Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Morgen-gebätt eines Töchterleins

Du/ am alter/ an weisheit/ und an gnade b[ - 1 Zeichen fehlt]
Gott und menschen: daß ich meinen Elternge[ - 1 Zeichen fehlt]
horsam sej/ gleich wie du deinem himmlische[ - 1 Zeichen fehlt]
Vater gehorsam warest/ auch selbst zum tode
ja zum tode deß kreuzes: daß ich stäts in kindli[ - 1 Zeichen fehlt]
cher dankbarkeit wandele/ und gedenke/ wi[ - 1 Zeichen fehlt]
sauer ich meiner Muter bin worden/ was fü[ - 1 Zeichen fehlt]
eine last ich jhr gewesen/ alß sie mich so lang[ - 1 Zeichen fehlt]
under ihrem herzen getragen/ mit was fü[ - 1 Zeichen fehlt]
schmerzen sie mich gebohren: ja was für b[e][ - 1 Zeichen fehlt]
kümmernus und sorge ich meinen Eltern g[ - 2 Zeichen fehlen]
macht/ und noch täglich mache: damit ich mi[ - 1 Zeichen fehlt]
durch ungehorsam und und ankbarkeit/ od[ - 2 Zeichen fehlen]
sonsten/ an ihnen nimmer mehr versündige: son[ - 1 Zeichen fehlt]
dern daß ich sie ehre/ daß ich sie liebe/ und s[ - 2 Zeichen fehlen]
auff keinerlej weise erzörne/ damit es mir/ nac[ - 1 Zeichen fehlt]
der Göttlichen verheissung/ wolgehe/ und i[ - 2 Zeichen fehlen]
lange lebe auff erden: damit meines Vater[ - 1 Zeichen fehlt]
seegen über mich komme/ und der Muter fluc[ - 1 Zeichen fehlt]
mich nicht treffe. Ja Herr/ wann ich mich j[ - 1 Zeichen fehlt]
an ihnen schon verbrochen/ oder sonsten dein-
em heiligen willen nicht folge geleistet: so ver-
tilge meine übertrettung umm deinet willen/ und
gedenke meiner sünde nicht/ wasche mich rei
von meiner missethat/ und entsündige mich
durch dein heiliges blut/ daß ich schnee-weis/
und in recht-kindlicher unschuld und reinigkei[t]
für deinen heiligen augen erfunden werde. Be-

hüt[e]

Morgen-gebaͤtt eines Toͤchterleins

Du/ am alter/ an weisheit/ und an gnade b[ – 1 Zeichen fehlt]
Gott und menſchen: daß ich meinen Elternge[ – 1 Zeichen fehlt]
horſam ſej/ gleich wie du deinem himmliſche[ – 1 Zeichen fehlt]
Vater gehorſam wareſt/ auch ſelbſt zum tode
ja zum tode deß kreuzes: daß ich ſtaͤts in kindli[ – 1 Zeichen fehlt]
cher dankbarkeit wandele/ und gedenke/ wi[ – 1 Zeichen fehlt]
ſauer ich meiner Muter bin worden/ was fü[ – 1 Zeichen fehlt]
eine laſt ich jhr geweſen/ alß ſie mich ſo lang[ – 1 Zeichen fehlt]
under ihrem herzen getragen/ mit was fuͤ[ – 1 Zeichen fehlt]
ſchmerzen ſie mich gebohren: ja was für b[e][ – 1 Zeichen fehlt]
kümmernus und ſorge ich meinen Eltern g[ – 2 Zeichen fehlen]
macht/ und noch taͤglich mache: damit ich mi[ – 1 Zeichen fehlt]
durch ungehorſam und und ankbarkeit/ od[ – 2 Zeichen fehlen]
ſonſten/ an ihnen nim̃er mehr verſündige: ſon[ – 1 Zeichen fehlt]
dern daß ich ſie ehre/ daß ich ſie liebe/ und ſ[ – 2 Zeichen fehlen]
auff keinerlej weiſe erzoͤrne/ damit es mir/ nac[ – 1 Zeichen fehlt]
der Goͤttlichen verheiſſung/ wolgehe/ und i[ – 2 Zeichen fehlen]
lange lebe auff erden: damit meines Vater[ – 1 Zeichen fehlt]
ſeegen uͤber mich komme/ und der Muter fluc[ – 1 Zeichen fehlt]
mich nicht treffe. Ja Herꝛ/ wann ich mich j[ – 1 Zeichen fehlt]
an ihnen ſchon verbrochen/ oder ſonſten dein-
em heiligen willen nicht folge geleiſtet: ſo ver-
tilge meine übertrettung um̃ deinet willen/ und
gedenke meiner ſuͤnde nicht/ waſche mich rei
von meiner miſſethat/ und entſündige mich
durch dein heiliges blut/ daß ich ſchnee-weis/
und in recht-kindlicher unſchuld und reinigkei[t]
fuͤr deinen heiligen augen erfunden werde. Be-

