Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebätt wegen Krankheit auff der Räise.
mirs/ und laß die straff der sunden mich jez ni[t]
überfallen/ noch ewiglich auff mir bleiben/ son-
dern hilff mir unwürdigen nach deiner grossen
barmherzigkeit. Gedenke an die gehorsame
räise deines lieben Sohnes/ meines Heilandes
Jesu Christi/ welcher dir für mich gehorsam
gewesen bis zum tod/ ja bis zum tod deß kreuz-
es/ und durch disen seinen hingang zu dir seinem
und unserm vatter/ mich armen sünder gleich
wie andere versühnet hat. Auff disen deinen
sohn wende deine augen/ und rechne mir meine
sünde nicht zu/ weil ers ihm selber zugerechnet/
und alß das Lamm Gottes getragen hat.

Laß aber dise meine schwachheit mir sejn ein
heilsame errinnerung/ daß ich auch der räise zu
dem ewigen leben nicht vergesse/ auff allen we-
gen und stegen mich dir befehle/ und jmmer dar
in der Bußfertigkeit zu einer seeligen hinfahrt
auß diser welt bereit halte.

Sende mir nach deiner vätterlichen verheis-
sung/ durch Christum deinen sohn/ den Tröfter
den H. Geist/ daß er mich in alle warheit leite
Jch bin sonst wie ein verirret schaf/ ein jeglicher
sihet nur auff seine wege/ darumm so suche Herr
deinen knecht/ laß deine krafft in mir schwachen
mächtig werden/ deinen H. Geist auffhelffen
meiner schwachheit/ und mich selbsten vertretten
bej dir mit unaussprechlichen seuffzen. Ach ja/
so sej es.

An-

Gebaͤtt wegen Krankheit auff der Raͤiſe.
mirs/ und laß die ſtraff der ſunden mich jez ni[t]
überfallen/ noch ewiglich auff mir bleiben/ ſon-
dern hilff mir unwuͤrdigen nach deiner groſſen
barmherzigkeit. Gedenke an die gehorſame
raͤiſe deines lieben Sohnes/ meines Heilandes
Jeſu Chriſti/ welcher dir fuͤr mich gehorſam
geweſen bis zum tod/ ja bis zum tod deß kreuz-
es/ uñ durch diſen ſeinen hingang zu dir ſeinem
und unſerm vatter/ mich armen ſuͤnder gleich
wie andere verſuͤhnet hat. Auff diſen deinen
ſohn wende deine augen/ und rechne mir meine
ſünde nicht zu/ weil ers ihm ſelber zugerechnet/
und alß das Lam̃ Gottes getragen hat.

Laß aber diſe meine ſchwachheit mir ſejn ein
heilſame erꝛiñerung/ daß ich auch der raͤiſe zu
dem ewigen leben nicht vergeſſe/ auff allen we-
gen und ſtegen mich dir befehle/ und jmmer dar
in der Bußfertigkeit zu einer ſeeligen hinfahrt
auß diſer welt bereit halte.

Sende mir nach deiner vaͤtterlichen verheis-
ſung/ durch Chriſtum deinen ſohn/ den Troͤfter
den H. Geiſt/ daß er mich in alle warheit leite
Jch bin ſonſt wie ein verirꝛet ſchaf/ ein jeglicher
ſihet nur auff ſeine wege/ darum̃ ſo ſuche Herꝛ
deinen knecht/ laß deine krafft in mir ſchwachen
maͤchtig werden/ deinen H. Geiſt auffhelffen
meiner ſchwachheit/ und mich ſelbſten vertrettẽ
bej dir mit unausſprechlichen ſeuffzen. Ach ja/
ſo ſej es.

