ daher nicht immer ha-
dern/ noch ewiglich zorn halten wilt/ sondern
so hoch der Himmel über der Erden ist/ deine
gnad lässest walten über die/ so dich förchten/
und so fehrn der morgen ist vom abend/ unsere
übertrettung von dir sejn. So danken wir da-
rüber deinem großmächtigen namen/ und prei-
sen darumm deine barmherzigkeit/ weil wir nicht
rühmen können unsere gerechtigkeeit. Nicht
uns Herr/ nicht uns/ sondern deinem Namen
gebürt die ehre/ umm deine gnade und warheit.
Du hast unser leib und seel/ haus und hof/ hab
und güter/ statt und land beschüzet in diesem
grossen sturmwetter/ darinn uns sonst niemand
beschüzen könnte. Du hast auch widerumm das

schrek-
Q ij

Dank-gebaͤtt nach dem Doñer-wetter.
die dich anruffen. Vnſere miſſethaten haͤtten
zwar verdienet/ daß du uns koͤnnen ein ſchaͤdli-
ches wetter zu lohn geben/ und unſer ungehor-
ſam were wol waͤrt geweſen/ daß du unſer Ge-
baͤtt nicht erhoͤret haͤtteſt. Dann wir auch offt
den donner deines Worts veracht/ oder wann
wir ſchon darüber erſchroken/ doch nicht lang
daran gedacht Den heilſamen regen deiner
gnadenreichen Lehre haben wir fahren laſſen/
und dich damit genoͤhtiget/ daß du deine gros-
ſe Majeſtaͤt uns auch mit groſſem ſchreken
müſſen offenbaren. Nun aber du erkeñeſt/ was
fuͤr ein gemaͤcht wir ſind/ und daran gedenkeſt/
daß wir nur ſtaub ſind/ daher nicht immer ha-
dern/ noch ewiglich zorn halten wilt/ ſondern
ſo hoch der Himmel über der Erden iſt/ deine
gnad laͤſſeſt walten über die/ ſo dich foͤrchten/
und ſo fehrn der morgen iſt vom abend/ unſere
übertrettung von dir ſejn. So danken wir da-
ruͤber deinem großmaͤchtigen namen/ uñ prei-
ſen darum̃ deine barmherzigkeit/ weil wir nicht
ruͤhmen koͤnnen unſere gerechtigkeeit. Nicht
uns Herꝛ/ nicht uns/ ſondern deinem Namen
gebürt die ehre/ um̃ deine gnade und warheit.
Du haſt unſer leib und ſeel/ haus und hof/ hab
und guͤter/ ſtatt und land beſchüzet in dieſem
groſſen ſturmwetter/ dariñ uns ſonſt niemand
beſchüzen koͤnnte. Du haſt auch widerum̃ das

ſchrek-
Q ij
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[243/0256] Dank-gebaͤtt nach dem Doñer-wetter. die dich anruffen. Vnſere miſſethaten haͤtten zwar verdienet/ daß du uns koͤnnen ein ſchaͤdli- ches wetter zu lohn geben/ und unſer ungehor- ſam were wol waͤrt geweſen/ daß du unſer Ge- baͤtt nicht erhoͤret haͤtteſt. Dann wir auch offt den donner deines Worts veracht/ oder wann wir ſchon darüber erſchroken/ doch nicht lang daran gedacht Den heilſamen regen deiner gnadenreichen Lehre haben wir fahren laſſen/ und dich damit genoͤhtiget/ daß du deine gros- ſe Majeſtaͤt uns auch mit groſſem ſchreken müſſen offenbaren. Nun aber du erkeñeſt/ was fuͤr ein gemaͤcht wir ſind/ und daran gedenkeſt/ daß wir nur ſtaub ſind/ daher nicht immer ha- dern/ noch ewiglich zorn halten wilt/ ſondern ſo hoch der Himmel über der Erden iſt/ deine gnad laͤſſeſt walten über die/ ſo dich foͤrchten/ und ſo fehrn der morgen iſt vom abend/ unſere übertrettung von dir ſejn. So danken wir da- ruͤber deinem großmaͤchtigen namen/ uñ prei- ſen darum̃ deine barmherzigkeit/ weil wir nicht ruͤhmen koͤnnen unſere gerechtigkeeit. Nicht uns Herꝛ/ nicht uns/ ſondern deinem Namen gebürt die ehre/ um̃ deine gnade und warheit. Du haſt unſer leib und ſeel/ haus und hof/ hab und guͤter/ ſtatt und land beſchüzet in dieſem groſſen ſturmwetter/ dariñ uns ſonſt niemand beſchüzen koͤnnte. Du haſt auch widerum̃ das ſchrek- Q ij

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/256>, abgerufen am 03.12.2024.