huͤt[e]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0191" n="178"/><fw place="top" type="header">Morgen-geba&#x0364;tt eines To&#x0364;chterleins</fw><lb/>
Du/ am alter/ an weisheit/ und an gnade b<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
Gott und men&#x017F;chen: daß ich meinen Elternge<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
hor&#x017F;am &#x017F;ej/ gleich wie du deinem himmli&#x017F;che<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
Vater gehor&#x017F;am ware&#x017F;t/ auch &#x017F;elb&#x017F;t zum tode<lb/>
ja zum tode deß kreuzes: daß ich &#x017F;ta&#x0364;ts in kindli<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
cher dankbarkeit wandele/ und gedenke/ wi<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
&#x017F;auer ich meiner Muter bin worden/ was fü<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
eine la&#x017F;t ich jhr gewe&#x017F;en/ alß &#x017F;ie mich &#x017F;o lang<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
under ihrem herzen getragen/ mit was fu&#x0364;<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
&#x017F;chmerzen &#x017F;ie mich gebohren: ja was für b<supplied>e</supplied><gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
kümmernus und &#x017F;orge ich meinen Eltern g<gap unit="chars" quantity="2"/><lb/>
macht/ und noch ta&#x0364;glich mache: damit ich mi<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
durch ungehor&#x017F;am und und ankbarkeit/ od<gap unit="chars" quantity="2"/><lb/>
&#x017F;on&#x017F;ten/ an ihnen nim&#x0303;er mehr ver&#x017F;ündige: &#x017F;on<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
dern daß ich &#x017F;ie ehre/ daß ich &#x017F;ie liebe/ und &#x017F;<gap unit="chars" quantity="2"/><lb/>
auff keinerlej wei&#x017F;e erzo&#x0364;rne/ damit es mir/ nac<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
der Go&#x0364;ttlichen verhei&#x017F;&#x017F;ung/ wolgehe/ und i<gap unit="chars" quantity="2"/><lb/>
lange lebe auff erden: damit meines Vater<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
&#x017F;eegen u&#x0364;ber mich komme/ und der Muter fluc<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
mich nicht treffe. Ja Her&#xA75B;/ wann ich mich j<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
an ihnen &#x017F;chon verbrochen/ oder &#x017F;on&#x017F;ten dein-<lb/>
em heiligen willen nicht folge gelei&#x017F;tet: &#x017F;o ver-<lb/>
tilge meine übertrettung um&#x0303; deinet willen/ und<lb/>
gedenke meiner &#x017F;u&#x0364;nde nicht/ wa&#x017F;che mich rei<lb/>
von meiner mi&#x017F;&#x017F;ethat/ und ent&#x017F;ündige mich<lb/>
durch dein heiliges blut/ daß ich &#x017F;chnee-weis/<lb/>
und in recht-kindlicher un&#x017F;chuld und reinigkei<supplied>t</supplied><lb/>
fu&#x0364;r deinen heiligen augen erfunden werde. Be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hu&#x0364;t<supplied>e</supplied></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[178/0191] Morgen-gebaͤtt eines Toͤchterleins Du/ am alter/ an weisheit/ und an gnade b_ Gott und menſchen: daß ich meinen Elternge_ horſam ſej/ gleich wie du deinem himmliſche_ Vater gehorſam wareſt/ auch ſelbſt zum tode ja zum tode deß kreuzes: daß ich ſtaͤts in kindli_ cher dankbarkeit wandele/ und gedenke/ wi_ ſauer ich meiner Muter bin worden/ was fü_ eine laſt ich jhr geweſen/ alß ſie mich ſo lang_ under ihrem herzen getragen/ mit was fuͤ_ ſchmerzen ſie mich gebohren: ja was für be_ kümmernus und ſorge ich meinen Eltern g__ macht/ und noch taͤglich mache: damit ich mi_ durch ungehorſam und und ankbarkeit/ od__ ſonſten/ an ihnen nim̃er mehr verſündige: ſon_ dern daß ich ſie ehre/ daß ich ſie liebe/ und ſ__ auff keinerlej weiſe erzoͤrne/ damit es mir/ nac_ der Goͤttlichen verheiſſung/ wolgehe/ und i__ lange lebe auff erden: damit meines Vater_ ſeegen uͤber mich komme/ und der Muter fluc_ mich nicht treffe. Ja Herꝛ/ wann ich mich j_ an ihnen ſchon verbrochen/ oder ſonſten dein- em heiligen willen nicht folge geleiſtet: ſo ver- tilge meine übertrettung um̃ deinet willen/ und gedenke meiner ſuͤnde nicht/ waſche mich rei von meiner miſſethat/ und entſündige mich durch dein heiliges blut/ daß ich ſchnee-weis/ und in recht-kindlicher unſchuld und reinigkeit fuͤr deinen heiligen augen erfunden werde. Be- huͤte

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 License.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/191
Zitationshilfe:	Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/191>, abgerufen am 16.07.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.