An-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0245" n="232"/><fw place="top" type="header">Geba&#x0364;tt wegen Krankheit auff der Ra&#x0364;i&#x017F;e.</fw><lb/>
mirs/ und laß die &#x017F;traff der &#x017F;unden mich jez ni<supplied>t</supplied><lb/>
überfallen/ noch ewiglich auff mir bleiben/ &#x017F;on-<lb/>
dern hilff mir unwu&#x0364;rdigen nach deiner gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
barmherzigkeit. Gedenke an die gehor&#x017F;ame<lb/>
ra&#x0364;i&#x017F;e deines lieben Sohnes/ meines Heilandes<lb/>
Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ welcher dir fu&#x0364;r mich gehor&#x017F;am<lb/>
gewe&#x017F;en bis zum tod/ ja bis zum tod deß kreuz-<lb/>
es/ un&#x0303; durch di&#x017F;en &#x017F;einen hingang zu dir &#x017F;einem<lb/>
und un&#x017F;erm vatter/ mich armen &#x017F;u&#x0364;nder gleich<lb/>
wie andere ver&#x017F;u&#x0364;hnet hat. Auff di&#x017F;en deinen<lb/>
&#x017F;ohn wende deine augen/ und rechne mir meine<lb/>
&#x017F;ünde nicht zu/ weil ers ihm &#x017F;elber zugerechnet/<lb/>
und alß das Lam&#x0303; Gottes getragen hat.</p><lb/>
          <p>Laß aber di&#x017F;e meine &#x017F;chwachheit mir &#x017F;ejn ein<lb/>
heil&#x017F;ame er&#xA75B;in&#x0303;erung/ daß ich auch der ra&#x0364;i&#x017F;e zu<lb/>
dem ewigen leben nicht verge&#x017F;&#x017F;e/ auff allen we-<lb/>
gen und &#x017F;tegen mich dir befehle/ und jmmer dar<lb/>
in der Bußfertigkeit zu einer &#x017F;eeligen hinfahrt<lb/>
auß di&#x017F;er welt bereit halte.</p><lb/>
          <p>Sende mir nach deiner va&#x0364;tterlichen verheis-<lb/>
&#x017F;ung/ durch Chri&#x017F;tum deinen &#x017F;ohn/ den Tro&#x0364;fter<lb/>
den H. Gei&#x017F;t/ daß er mich in alle warheit leite<lb/>
Jch bin &#x017F;on&#x017F;t wie ein verir&#xA75B;et &#x017F;chaf/ ein jeglicher<lb/>
&#x017F;ihet nur auff &#x017F;eine wege/ darum&#x0303; &#x017F;o &#x017F;uche Her&#xA75B;<lb/>
deinen knecht/ laß deine krafft in mir &#x017F;chwachen<lb/>
ma&#x0364;chtig werden/ deinen H. Gei&#x017F;t auffhelffen<lb/>
meiner &#x017F;chwachheit/ und mich &#x017F;elb&#x017F;ten vertrett&#x1EBD;<lb/>
bej dir mit unaus&#x017F;prechlichen &#x017F;euffzen. Ach ja/<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ej es.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[232/0245] Gebaͤtt wegen Krankheit auff der Raͤiſe. mirs/ und laß die ſtraff der ſunden mich jez nit überfallen/ noch ewiglich auff mir bleiben/ ſon- dern hilff mir unwuͤrdigen nach deiner groſſen barmherzigkeit. Gedenke an die gehorſame raͤiſe deines lieben Sohnes/ meines Heilandes Jeſu Chriſti/ welcher dir fuͤr mich gehorſam geweſen bis zum tod/ ja bis zum tod deß kreuz- es/ uñ durch diſen ſeinen hingang zu dir ſeinem und unſerm vatter/ mich armen ſuͤnder gleich wie andere verſuͤhnet hat. Auff diſen deinen ſohn wende deine augen/ und rechne mir meine ſünde nicht zu/ weil ers ihm ſelber zugerechnet/ und alß das Lam̃ Gottes getragen hat. Laß aber diſe meine ſchwachheit mir ſejn ein heilſame erꝛiñerung/ daß ich auch der raͤiſe zu dem ewigen leben nicht vergeſſe/ auff allen we- gen und ſtegen mich dir befehle/ und jmmer dar in der Bußfertigkeit zu einer ſeeligen hinfahrt auß diſer welt bereit halte. Sende mir nach deiner vaͤtterlichen verheis- ſung/ durch Chriſtum deinen ſohn/ den Troͤfter den H. Geiſt/ daß er mich in alle warheit leite Jch bin ſonſt wie ein verirꝛet ſchaf/ ein jeglicher ſihet nur auff ſeine wege/ darum̃ ſo ſuche Herꝛ deinen knecht/ laß deine krafft in mir ſchwachen maͤchtig werden/ deinen H. Geiſt auffhelffen meiner ſchwachheit/ und mich ſelbſten vertrettẽ bej dir mit unausſprechlichen ſeuffzen. Ach ja/ ſo ſej es. An-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/245
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/245>, abgerufen am 21.11.2024.